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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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nahm die Berylle ab und reichte sie Sug.
    Widerwillig setzte Sug sie auf. Instinkt iv machte sie einen Schritt vom Bett weg.
    „Der Eingang für einen Incubus?“
    „Möglich, aber wenig wahrscheinlich. Es könnte ein Eingang sein, den auch Dämonen benutzen, doch ein Incubus lässt seine Opfer nicht einfach verschwinden."
    Sug gab Morgan die Bery lle zurück und überlegte einen Moment, irgendwas kam ihr an der Sache bekannt vor. Sie öffnete den Verschluss ihrer Halskette, nahm sie ab und hielt sie über das Bett. Die Kette war durch einen Ring gezogen, in dessen Fassung sich ein grüner Stein befand. Mit der anderen Hand stützte sie ihren Arm, um die Kette möglichst ruhig zu halten. Sie durfte die natürlichen Bewegungen ihres Körpers nicht zu stark auf die Kette übertragen, sonst konnte man nicht unterscheiden, ab wann sie ausschlug, weil eine besondere Energie vorhanden war. Die Befürchtung einen zarten Ausschlag zu übersehen, war unbegründet. Kaum führte Sug die Kette in Richtung des Bettes, bewegte sie sich in so wilden Kreisen, dass es schien, als würde sie gleich davon gewirbelt.
    „Das Dunkel verdichtet sich unter dem Ring. Es fühlt sich eindeutig gestört“, berichtete Morgan.
    „Keine Wesen?“
    „Keine Wesen.“
    Sug zog die Kette zurück und legte sie sich wieder um, dann sah sie sich weiter im Zimmer um. Auf den ersten Blick gab es keine ungewöhnlichen Gegenstände, alles passte zu einem fast erwachsenen Mädchen. Ein bunter, ziemlich kitschiger Bilderrahmen fiel ihr ins Auge, sie nahm ihn vom Bücherregal und betrachtete einen Moment das Foto. Mrs. Smith schien nicht gelogen zu haben, sie musste ein wirklich gutes Verhältnis zu Jasmine gehabt haben. Sug ging jedenfalls fest davon aus, auf dem Foto Mutter und Tochter vor sich zu haben. Eine gewisse Ähnlichkeit war vorhanden. Beide hatten hellbraune Augen, eine stupsige Nase und ein überaus nettes Lächeln. Die Ähnlichkeiten endeten bei der Größe und der Haarfarbe. Jasmine war mindestens einen Kopf größer und ihr langes Haar hatte, dem Ansatz nach zu urteilen nicht von Natur aus, einen recht hellblonden Farbton.
„Schau mal“, sagte Sug, während sie zu Morgan trat und ihr das Bild vor die Nase hielt.
„Wenn sich ein Kind, das noch zuhause wohnt, ein Bild von sich und seiner Mutter aufstellt, dann kann man davon ausgehen, die beiden haben ein wirklich gutes Verhältnis, oder?“
„Da stimme ich dir zu. Sollte sie vor ihrem Verschwinden irgendwas bemerkt haben, dann hat sie nicht mit ihrer Mutter gesprochen, die Frage ist, warum nicht? Liebeskummer, Ärger oder schulische Probleme wären sicher zur Sprache gekommen“, sinnierte Morgan, während Sug das Foto wieder wegstellte.
    „Was machen sie hier?“, ertönte eine angriffslustige Stimme von der Zimmertür her.
    „Ich bin Sergeant Morgan Danby und das ist Sergeant Susan Hobbes. Wir untersuchen das Verschwinden deiner Schwester. Du bist Leonie?“
    Leonie musterte die beiden Frauen ohne ein Anzeichen der Ablenkung, es war ihr völlig egal, wie jemand hieß.
    „Ja, ich bin Leonie. Kann ich ihre Ausweise sehen?“
    Braves Kind, traue niemanden , dachte sich Morgan und zog ihren Ausweis aus der Innentasche ihrer Jacke.
    Nachdem Leonie beide Ausweise eingehend gemustert hatte, blickte sie Morgan herausfordernd an.
    „Nach über einem Jahr fällt ihnen also ein, dass es da noch so einen kleinen unwichtigen Fall gibt, den man mal weiterbearbeiten könnte?“
    Na super, aufmüpfiges Gör, das wird ja ein Spaß , dachte sich Sug und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Wir sind von einer anderen Behörde, doch ich bin mir sicher , die Officer von hier haben ihr Bestes getan. Können wir dir vielleicht ein paar Fragen stellen?“
    „Wenn es sein muss.“
    „Ich denke, es muss. Hatte deine Schwester einen Grund wegzulaufen?“
    Sowohl Leonie, wie auch Sug, waren von dieser direkten Frage mehr als überrascht. Die anderen Polizisten hatten Leonie im Grunde dieselbe Frage gestellt, allerdings nicht in dieser Weise.
    „Nein! “
    „Hat sich deine Schwester vor ihrem Verschwinden merkwürdig benommen? Und die Sache mit der Grippe kannst du auslassen. Hatte sie Albträume? War sie überängstlich? War sie oft abwesend? Fühlte sie sich verfolgt?“
    „Was soll das? Wollen sie behaupten, sie wäre auf irgendwas drauf gewesen? So etwas hat sie nicht gemacht.“
    Will sie nur ablenken oder glaubt sie wirklich, ich wollte auf Drogenkonsum raus?
    „Keine Drogen.

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