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Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition)

Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roswitha Hedrun
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umgeben.
Doch der Krieger gab nicht auf. „Jetzt sind die Soldaten dran“, entschied er.
Dazu befahl er seinen Offizieren, die Soldaten in großen Gruppen gegen diese magische Wand anpreschen zu lassen, und zwar mit Anlauf und voller Wucht.
Doch dieses Vorgehen erwies sich als noch törichter, denn die armen Recken wurden nach jedem ihrer wuchtigen Anläufe so heftig von elektrischen Schlägen und Stichflammen getroffen, dass viele von ihnen schmerzhafte Verletzungen davontrugen. Und damit nicht genug, alle Soldaten waren sich nach dieser Aktion mit Entsetzen einig: „Ein Geisterschloss! Wahrlich und wahrhaftig ein Geisterschloss!“
Der Kommandant missbilligte zwar diese Reaktion, sah jedoch ein, dass er mit seinen verstörten Mannen heute nichts mehr anfangen konnte, weshalb er den Rückzug befahl.
Aber an Aufgeben dachte er deshalb noch lange nicht. Immer wieder erschien er in den kommenden Tagen mit neuen Recken und stets neuen Einfällen am Schloss: Steingeschosse gegen die magische Wand, die dann daran abprallten, genau wie anschließend die Feuerpfeile, die Eisenspeere und die Wurfseile mit den Strickleitern. Alles versuchte er, alles, doch in den Palast war nicht einzudringen, der Fürst war nicht in seine Gewalt zu bekommen.
Ebenso wenig der Druide, der mit den Priestern und Tempelwärtern in seinem Zaubertempel saß, den er nicht einmal verließ, so sehr die rings um das Gelände aufgestellten Wachtsoldaten auch darauf lauerten.
    U nterdessen hatten die übrigen Besatzer massive Zäune und Wälle rings um die Stadt auf den Resten der früheren römischen Stadtmauer errichtet. Die Frowanger, inzwischen doch nach und nach aus ihren Häusern getreten, hatten es mit angesehen. Und nun sahen sie erbost mit zu, wie die Franken all ihre Boote, Stege und am Ende gar die Schiffsanlegeplätze zerhackten, um jeden Fluchtweg auszuschließen.
Nach diesem Vernichtungsakt ritten die vierundzwanzig Offiziere durch die Gassen und verkündeten den Bürgern lauthals die Anordnungen König Chlodwigs: „Von Stund an sind hier verboten: Volksfeste und Versammlungen, Straßenausrufer oder sonstige Nachrichtenverbreitungen. Das Beisammenstehen oder -gehen in Gruppen ist nur da erlaubt, wo es unvermeidbar ist, und Schloss- wie Tempelanlage darf, außer ihren Bewohnern, niemand mehr betreten. Jedes Zuwiderhandeln wird militärisch hart bestraft.“
Das Martyrium Frowangs begann.
Überall jetzt Waffen drohende Wachtsoldaten, besonders zahlreich an den meistaufgesuchten Einrichtungen der Stadt - den Brunnen, Stadtbacköfen, Wäsche- und Bleichplätzen, vor der Brauerei und der Kelterei und natürlich um Schloss und Tempel. Gingen die eingeschüchterten Bürger nunmehr tagsüber kaum noch vor die Tür, so wagten sie es vom Abend an noch weniger, vornehmlich die jungen Frauen, denn bereits mit beginnender Finsternis wurden die Soldaten noch aggressiver.
Siglind, jetzt Leiterin des Krankenheims, war besonders betroffen, da sie oft bis spätabends im Krankenheim beschäftigt war und nicht selten anschließend noch Hausbesuche abzustatten hatte. Ohne männliche Begleitung konnte sie diese Wege in der Dunkelheit nie zurücklegen, nicht einmal die paar Schritte vom Krankenheim zum Schloss.
Ernste Zwischenfälle blieben den Bürgen jedoch erspart, da sie, von Waldur über Boten darum gebeten, alles von dem Kommandeur Verlangte befolgten.
Darüber war der Winter eingezogen, und eines Abends sagte Siglind zu Waldur: „Sei froh, dass du das da draußen nicht miterleben musst, unsere Stadt ist jetzt der reinste Friedhof - leer, finster, tot. Selbst am helllichten Tag. Und die wenigen Leutchen, die man durch die Straßen eilen sieht, wirken ebenso trostlos, schon heute, dabei stehen wir gerade erst am Anfang.“
Darauf meinte er lächelnd: „Das liegt doch auch an dem grauen Winterwetter, außerdem ist jeder Anfang stets das Schwerste, stimmt’s?“
„Nein, in diesem Fall nicht.“
„Doch, mein Herzblatt, doch. Ich kenne unsere wackeren Frowanger, wirst sehen, sie halten durch.“
Nun musste auch sie lächeln: „Dein Optimismus, Schatz! Jedem Frowanger nur einen Funken davon, und ich könnte es dir glauben.“
Daran arbeitete Waldur allerdings schon, er tat alles, um den früheren Optimismus der Frowanger wieder zu erwecken. Deshalb war es jetzt für ihn wichtiger denn je, ständigen Kontakt mit ihnen zu pflegen, auch wenn das nur noch über Boten möglich war.
    U nd Waldur regierte weiter, sein gesamtes Alemannenreich, indem er die

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