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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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Smith und ein unheimliches Lächeln kräuselte seine Lippen.
„Wo ist Leonie?“, fragte Higgins, allerdings ohne die Augen von Morgan abzuwenden.
„Weg. Das ist zwar ärgerlich, aber kein großes Problem, Sie wird sie mitbringen. Wenngleich wir nun ein wenig umdisponieren müssen. Herzlichen Glückwunsch, Sie sind so eben zu unserem Stargast geworden“, erklärte Mr. Smith, beugte sich vor und zerrte Morgan auf die Füße.
Die ruckartige Bewegung ließ den Schmerz in ihrem Kopf explodieren, Sterne tanzten vor ihren Augen, Übelkeit durchflutete ihren Magen. Aus Sorge den Teppich auch noch mit verdauten Lebensmitteln einzusauen, hielt Mr. Smith einen Moment inne. Die Sterne stoppten ihren wilden Tanz, erloschen allmählich gänzlich und nahmen die Übelkeit mit sich. Der Schmerz ließ auch bereits nach, was auf der einen Seite einen Segen darstellte, auf der anderen Seite jedoch dazu führte, dass sie nun von Higgins gepackt und mit sich geschleift wurde.
Mr. Smith schritt voran in den Wintergarten, zerrte den niedrigen runden Tisch beiseite und schob mit dem Fuß den Läufer weg. Morgan konnte den Zweck dieser Aktion nicht erkennen, erst als Mr. Smith seinen Schlüssel hervorholte, an dem sich zwei längliche Metallstifte in L-Form befanden, dämmerte ihr, was er vorhatte. Er ging in die Knie, steckte die kurzen Enden der Metallstifte in eine Lücke zwischen den Dielenbrettern und zog leicht. Die Dielen waren miteinander verbunden, bildeten eine Falltür, die Mr. Smith nach oben zog, bis sie senkrecht stand, um sie dann mit einer auf der Innenseite liegenden Abstützstange in der Position zu justieren.
Sollte Sug noch auftauchen, dann würde sie Morgan nie finden, jedenfalls nicht rechtzeitig, um zu verhindern, dass sie auf einem Altar liegend mit einem Messer in der Brust langsam vor sich hin ausblutete. Mehr als das, machte ihr jedoch die Frage zu schaffen, wo Sug überhaupt blieb. Selbst, wenn sie ihre Arbeit ständig unterbrechen musste, weil sich das gesamte Dorf dafür entschieden hatte, einen abendlichen Spaziergang zu unternehmen, hätte sie mittlerweile fertig sein müssen. Ihr war klar, dass sie sich in einer miesen Lage befand, doch sie hoffte innständig, dass es Sug nicht auch so ging. An Schlimmeres wollte sie erst gar nicht denken.
All das musste Morgan für den Moment beiseite schieben und einen klaren Kopf bewahren. Noch immer steckte der Bergrüster-Pflock in ihrer Gürtelschnalle, versteckt unter ihrer knielangen Jacke. Jetzt musste sie sich nur etwas einfallen lassen, wie sie diese Waffe effektiv gegen zwei Leute einsetzen konnte.
„Nach Ihnen“, sagte Mr. Smith und deutete auf eine Holztreppe, die nach unten in einen Gewölbekeller führte.
„Ich denke nicht …“
Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, entwich die Luft aus ihren Lungenflügeln. Higgins hatte ihr einen Fausthieb in die Rippen verpasst.
„Ich denke doch!“, zischte er Morgan ins Ohr und schupste sie zur Treppe.
Sie stolperte einige Stufen runter, konnte in letzter Sekunde einen Sturz verhindern, indem sie sich an ein morsches, wackeliges Geländer festhielt. Es war mehr glücklicher Zufall gewesen, dass sie es zu packen bekam, als gewollte Koordination. Ihre Sicht war verschwommen von den Tränen, die ihr in die Augen geschossen waren. Bei ihrer Art von Job war es notwendig auch mal etwas einstecken zu können, Training half dabei, unverwundbar war sie deswegen noch lange nicht. Ihre Lungen entschieden sich wieder Sauerstoff aufzunehmen, was ihrem Kopf sehr entgegen kam, so konnte er seine Arbeit aufnehmen und sich über die Helligkeit am Ende der Treppe wundern.
Sie befand sich in einem kleinen Vorraum, der in eine Art hell erleuchtetes Weinkellergewölbe führte. Ein weiterer Schupser beförderte Morgan in diesen Raum, der einige Überraschungen bot. Die Wände waren fast vollständig kahl und zeigten die nackte Struktur des Steins, die einzige Zierde bestand in züngelnden Fackeln. Der Ruß von vielen Jahrzehnten hatte die Wand hinter ihnen geschwärzt. In der Mitte des Raums erstrahlte im roten Schimmer ein großes Pentagramm, sehr ähnlich dem, das sich am Ortseingang befand. Morgan fragte sich, ob es mit diesen Pentagrammen überhaupt kein Ende nehmen wollte. Wie viele waren über ganz Hitchwick noch verteilt?
Mit einem Altarraum, wobei sie sich in einem Punkt geirrt hatte und kein Altar vorhanden war, hatte sie gerechnet, nicht aber mit der versammelten Meute. Vier Frauen, ein Mann, klassisch mit

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