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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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nicht gewohnt.
In Morgans Kopf ratterte es wie verrückt, sie musste etwas unternehmen, musste raus aus diesem Zimmer, dem Haus oder zumindest Sug warnen.
Wo blieb Sug überhaupt?
Natürlich war sie froh, dass Sug den Weg hierher noch nicht gefunden hatte, allerdings beruhigte sie diese Tatsache nicht gerade.
„Weiß ihre Frau, wo Jasmine ist?“
„Nein und ich halte es auch für keine gute Idee, es ihr mitzuteilen.“
„Ihre Frau gehört also nicht zum Kreis der Eingeweihten. Zumindest ihre jetzige Frau nicht. Wusste Eves Mutter von ihrem Pakt mit dem Teufel?“, fragte Morgan und vor ihrem geistigen Auge fügten sich die Puzzleteile zu einem erschreckenden Bild zusammen.
„Der Teufel interessiert sich nicht für so einen relativen Kleinkram. Bei der anderen Sache liegen Sie goldrichtig. Eves Mutter wusste und akzeptierte, dass man manchmal für das Wohl der anderen ein Opfer bringen muss.“
„Sie sind aber nicht mehr mit ihr zusammen, oder etwa doch? Ist sie der Grund für ihre Geschäftsreisen?“
„So etwas Unmoralisches würde ich nie tun“, sagte er und fiel in ein lautes Lachen, in das Higgins miteinstimmte.
„Sie verstand die Notwendigkeit des Opfers, doch die Vorteile, die es brachte, wollte sie nicht annehmen. Es wird niemand zu seinem Glück gezwungen.“
Jasmine hatte dasselbe Schicksal ereilt wie ihre Halbschwester Eve. Bei diesem Gedanken stieg Übelkeit in Morgan auf. Dieser Mann züchtete sich seine eigene Opfer-Nachkommenschaft. Wie war so etwas nur möglich?
„Wie können Sie nur? Ihr eigen Fleisch und Blut.“
„Schon immer forderte die Geschichte besonders große Opfer von denen, die an der Spitze standen“, mischte sich Higgins ein.
So sah es also aus. Mr. Smith war das Oberhaupt dieses teuflischen Bundes, deswegen strahlte er eine solche Autorität aus, er hatte Jahrhunderte gehabt, um sie zu verinnerlichen.
„Dann ist das alles auf ihren Mist gewachsen?“
„Kein Grund in die Gosse zu rutschen, aber ja, so könnte man sagen. Ich erkannte die Zeichen der Zeit. Der Hexenwahn war durch unser Land gezogen, die letzte offizielle Verurteilung einer Hexe war schon einige Jahre her, allerdings lebte die Angst noch in den Köpfen und Herzen der Menschen. Da blieb es nicht lange aus, bis eine angebliche Hexe der Lynchjustiz zum Opfer fiel. Gutherzig, wie ich bin, wohnte ich natürlich ihrer Bestattung bei und blieb sogar noch, als alle anderen schon gegangen waren.“
„Am Kreuzweg begraben. Der Geist soll dadurch seinen Weg nicht mehr zurückfinden. Dummerweise ist der Kreuzweg auch der ideale Ort um einen Pakt zu schließen“, sagte Morgan.
„Sehr richtig. Dieses Bauernopfer ermöglichte mir einen Pakt für die Ewigkeit, die Ewigkeit des Lebens.“
„Aber Sie und Higgins sind nicht die Einzigen, wie konnten sie die anderen davon überzeugen, wenn die Angst immer noch in den Köpfen und Herzen der Menschen lebte?“
„Sagen wir einfach, unserem Dorf war das Reich der Möglichkeiten nicht unbekannt.“
„Lilith!“, sagte Morgan.
Zum zweiten Mal bröckelte die Maske der Gelassenheit von Mr. Smith. Er wechselte einen fragenden Blick mit Higgins, der diesen genauso fragend beantwortete.
„Lilith? Beim besten Willen weiß ich nicht, wovon Sie reden?“
„Ich dachte, wir wären übereingekommen, ehrlich zueinander zu sein. Ist es nicht ein wenig albern, jetzt so zu tun, als wüssten Sie nicht, wovon ich spreche?“
Mr. Smith beugte sich vor, Morgan verspürte den Drang zurückzuweichen, widerstand jedoch. Sie würde ihm nicht die Genugtuung gönnen, Furcht in ihrem Gesicht oder ihrer Haltung zu sehen.
„Sie schätzen die Lage falsch ein. Ihre Position erlaubt es Ihnen in keiner Weise, Antworten einzufordern oder irgendwelche anderen Ansprüche zu stellen.“
Das war deutlich , dachte Morgan. Entweder ihr würde ganz schnell etwas einfallen oder ein Wunder fiel vom Himmel, beides wäre auch nicht schlecht.
„Da wir das geklärt haben, hätte ich jetzt gerne eine Antwort auf meine Frage, warum sie unsere harmonische Ruhe stören?“
„Das habe ich Ihnen doch schon gesagt, es geht um Jasmine, ihre Rettung, um genau zu sein.“
„Ja, ja sehr schön. Das ist nicht die Antwort, die ich haben will. Sie arbeiten nicht für die Polizei, für wen dann? Oder gehören sie zu diesen nervenden Geisterjägern, die sich mit Dingen anlegen, von denen sie nichts verstehen?“
„So ist es wohl.“
„Ist es nicht! Kein Pseudogeisterjäger hat Zugriff auf so mächtige

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