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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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Mobiletelefonmarkt eines Tages mit dieser Innovation zu übernehmen, für diesen Fall musste man sich natürlich vor Werksspionage schützen, indem man Stillschweigen bewahrte.
    „Ich bin für die Aufzeichnungen zust ändig? Welche Ehre. Aber nörgle nicht wieder an meinen Bildern rum.“
    „Dann gib mir keinen Grund zum Nörgeln.“
    Morgan blickte in den Koffer und überlegte.
    „Das reicht für eine erste Analyse, oder was meinst du?“
    Sug erhob sich vom Bett, zog sich ihre Jacke über und verstaute den Ausweis und die Visitenkarten in der Innentasche.
    „Ich denke, das reicht für einen Überblick.“

    Sug war froh, dass ihnen die Besitzerin der Pension beim Verlassen der selbigen nicht über den Weg gelaufen war. Sie hasste es, sich spontan eine Lüge einfallen zu lassen. Es fiel ihr schon schwer genug, sich in knapp zehn Minuten auf die Rolle als Polizeibeamtin einzustellen. Länger als zehn Minuten hatte es nämlich nicht gedauert, bis sie vor dem Haus der Smith standen. Wären sie nicht zuerst in die falsche Richtung gelaufen, hätten sie es noch schneller erreicht. Es war das letzte Haus des Dorfs und stand direkt an der Grenze zu einem kleinen Waldstück.
    „Hast du schon etwas entdeckt?“
    „Nichts, was Anlass zur Sorge geben würde“, sagte Morgan und blickte zu einem kleinen, knorrigen Baum, der umgeben war von hellen, bunten Punkten.
    „Was ist mit dem Wald? Was zeigt dir deine Zauberbrille?“, fragte Sug mit leiser, tiefer Stimme, die Dramatik erzeugen sollte.
    „Es tummelt sich so einiges in dem Wald und manches scheint nicht sonderlich freundlich zu sein, aber alles noch im Normalbereich.“
    Sug atmete tief durch, dann betätigte sie den Türklopfer , den es zusätzlich zur Schelle gab. Kaum war das geschehen, öffnete sich die Tür und eine kleine, zierliche Frau mit kastanienbraunem Bob stand vor ihnen.
    „Ja bitte?“, fragte sie mit zögernder Stimme.
    „Mrs. Smith?”
    „Ja. Und sie sind?“
    „Ich bin Sergeant Morgan Danby und das ist Sergeant Susan Hobbes. Sonderermittler der Abteilung für Vermisste.“
    Nach Susan Hobbes hatte Mrs. Smith nur noch die Hälfte mitbekommen. Es war immer wieder amüsant dieses Phänomen zu beobachten. Die Menschen ließen sich so wunderbar ablenken, wenn das, was sie sahen, nicht mit ihren Hör-Erwartungen zusammenpasste. Was sie sahen, war eine Asiatin, was sie erwarteten, war ein asiatischer Name, was sie bekamen, war ganz und gar unasiatisch. Und schon ratterte es in ihren Köpfen.
    War sie verheiratet? Aber wie passte dann ihr Vorname? War sie adoptiert? Woher kam sie eigentlich?
    Es war leichter Menschen zu überrumpeln, wenn sich ihr Kopf mit etwas anderem beschäftigte. Dabei war Sug von der Pseudonym-Wahl erst gar nicht begeistert gewesen, doch schon der erste Verwirr-Erfolg hatte sie vom Nutzen überzeugt.
    „Wir untersuchen Fälle, in denen junge Mädchen oder Jungs aus dem eigenen Elternhaus entführt wurden.“
„Wissen sie etwas über Jasmine?“, fragte Mrs. Smith mit weit aufgerissenen Augen.
    „Leider nicht. Wir hoffen jedoch, sie können uns weiterhelfen“, sagte Morgan mit echtem Bedauern in der Stimme.
    Mrs. Smith nickte und bat die beiden Frauen in ihr Haus.
    Sug war froh und überrascht, dass sie so einfach eingelassen worden waren, auch wenn sie es für ziemlich unvorsichtig von der zierlichen Frau hielt, zwei Fremde in ihr Haus zu bitten, ohne sich Ausweise oder Sonstiges zeigen zu lassen. Nun ja, Ausweise konnten gefälscht sein, wie Sug nur zu gut wusste, dennoch war es von Mrs. Smith überaus unvorsichtig, keine Identitätsprüfung vorzunehmen.
    Sie folgten ihr durch einen sehr engen Flur, an einer Treppe , die zum oberen Stockwerk führte, vorbei, durch ein stilvolles Wohnzimmer, in einen hellen, gemütlichen Wintergarten. Mrs. Smith bedeutete ihnen Platz zu nehmen.
    „Kann ich ihnen einen Tee anbieten?“, fragte sie.
    „Tee wäre wunderbar“, sagte Morgan mit einem warmen Lächeln.
    Kaum hatte Mrs. Smith den Wintergarten verlassen, begann Sug mit den Aufnahmen, während sich Morgan langsam umblickte, die Fairy-Berylle abnahm und die Augen zusammenkniff.
    „Und?“, fragte Morgan.
    „Nichts. Wir müssen uns die Aufnahmen später genauer anschauen.“
    Sug spürte in den Raum rein, nahm nichts Verdächtiges wahr und konzentrierte sich wieder auf die Aufnahmen. Ihr Timing war perfekt, sie setzte sich genau in dem Moment, als Mrs. Smith mit einem Tablett in den Händen den Wintergarten betrat.
    „Ich dachte,

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