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Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition)

Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roswitha Hedrun
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„hauchhh!“ - drei wuchtige Schwerthiebe verpasste. Mit einer Drehung rettete sich Waldur aus der Umklammerung, wollte davon, doch ein Schritt, und er sackte zu Boden - blieb liegen, stellte sich tot. Halb war er es. Der Schwertschläger holte erneut aus, doch der andere riss ihn erschreckt zurück:„Das ist der Kronprinz! Verflucht, unser König will ihn lebend. Schleunigst weg hier!“
Gleich drauf waren sie auf und davon.
Und Waldur, dem das Blut aus den klaffenden Wunden quoll, versuchte jetzt, sich zu seinem Pferd zu schleifen. Vergeblich.
‚Komm her, komm doch her, dummes Tier!’, befahl er ihm. Zitternd kam es angetapst. Waldur ertastete sich den Steigbügel, wollte sich daran hochziehen - ich muss da hoch . ,ich muss . . Das Blut rann unaufhörlich.
„Waldur, ohjeh, Waldur!“
„Bleibt liegen, Prinz Waldur, wir bringen Euch nach Hause.“
Es waren Hilibrand und drei Kameraden.
„Die Franken“, stammelte Waldur mit letzter Kraft, „sie . . überfallen uns -Frowang und dann das restliche Maintal . . Im . .M o r g e n g r a u . .“
Aus. Mehr brachte er nicht hervor.
    E rlöst, endlich heraus, frei schwebend im Raum. Warum geht es nicht noch höher, hinein ins Nifelreich? Andere haben es doch auch geschafft. Aha, dieser Ätherfaden gibt nicht nach. Man müsste ihn durchtrennen, aber wie? Er saugt mich nach unten, will mich da wieder reinzwängen. Nein, nein, du kriegst mich nicht mehr zurück in diesen zerfleischten Körper, oh nein. Siglind und Hermod können aufhören, an ihm herumzudoktern. Sie schieben gerade die Knochen der aufgeschlitzten Hüfte zurecht. Jetzt höre ich Hermods Stimme: „Gelenk und Becken wären zu retten, sofern die Sehnen anständig verheilen. Fraglich allerdings, ob er je wieder seine Beine benutzen kann.“
„Wenn er nur nicht stirbt“, seufzt Siglind, „sein Atem setzt schon wieder aus.“
Sie massiert den Brustkorb.
‚Lass sein, Siglind, ich bin doch nicht mehr da drin.’ Sie hat mich nicht vernommen. ‚Nicht, Herzblatt, sieh hoch, ich bin hier oben.’
Sie massiert weiter, worauf der Körper tatsächlich zu atmen beginnt. Ich fühle es durch das Ätherband. Merkwürdig.
    „H orch, Siglind, sein Herz schlägt wieder, schwach zwar nur, aber es schlägt.“
Gudruns Stimme schaukelt durch die Luft. Ich bin also noch immer im Midgard. Siglinds Liebe hält mich hier fest. Sie bewirkt jetzt sogar, dass ich wieder in diesen Quälpanzer von Körper hineingleite. - Reißen, Brennen, Schneiden im ganzen Leib, er zuckt, stöhnt, will mich nicht mehr haben.
„Ruhig, mein Liebster, ganz ruhig, ich bin und bleibe bei dir.“
Jemand schwebt neben Gudrun hin, ruft sie an - es ist Hilibrand. Er sieht so glücklich, so friedlich aus, bedauerlich, dass sie ihn nicht gewahrt. Nun schwebt er hoch, sein Ätherfaden ist durchtrennt.
‚Hilibrand, wie hast du das gemacht? Hilibrand, nimm mich mit!’
Er antwortet nicht, entschwindet im Nifellicht.
    A uf- und wieder eintauchen. Hoffe ich, dem Schmerzgefängnis von Erdenkörper entflohen zu sein, zieht mich dieser unbarmherzige Sog wieder zurück. Kein Entrinnen möglich . . . kein Entrinnen.
Ätherduft, und jetzt ein Strahl aus dem Nifelheim. Doch die Erlösung? Nein, ich liege wie angefesselt im Bett. Aber Vater steht neben mir, in seinem Ätherkörper. ‚Vater, hilf du mir - Vater, so sag doch was.’
Er lächelt nur. Oh, ich begreife, auch er wird den Midgard verlassen, ohne mich. Sein Blick drückt alles aus, Verständnis, Zuspruch - Abschied. Nun streift er die Ätherhülle ab, wird eins mit seinem lichtbunten Nifelkörper, und gleich drauf schwebt auch er hinein ins Nifelreich, in seine neue Heimat. Die gleiche Freude, der gleiche Frieden wie bei Hilibrand.
    S chlafen, Schmerzen, schlafen. Was ist mit mir? Hatte ich einen Reitunfall? Ab und zu wirre Bilder - Soldaten . . Überfall . . , die Meinen warnen - ich muss sie warnen - ich muss!
Wenn sie doch meinen Kopf in Ruhe ließen. Ich versuche, ihre Hände wegzudrücken.
„Er bekommt schon Kraft“, höre ich darauf eine Männerstimme, was mich animiert, weiterzumachen.
„Gleich fertig, Waldur, nur noch verknoten.“
Ich schlage die Augen auf, sehe Hermod und einen Pfleger an meinem Bett.
„Gebt mir zu trinken“, fordere ich. Das hat forsch klingen sollen, es ist nur ein Röcheln geworden.
Dennoch antwortet mir Hermod: „Waldur, mein Lieber, endlich auferstanden? Bekommst gleich was zu trinken, aber nicht vorher einschlafen, du.“
„Tu ich . . doch . . nie . . “
    M eine

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