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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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Dieser Gedanke hatte ihre Suche in London geleitet und sie hatte das vermeintlich richtige gefunden. Die Frage, die sie hatte beantworten müssen, war gewesen, warum die Hexe eine wahrlich feste Gestalt gehabt hatte und Jasmine nicht?
Morgan hatte eine Antwort gebraucht, weil sie Jasmine nicht nur als einen Schatten zurückholen wollte. Es musste ihr gelingen, Jasmine ihren Körper wiederzugeben. Die Lösung hatte sie im Buch über Höchst wirkungsvolle Beschwörungen jeglicher Art gefunden. Der Schlüssel lag in der Aktivierung der Tore. Dämonen, Hexen, Nachtmahre und all die anderen Geschöpfe aus dem Reich der Dunkelheit und Schatten besaßen dort, wo sie herkamen, ihre eigene Gestalt, eine Gestalt, die ihrer Welt angepasst war. Drangen sie in diese Welt ein, erwies sich eine schattenhafte, nicht materielle Gestalt oft als Vorteil. Körperlose, flüsternde Stimmen konnten so viel mehr Macht haben als alles Sichtbare. Die Wesen brauchten eine Orientierungshilfe, wenn sie eine körperliche Form annehmen sollten. Blut, Spucke, Haut, Knochen oder etwas anderes von einem Menschen oder einem Tier eignete sich dafür hervorragend.
Mit ihrem eigenen Blut würde sie das Symbol, welches sich auf dem Notizzettel befand, auf den Eingang in Leonies Zimmer zeichnen und Jasmine in diese Welt zurückholen. Mit diesem Vorhaben wäre Sug niemals einverstanden und genau da kam ihr schlechtes Gewissen ins Spiel. In all den Jahren, die sie nun zusammenarbeiteten, hatte es nie Geheimnisse dieser Natur zwischen ihnen gegeben. Keine hatte ihr eigenes Ding durchgezogen, sie waren ein Team und so arbeiteten und fällten sie auch Entscheidungen. Doch Morgan konnte nicht anders, sie musste dieses Mädchen retten, sie musste einfach. Sie hatte auch nach einer Möglichkeit geforscht, die anderen zu befreien, allerdings schien das ein aussichtsloses Unterfangen zu sein. Zu viele Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte waren vergangen, hatten sie in der Unterwelt gelebt, besaßen sie nicht mehr ihre eigentliche Gestalt. Für Jasmine bestand noch Hoffnung und an diese klammerte sich Morgan.
Sie wusste, dass auch Sug Jasmine befreien wollte, allerdings würde sie es niemals gutheißen, dass Morgan mit ihrem eigenen Blut rumexperimentierte. Das andere Reich würde mit dem Blut ein Teil von ihr besitzen, einen winzigen, jedoch einen Teil und das mussten sie eigentlich vermeiden. Für ihre Arbeit war es unerlässlich, sich nicht angreifbar zu machen.
Vorsicht, Distanziertheit und Kontrolle, drei der wichtigsten Stützpfeiler ihrer Ausbildung.
Die andere Seite ist trickreich. Verbrüder dich nicht mit ihnen und gib ihnen nichts an die Hand, was sie gegen dich verwenden könnten.
Ein Punkt drängte sich in Morgans Bewusstsein, den sie zuvor völlig ignoriert hatte. Sie hinterging Sug nicht nur, sie brachte sie auch in eine verdammte Zwickmühle. Wenn Sug erfuhr, dass Morgan ihr eigenes Blut verwendet hatte, dann würde sie es der Gesellschaft mitteilen müssen.
Vielleicht gab es noch einen anderen Weg, überlegte Morgan, nein, dafür blieb keine Zeit. Jasmine retten, Durchgang versiegeln und das am besten, solang Sug noch beschäftigt war. Jetzt würde sie von ihrem Plan nicht mehr abweichen.
Ihre Gedanken waren so laut, die Diskussion in ihrem Kopf so einnehmend, dass sie es nicht bemerkt hatte, obwohl man es bereits ein Stück runter die Straße sah. Im Haus der Smith brannte Licht, die unteren Fenster waren hell erleuchtet.
    „Das darf doch nicht wahr sein“, murmelte Morgan verärgert.
Sie beschleunigte ihren Schritt ein weiteres Mal, rannte schon fast und stand in Windeseile vor der verschlossenen Haustür.
Mit ziemlicher Wut im Bauch schellte sie. Wie konnte Mrs. Smith nur so unverantwortlich sein. Eine Tochter war verschwunden, jemand war in ihr Haus eingedrungen.
Warum blieb sie mit Leonie nicht weg von hier?
Aber vielleicht hatte sie Leonie gar nicht mitgenommen, vielleicht war sie allein und auf eigene Faust zurückgekehrt. Diese Vorstellung schien logisch, änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass es sich auch bei nur einer Person, um eine Komplikation handelte, für die sie keine Zeit hatte.
Die Tür öffnete sich und nur mit größter Mühe konnte sich Morgan zurückhalten, nicht direkt rumzuschreien. Die Überraschung und das Erstaunen ließen das Schrei-Bedürfnis verstummen, trieben es aus ihr heraus.
„Guten Abend, Sie wünschen?“
„Das ist ein Tatort, Sie dürfen sich hier nicht aufhalten“, erklärte Morgan dem

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