Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
Vom Netzwerk:
du musst damit aufhören. Wir haben einen neuen Fall, für den du deine Kraf t und Konzentration brauchst.“
„Was willst du damit sagen? Etwa, dass ich meine Arbeit schlecht mache?“
„Nein, im Moment noch nicht, aber wenn du so weiter machst, ohne ausreichend Schlaf und ständig in Gedanken bei ...“
    „Danke für deine Sorge, aber ich bekomme das schon alles hin!“, unterbrach Morgan Sug in einem etwas zu lauten Ton.
    „Ich meine es nur gut. Du musst nicht gleich schreien.“
„Ich schrei gar nicht!“, schrie Morgan.
    „Und wie würdest du das dann nennen? !“, schrie Sug zurück.
    „Ich spreche nur etwas laut.“
    „Du sprichst nicht laut, du schreist!“
    „Ich sch -“, Morgan unterbrach sich und atmete tief durch.
    Es war nicht gut, wenn sie sich stritten. Im normalen Leben war es nicht gut, während eines Auftrags war es nicht nur nicht gut, es konnte auch ziemlich gefährlich werden. Viele Schattenwesen hatten ein en ausgeprägten Spürsinn für Streit und negative Energien. An diesen Schwachstellen setzten sie an, um jemanden zu isolieren, in ihn einzudringen oder um ihn auszusaugen.
    „Wir sollten nicht ...“, begann Morgan, wurde aber sofort von Sug unterbrochen.
    „Ich weiß.“
    Für einige Minuten herrschte Schweigen zwischen den beiden Frauen. Morgan tat es leid, dass sie geschrien hatte und ihre schlechte Laune einfach nicht in den Griff bekam. Sug wusste, dass es falsch gewesen war, überhaupt erst mit dem Thema anzufangen, dafür war weder die richtige Zeit, noch waren sie am richtigen Ort. Und obwohl sich beide ihrer Fehler bewusst waren, schwiegen sie. Sie saßen in diesem Nicht-Ansprechen-Dilemma fest. Zwar möchte man die Sache klären, sich entschuldigen, gleichzeitig möchte man das Thema nicht ansprechen. Spricht man es allerdings nicht an, wabert es die ganze Zeit um einen herum.
    Eigentlich war Morgan die Diplomatin, doch d ieses Mal ergriff Sug das Wort.
    „Ich hätte nicht damit anfangen sollen. Wenn du reden willst, dann kannst du das jederzeit tun und bis dahin halte ich mich zurück. Allerdings erwarte ich, dass du mehr schläfst, sonst darfst du zu den nächsten Aufträgen laufen oder mit deinem eigenen Auto fahren.“
    „Und ich hätte nicht so bissig reagieren dürfen.“
    „Sind vielleicht noch die Nachwirkungen von des Grafen Biss“, witzelte Sug.
    „Er hat mich nicht gebissen, es waren nur leichte Abschürfungen.“
    „Genau!“
    „Halt die Klappe“, gab Morgan schmunzelnd zurück, fläzte sich tiefer in den Sitz und schloss die Augen.

2. Kapitel

    Die Umgebung wurde immer ländlicher und uriger. Weideland mit Schafen, Weideland ohne Schafe. Mauern, die aus dem Nichts auftauchten und genauso schnell dahin wieder verschwanden. Knorrige, alte Bäume am Wegesrand. Straßen, die eigentlich zu eng für ein Auto waren, richtige Probleme gab es allerdings, wenn noch eins auf der nicht vorhandenen Gegenfahrbahn auftauchte.
    Sie waren auf dem Land, eindeutig.
    Städter witzelten gerne darüber, dass die Menschen vom Land ein wenig eigentümlich und immer noch abergläubisch seien. Das waren sie zu Recht, wussten Sug und Morgan. Das Leben außerhalb der Stadt folgte anderen Regeln und Gesetzmäßigkeiten, zum Teil waren hier immer noch uralte Kräfte am Werk, die den menschlichen Verstand weit überstiegen.
    Obwohl die Zahl der neu gebauten Häu ser auf dem Land stetig anstieg, gab es viele Plätze, an denen mystische Kräfte herrschten. In den Städten waren viele dieser Orte zerstört worden, was dazu geführt hatte, dass Dinge freigelassen wurden, die man eigentlich nicht in seinem Wohnzimmer beherbergen wollte.
    Verfallene H äuser, Wohnungen, die ewig leer stehen oder eine unglaublich hohe Fluktuationsrate an Mieter haben, Straßen, die man nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr betreten sollte. Jeder kannte diese Orte und Gebäude aus seiner eigenen Stadt, nur steckte nicht immer ein unfähiger oder verantwortungsloser Vermieter dahinter.
    „Ich glaube, wir sind da“, sagte Sug und deutete auf ein Schild auf der linken Seite.
    WILLKOMMEN IN HITCHWICK
    „Ich glaube auch“, erwiderte Morgan und suchte auf dem Zettel vor sich die Hausnummer.
    „Oh du gütiger Gott“, stöhnte Sug, während sie einen Blick auf die Häuser rechts und links warf.
    „Hinter der kleinen Biegung musst du reinfahren, da ist unsere Pension.“
    Sug tat, wie ihr geheißen und bog in eine enge Einfahrt. Sie schnaufte und wünschte sich, sie hätten Morgans kleinen Stadtwagen

Weitere Kostenlose Bücher