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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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Resignierend streckte sie ihre rechte blutverschmierte Hand aus. Mit einem freudigen, nicht triumphierenden, obgleich sich des Sieges sicheren Lächeln, ergriff Eve ihren Arm.
„Ich denke, da müssen wir nicht einmal nachhelfen.“
Sie führte den Arm über das Pentagramm und drücke einen Zipfel des Tuchs aus, der sich vollgesogen hatte mit Blut. Erneut erklang ein leises Knistern, wie man es von den letzten verglühenden Holzscheiten eines Feuers kannte.
„Seid so freundlich und nehmt meine Schwester mit nach oben. Führt sie in ihr Zimmer, dort müssten dann beide auf euch warten. Den Rest erledige ich alleine“, erklärte Eve zu Morgan gewandt.
„Was ist mit Mr. Smith und dem Häufchen Elend in der Ecke? Wird sie dein Frühstück?“
„Aber, aber, wir wollen nicht unhöflich werden. Ich habe es doch bereits erklärt, ich brauchte Kraft, immerhin war ich ziemlich lange fort.“
„Lilith ist ein blutsaugender Dämon, der Legende nach die Mutter der Vampire“, warf Morgan ein.
„Ihr könnt Euch keine Meinung bilden. Nicht das Geringste wisst Ihr über Lilith“, sagte Eve und zum ersten Mal verschwand ihr Lächeln und Zorn zeigte sich auf ihrem hübschen, jungen Gesicht.
„Dann wirst du nicht jeden Tag oder jeden zweiten Tag auf die Jagd nach Blut gehen?“
„Ich bitte Euch, weder das, noch sonst einer Maßlosigkeit werde ich nachgehen. Und ich werde die gute alte Mrs. McFare auch nicht zum Frühstück vertilgen“, erwiderte Eve und das Lächeln kehrte auf ihre Lippen zurück.
„Es gab genug Tote!“, sagte Morgan und blickte sich auf dem Schlachtfeld um.
„Wenn ich Euch verspreche, dass weder Mrs. McFare, noch mein Vater heute Nacht, hier zu Schaden kommen werden, führt Ihr dann bitte meine Schwester in ihr Zimmer?“
Morgan nickte, obwohl sie wusste, dass die Aussage zu viele Lücken hatte. Die andere Seite hatte ein Talent für Schlupflöcher und Tricks. Trotzdem nahm sie es erst einmal so hin. Leonie musste hier raus, bevor ihr Schock nachließ. Zudem war da noch Sug, sie hoffte zumindest inständig, dass dort oben in dem Zimmer Sug war.

Ein leichtes Zittern ging von Morgans Hand aus, als sie die Tür zu Leonies Zimmer öffnete.
Würden sie wirklich da sein, Sug und Jasmine? Wenn sie da waren, in welchem Zustand befanden sie sich?
Von draußen drang das Licht des Nachthimmels durch das Fenster, erleuchtete jedoch nur einen kleinen Teil des Zimmers. Nervös tastete Morgan nach dem Lichtschalter.
Erleichterung durchströmte sie, als das Zimmer erhellt wurde und sie Jasmine und Sug auf dem Bett sitzen sah.
Jasmine hatte die Bettdecke um ihren zitternden Körper geschlungen. Sug, zum Glück komplett bekleidet, denn Morgen hatte nichts außer ihrem eingesautem Hemd, was sie in einem Sug-Nacktheitsfall hätte spenden können, saß neben ihr und hielt sie tröstend im Arm.
Noch bevor Morgan ganz im Zimmer stand, hatte sich Leonie an ihr vorbeigedrängt und war auf ihre Schwester zugestürmt. Weinend sank sie vor ihr auf die Knie, zog sie an sich und schien nicht gewillt, sie jemals wieder loszulassen.
„Alles Okay bei dir?“, fragte Morgan, während sie zu Sug eilte und in die Arme schloss.
„Ich denke schon“, quetschte Sug hervor, die von Morgan halb erwürgt wurde.
„Was ist passiert?“, fragte Morgan und entließ Sug aus dem Würgegriff.
„Ich weiß nicht so genau. Ich zeichnete das Tetragrammaton und dann wurde ich von dem Tor verschluckt. Ab da ist alles völlig verschwommen. Das Nächste, was ich weiß ist, dass ich hier auf dem Boden lag, neben mir eine schluchzende Jasmine.“
„Du weißt nicht, was in der Unterwelt mit dir geschehen ist?“
„Ich wusste ja noch nicht einmal, dass ich in der Unterwelt war. Ich kann es mir denken, aber da ist kein wirkliches Bild.“
Sug bemühte sich die verschwommenen Bilder in ihrem Kopf auf scharf zu stellen, allerdings vergebens, es wollte ihr einfach nicht gelingen. Sie blickte an Morgan hinauf und hinab, sah das Blut, das durchnässte Tuch um ihr Handgelenk und zog pfeifend die Luft ein.
„Ich denke, die wichtigere Frage ist wohl, wie geht es dir?“
„Frag mich nicht, wenn ich anfange drüber nachzudenken, sicherlich schlecht.“
Das Weinen hatte nachgelassen und Morgan wandte sich den Schwestern zu. Nicht nur wegen ihrer Sorge um Sug hatte sie die beiden erst einmal sich selbst überlassen, sie sollten auch ein wenig zur Ruhe kommen, bevor Morgan sie mit ein paar Fragen quälen würde.
„Jasmine, ich bin Morgan,

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