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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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hielt sie zur Eile an, brenzlig würde es jedoch erst werden, wenn die Vögel verstummten.
„Leonie, du musst mir jetzt genau zuhören. Ich muss in euer Haus, ohne eine Einladung kann ich nicht rein, diese musst du mir gegenüber aussprechen“, flüsterte Mrs. Cooper eindringlich.
„Warum? Sind Sie ein Vampir? Und überhaupt, was soll das? Was geht hier vor?“, fragte Leonie und mit jedem Wort wurde ihre Stimme lauter.
„Mein liebes Kind, zu schreien bringt nichts, außer Ärger. Es ist jetzt nicht die rechte Zeit für eine Märchenstunde. Für dich dürfte eigentlich nur eins wichtig sein, willst du deine Schwester zurück?“
„Ja, aber …“
„Dann musst du mir helfen ins Haus zu kommen. Zudem brauche ich die Macht von dem da“, sagte Mrs. Cooper und deutete auf den Rosenkranz um Leonies Hals.
Irritiert blickte Leonie an sich runter. Wieso hatte sie ihr diesen merkwürdigen Rosenkranz gegeben, wenn sie ihn selber brauchte? Sie griff danach und hatte ihn schon halb über ihren Kopf gezogen, als Mrs. Cooper ihr Einhalt gebot.
„Behalte ihn um. Ich kann ihn nicht tragen.“
„Weil Sie ein Vampir sind und von Kreuzen Brandwunden bekommen?“
Es klang spöttisch, obgleich Leonie die Frage ernst meinte. Nach Hexen, einem Vater, der sie irgendwohin verbannen wollte, wo weder Lehrer noch Nonnen auf sie aufpassen würden und der Andeutung von Sergeant Hobbes, es gäbe Werwölfe, rechnete sie mit allem. Zwar war ihr Mrs. Cooper schon oft auf der Straße begegnet, auch am Tag, aber was bedeutete das schon, ihr Vater war auch immer lieb zu ihr und schien trotzdem ein Monster zu sein.
„Ich kann dir versichern, ich bin kein Vampir. Trotzdem habe ich so meine Probleme heilige Gegenstände anzufassen. Sagen wir einfach, ich bin gegen sie allergisch. Deswegen brauche ich dich. Du musst die Zauber deines Vaters aufheben, sonst kann ich nicht mein Werk vollbringen.“
„Und ihr Werk besteht darin Jasmine zu finden?“
„So zu sagen. Also, bist du so weit, können wir reingehen?“
„Nein!“, sagte Leonie schnell und fest.
„Nein?“, wiederholte Mrs. Cooper überrascht. Sie hatte nicht damit gerechnet ein Nein zu hören. Leonie wollte ihre Schwester wiederhaben. Ihr Vater war hinter ihr hergejagt. Wie konnte sie da ablehnen?
„Auch wenn Sie mir dieses Ding haben bringen lassen - oder was auch immer. Und sie mich vor meinem Vater - wie auch immer. Warum sollte ich Ihnen vertrauen? In den letzten Tagen habe ich Dinge erlebt, gesehen und gehört, die entweder darauf hindeuten, dass ich verrückt bin, oder alle anderen, oder ich mich in einem Horrorfilm befinde. Warum also sollte ich Ihnen trauen?“
„Weil du keine andere Wahl hast! Niemand ist hier, nur ich. Und wenn wir nicht schnell handeln, dann wirst du zu deinen Erlebnissen noch eins hinzuzählen können, das du niemals vergessen wirst.“
Das ist deutlich, dachte Leonie.
Es nahm weder etwas von ihrer Angst, noch überzeugte es sie. Unleugbar war allerdings die Tatsache, dass nur Mrs. Cooper da war. Ihre Mutter befand sich auf der Arbeit, selbst wenn nicht, konnte sie ihr dann überhaupt vertrauen? Ihr Vater war verrückt geworden, hatte die gleiche Verrücktheit womöglich auch ihre Mutter befallen? Danby befand sich im Haus und von Hobbes war weit und breit keine Spur. Sie war allein.
„Kommst du jetzt?“, fragte Mrs. Cooper und blickte um die Garage herum.
Leonie antwortete nicht, sie folgte der alten Dame einfach. Eine merkwürdige Stimmung hatte von ihr Besitz ergriffen. Ihr Herz raste, ihre Beine schmerzten, weil sich die Muskeln vor Anspannung verkrampften. Sie hatte schreckliche Angst. Gleichzeitig lag eine merkwürdige Ruhe über ihren Gedanken. Es war, als hätte ihr Kopf eine Entscheidung getroffen, nämlich sich dem zu stellen, was auch immer sie erwartete, nur ohne ihren Körper darüber zu informieren. Sie wollte einfach, dass es endlich vorbei war. Jasmine sollte wieder zurückkommen und die Dunkelheit ihre Schrecken verlieren.
An der Tür lehnte sich ihr Körper noch einmal auf. Alle Muskeln verkrampften sich, ihre Gliedmaßen waren so steif, dass Leonie glaubte, nicht einmal ihren Arm ausstrecken zu können. Die Stimme von Mrs. Cooper löste die Starre ein wenig.
„Die Tür wird sich öffnen, wenn du hinein willst. Bist du bereit?“
„Nein!“

Hände, unglaublich viele Hände zogen, rissen und zerrten an Morgan und ihrer Jacke. Wie ein wildes Tier, das man in einem Netz gefangen hatte, wehrte sich Morgan

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