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Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition)

Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Hexe aus Burgund: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roswitha Hedrun
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Frowanger halten und gingst endlich einem ins Netz.“
„Nein, wie genial! - Aber dennoch herrlich, Richard, jetzt kommt wieder Leben nach Frowang.“
„Ins gesamte Maintal“, strich Richard heraus, „bekommst anständig was zu tun. - Kannst du überhaupt Franken regieren?“
„Aber locker doch, als Trottelfürst?“
Darauf drohte Richard ihm lachend: „Werde nicht ausfallend, du! Aber im Ernst, für mich bedeutet das eine sichere Bleibe hier. Eine sichere, geblieben wäre ich allemal, als Privatmann eben, nur wäre das Chlodwig bald verdächtig vorgekommen. Bien, und unter diesen neuen Vorraussetzungen kann ich fortan ungehindert weiter bei dir an der Frontspitze mitwirken.“
„Soll ich dir dazu jetzt nicht ein entsprechendes Kontor in unserem Palast einrichten lassen?“
„Non“, grinste Richard über diese Vorstellung, „Chlodwigs Neid will ich nicht auch noch auf mich ziehen.“
    B ereits einen Mond später trafen die ersten Kölnerinnen in dem inzwischen ringsum offenen Frowang ein. Zwanzig Soldatenfrauen, die von den übrigen zum Kundschaften voraus gesandt worden waren.
Die flanierten jetzt, zunächst ohne ihre Männer, aufgeregt plappernd durch die Straßen. Sie staunten über die so üppig blühenden Hausgärten und Anlagen überall, blieben entzückt vor den meist frisch beschnitzten und bemalten Fachwerkhäusern stehen, „wie joldisch, wie joldisch“, oder man hörte sie ausrufen: „Voil�, lauter Spieljeräte neben dem Marktplatz, wie praktisch für Mütter und Kinder!“ Oder: „Luret he, guckt mal hier, ein Joldfischteisch, mitten in der Stadt, et voici, diese Wasserspiele! Habt ihr sowas je schon mal jesehn?“
Sei ja wirklich eine reizende Stadt, fanden sie, zwar bedeutend kleiner als Köln und auch ungewohnt ländlich, dafür aber umso freundlicher. Wenn nur die Auslagen der Kaufläden nicht so trostlos leer wären, bedauerten sie andererseits, man könne gar nicht mehr hinsehen. Und wie unelegant, ja ärmlich die Menschen hier herumliefen. Aber sie hätten sich ja auch jahrelang nichts von auswärts besorgen können, unvorstellbar. Dafür hätten sie Außerordentliches für ihre Stadt geleistet, man müsse staunen - die Hunger- und Trümmerstadt, von wegen. Hätten ihre Männer wie auch König Chlodwig also doch nicht übertrieben.
Am Abend freuten sich dann ihre Männer über ihre Begeisterung. Und als sie ihren Frauen in den kommenden Tagen die leerstehenden Wohnungen vorführten, hoffte ein jeder, seine Frau entschließe sich schon heute, demnächst mit den Kindern hierher zu ziehen.
Keine Frau konnte sich jedoch zu einer Zusage durchringen, denn sie fürchteten nach wie vor Waldur, diesen bösartigen Magier. Früher habe er sein Zauberschloss ja wenigstens nicht verlassen, sagten sie ihren Männern, aber jetzt solle er doch öfters durch die Stadt kutschieren, wäre doch gefährlich, besonders für die Kinder. Non, non, erklärten ihnen darauf die Soldaten, Fürst Waldur brauche man nun wirklich nicht zu fürchten, er habe hier noch nie jemandem etwas angetan. Bon, man dürfe ihm nicht feindlich begegnen, da bekäme man mit Sicherheit seine Magie zu spüren, wer aber würde das schon tun? Also wirklich, es gebe nicht den geringsten Grund, den Fürsten zu fürchten.
Doch die Soldaten und selbst am Ende Richard konnten vorbringen, was sie wollten, die eingeschüchterten Frauen waren nicht zu überzeugen, dass Waldur alles andere als ein Bürgerschreck sei.
    D arauf fiel Richard wieder nichts anderes ein, als Waldur selbst um Rat zu bitten. Der sagte sofort seine Hilfe zu: „Dann bleibt mir ja nichts anderes, als mich den Damen persönlich vorzustellen.“
Damit wartete er auch nicht lange. Bereits am folgenden Abend, als er alle zwanzig Soldatenfrauen bei ihren Gatten im Offizierskasino wusste, begab er sich mit seinem ungelenken Gang, bei dem noch immer jeder Schritt schmerzte, auf den Weg zu ihnen.
Dort angekommen, blieb er vorerst in der offenen Tür stehen, stellte sich kurz vor und begrüßte sodann die Überraschten freundlich in Kölner Mundart. Die Frauen sahen teils verschreckt, teils verwundert zu ihm hin, er aber brachte strahlend hervor, es sei eine Ewigkeit her, dass er einer der liebenswerten, eleganten Kölnerinnen begegnet sei - und hier nun gleich so viele! Währenddessen war er so locker er es vermochte in den Saal getreten, und nun schritt er reihum zu jeder hin, um sie persönlich anzusprechen:„Bonsoir, Madame, und Willkommen in Frowang!“
Oder: „Seid Ihr

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