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Die Herzogin der Bloomsbury Street

Die Herzogin der Bloomsbury Street

Titel: Die Herzogin der Bloomsbury Street Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Hanff
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hier. Wadham ist seine einzige Verbindung zu Oxford.«
    Und ich erwiderte, sehr vernünftig: »ER LEBT HIER, ER KANN SICH DAS JEDEN TAG ANSEHEN, WENN ER WILL!«
    Und sie sagte: Sch-sch, und der Colonel kam zu uns und sagte: »Was ist los? Was ist denn?«, und dann dachten sie beide darüber nach und fanden, dass ich Recht hatte, was genau wollte ich noch einmal sehen? Laura fragte, ob ich mir ganz sicher sei, dass es ein Oriel College gebe, sie könne es nämlich auf ihrem Plan nicht finden, und der Colonel sagte, vielleicht meinte ich Trinity College, Cambridge, Prinz Charles sei auf das Trinity College, Cambridge, gegangen.
    Und ich sagte beherrscht, nein, ich meinte John Henry Newman, der am Oriel College unterrichtet habe und als katholischer Kardinal gestorben und in vielerlei Hinsicht ein wenig absonderlich gewesen sei, aber der Englisch schreiben konnte wie nur wenige andere auf Gottes schöner Erde, und von diesen wenigen sei einer John Donne, und sie seien beide am Trinity College, Oxford, gewesen, könnten wir also bitte zum Trinity und zum Oriel College gehen.
    Wir verließen Wadham Yard und stellten uns an die Ecke, und Laura guckte wieder auf ihren Plan, und siehe da, es gab ein Oriel College. Wir gingen hin, und ich setzte mich allein in die Kapelle und hielt Zwiesprache mit John Henry Newman. (Draußen, so erfuhr ich später, erzählte der Colonel Laura, dass ich ein »bisschen wirr und verrückt« sei.)
    Wir gingen zum Trinity College, und ich spazierte durch den Hof. Das war schon alles, Touristen dürfen nicht in die College-Gebäude.
    Wenn man sich nicht in erster Linie für die Architektur interessiert, ist ein Besuch in Oxford sehr frustrierend. Für Touristen sind bei einem College nur der Innenhof und die Kapelle gleich beim Eingang zugänglich. Alles andere ist für Besucher gesperrt. Ich werde also nie die Schlafräume der Studenten sehen, und ich werde nie wissen, ob vor den Fenstern immer noch so »viele Löwenmäulchen« wachsen wie damals, als Newman hier lebte. Und in Cambridge werde ich nie die Zimmer sehen, in denen Milton schrieb, noch die, in denen Quiller-Couch unterrichtete, denn in Cambridge gelten die gleichen Beschränkungen.
    Wir gingen wieder zu Laura und kamen fünf Minuten vor dem fünfzehnjährigen David an, der keuchend und nach Atem ringend ins Haus gestürzt kam, er war den ganzen Weg gerannt, weil er es kaum erwarten konnte, mich zu sehen, nie habe ich mich so geschmeichelt gefühlt.
    Der Colonel trank eine Tasse Tee und verzog sich dann in eins der Schlafzimmer, um ein Nickerchen zu machen, und Laura und David und ich saßen in der Küche und erzählten uns Geschichten über Philadelphia, wo sie zu Hause sind und wo ich aufgewachsen bin. Im September gehen sie zurück.
    Noch beim Tee wurde Laura plötzlich von Schuldgefühlen gepeinigt, weil mein Tag so unglücklich verlaufen war, und sie bat mich inständig, ich möge irgendwann mit dem Zug nach Oxford kommen und allein die Stadt besichtigen. (»Erzählen Sie uns am besten gar nicht erst, dass Sie da sind«, sagte sie, und David sagte: »Warum soll sie uns nicht sagen, dass sie da ist?«) Ich versicherte ihr, dass ich das gesehen hätte, was ich am meisten hatte sehen wollen – und innerhalb der Grenzen dessen, was möglich war, stimmte das auch.
    Auf dem Weg zurück nach London kamen wir durch eine Ortschaft namens Thame – der Name wird wie »same«, nur mit einem Lispeln ausgesprochen –, und der Colonel erzählte mir, warum die Thames »Themse« ausgeprochen wird: Anscheinend hatte der erste König aus dem Haus der Hannoveraner einen starken deutschen Akzent und konnte das »th« nicht aussprechen. Er nannte den Fluss »te Themse«, und da der Grundsatz gilt, dass der König immer Recht hat, mussten es alle anderen auch Themse aussprechen, und so ist es seither die Themse.
    Er erzählte mir von all den Witwen, die auf seinen Rat angewiesen seien, sie scheinen alle »haufenweise Geld« zu haben und Kinder, die ihn anhimmeln.
    Um neun waren wir zu Hause. Ich werde ihm immer und ewig dankbar sein für die Reise, aber es war genug des Zusammenseins. Ich habe mich in die Bar verkrochen, um das hier zu schreiben; die Lounge ist bequemer und außerdem umsonst, aber hätte heute Abend jemand versucht, mich anzusprechen, hätte ich nach ihm geschnappt.
    Ein Stapel von Nachrichten an der Rezeption. Marc Connelly hat angerufen, der Londoner
Reader’s Digest
hat angerufen; Nikkis Barbara hat angerufen und eine Frau,

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