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Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition)

Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roswitha Hedrun
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Castelhof einlud. Dort werde er ihnen dann, so versprach er, einen sorgfältig ausgearbeiteten und für alles entschädigenden Vorschlag unterbreiten.
Nicht leicht, was Chlodwig sich da vorgenommen hatte. Er beabsichtigte, die Frauen zu überreden, zu ihren Männern nach Frowang zu ziehen. Doch nicht nur die Schwierigkeit, der Frauen Zustimmung zu erlangen bereitete ihm Angst, er fühlte sich auch einem solch großen Auftritt nicht mehr gewachsen. Denn bei ähnlichen Auftritten hatte ihm in letzter Zeit sein unzuverlässiger Verstand zunehmend zu schaffen gemacht, er hatte oft und immer öfter gänzlich ausgesetzt.
„Am Sonntag muss ich durchhalten“, redete sich Chlodwig zu, „Ich muss! Nur noch dieses eine Mal.“
Deshalb bereitete er sich dann auf seiner Fahrt nach Köln ausgiebig darauf vor. Auf Anraten seiner Ärztin nahm er mehr Beruhigungssäfte als sonst zu sich und er achtete darauf, seinen Verstand bis dahin nicht zu überfordern. Darüber hinaus arbeitete er Stunde um Stunde an seiner bevorstehenden Ansprache, sann nach den bestpassenden Worten und eingehenden Redewendungen.
Diese gründliche Vorbereitung zahlte sich aus.
Wie er nun am Sonntag auf dem Kölner Castelhof vor den siebenhundertfünfzehn Soldatenfrauen stand, brillierte er wie in besten Zeiten mit seiner Redekunst. Mit anschaulichen Worten und klangvoller Stimme malte er den Frauen das Leben bei ihren Männern in Frowang aus.
Zunächst waren die Frauen irritiert, da sie von Frowang auch ganz anderes gehört hatten, nicht umsonst sprächen doch die früher dort stationierten Soldaten von der Trümmer-, Hunger- und sogar Totenstadt. Und dann dieses Geisterschloss dort mit seinem gefährlichen Magierfürsten darin. Diese Aussagen beschäftigten sie.
Chlodwig hatte natürlich alldies in seiner Vorbereitung bedacht und schwächte jene angeblichen Falschschilderungen jetzt in seiner Ansprache gekonnt ab. Die Stadteingrenzung werde er umgehend entfernen lassen, fuhr er dann fort, weshalb man dort bald alles, was das Herz begehre, wieder kaufen könne. Also er könne nur wiederholen, Frowang sei die kunstvollste, anheimelndste und kinderfreundlichste Stadt, die er je gesehen habe, weshalb ja auch er demnächst mit seiner Familie dort hinziehe. Da er jedoch ihre Bedenken verstünde, schlage er ihnen vor, sich selbst ein Bild von Frowang zu verschaffen. Am besten, sie reisten in den nächsten Wochen nacheinander nach Frowang, um sich dort umzusehen, ganz unverbindlich natürlich. Vor allem sollten sie sich dort von ihren Gatten die wunderhübschen, leerstehenden Wohnungen vorführen lassen. Jedenfalls sei er sicher, dass dann keine Frau von Frowang unbeeindruckt blieb.
Die Frauen waren schon jetzt beeindruckt, wenngleich nur von Chlodwigs Worten, die auf ihrem anschließenden Heimweg verlockend in ihnen nachhallten.
„Also ansehen könnte man sich ja die Stadt“, meinte bald eine der Frauen, worauf ihr eine andere zustimmte:
„Sollte man sogar, denn mein Mann hat mir bei seinem Urlaub ähnliches von Frowang erzählt wie eben unser König.“
„Meiner auch“, sagte eine dritte, „aber besser wir bereden das demnächst alles.“
„Oui, das muss in den nächsten Tagen alles gründlich besprochen werden.“
    C hlodwig diktierte seinem Sekretär noch am selben Abend, so sehr eilte es ihm, ein umfangreiches Schreiben an Richard. Sein jahrelang gehegter Plan, die bereits ausgewählten rund zehntausend Frankenfamilien verteilt im Maintal anzusiedeln, werde jetzt in die Tat umgesetzt, teilte er Richard mit. Darüber hinaus habe er beschlossen, die Kölner Soldatenfamilien zu ihren Männern und Papas nach Frowang ziehen zu lassen, denn solch lange Familientrennungen könne er nicht länger mit ansehen. Anschließend legte er Richard bis ins Detail dar, wie bei alle dem vorgegangen werden soll.
Oui, bestärkte er sich selbst nach Abschluss dieses mehrseitigen Schriftwerks, jetzt, wo Waldur nicht mehr klar denken kann, ist der Zeitpunkt für meine Besiedlungsstrategie gekommen. Auch wenn mein Einzug in das Frowanger Schloss noch ein wenig zurückstehen muss.
    „R espekt“, höhnte Waldur lachend, nachdem ihm Richard Chlodwigs langes Schriftwerk bis zu Ende vorgelesen hatte, „was dieser nachgemachte Loki da alles ausgebrütet hat.“
Richard lästerte mit: „Du musst die Lage mit seinen Augen sehen“, die beiden duzten sich inzwischen, „er geht doch davon aus, dass du vertrottelst, und da glaubt er nun, du würdest mal all die Franken hier für

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