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Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition)

Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roswitha Hedrun
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gratuliere!“, sprach Waldur ihm seine Anerkennung aus und regte ihn dann mit bezwingendem Blick an: „Dann wäre es jetzt kein Wortbruch mehr, mich über die hiesigen militärischen Vorhaben zu informieren.“
Der Ritter sträubte sich zunächst, doch Waldurs Blick öffnete ihm schließlich die Lippen. Erst stockend, dann aber fließend, gab er preis:„Wenn Eure Residenz nicht zu erobern ist, Hoheit, und Ihr wie der Druide nicht festzunehmen seid, dann soll die Stadt von der Außenwelt abgeriegelt werden. Damit werdet Ihr regierungsunfähig, meint König Chlodwig, und nach ein, zwei Wintern wäre die Hungersnot in Frowang so groß, dass Euch die Bürger selbst aus dem Schloss holen und den Soldaten ausliefern würden.“
Über diese Nachricht war auch Waldur fahl geworden. Dennoch reichte er dem Bretonen freundlich die Hand, mit den Worten: „Danke, edler Ritter. Danke im Namen aller Frowanger.“
Der Bretone ging, und Waldur wusste, sobald er die bisherigen Besatzer nach Hause geschickt und die neuen in ihre Quartiere eingewiesen hat, wird er sich, seiner Ehre wie auch seines Seelenheils wegen, das Leben nehmen. Waldur sah ihm ergriffen nach - nun schon der vierte Chlodwig-Ritter.
Wenige Schritte hinter Waldur hatten Wiltrud und Segimund das Gespräch mitverfolgt, und als sich Waldur wieder gefasst hatte, wandte er sich nach ihnen um und wies sie an: „Uns bleiben etwa zwei Wochen, bis ein neuer Kommandant eintrifft. Klärt also umgehend über Boten die Bürger auf. Wer die Stadt verlassen will, muss sich sputen, wer nicht, soll sich aus der Umgebung mit Nahrungs- und Heizvorräten eindecken, alle Vorratsräume voll.“
„Keinen Kampf?“, wunderte sich Segimund, „uns kämen etliche zur Hilfe.“
Doch Waldur erklärte ihm mit feinem Lächeln: „Zumindest keinen Chlodwigkampf. Nein, Segimund, unsere Waffen sind den seinen überlegen, das wirst du mir bald bestätigen.“
„Aber du wirst doch das Schloss jetzt nicht mehr verlassen?“, erkundigte sich besorgt Wiltrud, worauf Waldur ihr versicherte:
„Ganz gewiss nicht. Ich werde nun wohl für Monde, wenn nicht für Jahre, ans Schloss gebunden sein. Aber glaubt mir, Chlodwig kriegt unsere Stadt nie in seine Hände.“
Wenn Waldur mit seinem letzten Satz auch nur einen Funken Zuversicht in Wiltrud und Segimund entzündet hätte, meinte er, würden sie zumindest nicht ganz so verstört ihre neuen Aufgaben angehen.
Als den Frowangern dann die Schreckensnachricht zugetragen wurde, entschieden alle, restlos alle - sie bleiben. Ihre schöne Stadt aufgeben und ihren Fürsten, der sich so für sie eingesetzt hatte, jetzt im Stich lassen? Nein! Sie karrten sich eilends von den überaus hilfsbereiten Bauern der Umgebung Vorräte zusammen, und anschließend igelten sie sich in ihre Häuser ein, bereit, den Franken die Zähne zu zeigen.
    D ann kam auch schon - und nun bekamen diejenigen, die ihn aus den Ritzen ihrer zugeklappten Fensterläden erspähten, Gänsehaut - der neue Kommandant von der Weststraße her auf die menschenleere Schlossallee geritten. Zackig, Eisen klirrend, entschlossen. Kein Ritter, vielmehr ein erfahrener Krieger.
„Legt Eure Rüstungen an“, befahl er gleich am nächsten Morgen fünf seiner Offiziere, „und macht zweihundert Recken mobil. Wir erstürmen den Palast und nehmen den Fürsten fest.“
Einige Zeit später kamen die Gerüsteten mit ihren Recken zum Schloss marschiert. Zu dem Alemannenschloss, das beim fränkischen Militär im Ruf eines Geisterschlosses stand, wegen dieser gespenstischen Leuchtsäulen und seiner unerklärlichen Uneinnehmbarkeit. Dort angekommen, wollten der Kommandant und die Offiziere die Außentreppe hoch stürmen, konnten sie aber nicht mal erreichen, da kurz davor zwei Offiziere von überhellem Licht geblendet wurden, die drei anderen vor plötzlichen Stichflammen zurückschreckten und der Kommandant wie von einem Blitzschlag zurückgeschleudert wurde. Keiner konnte wegen seines aggressiven Vorgehens die Friedensenergie durchdringen.
Nicht viel anders erging es ihnen beim zweiten und dritten Versuch.
„Der reinste Irrwitz“, knirschte darauf der erfahrene Krieger. „Versuchen wir es bei der anderen Treppe.“
Die Offiziere folgten dem Befehl, doch auch dort mussten sie kapitulieren, ebenso wie anschließend bei den zwei Seiteneingängen. Und nach einer umfangreichen Prüfung sahen sie ein, was bereits all ihre Vorgänger erkannt hatten - das gesamte Schlossgelände war von einem unsichtbaren Abwehrwall

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