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Die Hexe von Salem

Die Hexe von Salem

Titel: Die Hexe von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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zusammengezogen wurde.
    »Ich habe dich zu meinem Freund Howard geschickt«, bestätigte er, »das stimmt. Doch nicht zu diesem Howard.«
    »Dann gibt es … einen anderen?«
    Andara schüttelte den Kopf. »Ja und nein«, sagte er. »Howard ist tot, schon lange. Er starb, kurz nachdem Yog-Sothoth unser Schiff vernichtete. Die Hexen von Jerusalem’s Lot haben seine Spur gefunden und ihn gegen einen der ihren ausgetauscht. Wenn du dich noch einmal mit ihm triffst, wird er dich vernichten, Robert. Er hätte es schon heute getan, aber er war überrascht über dein Auftauchen. Und er wollte dich wohl auch aushorchen. Was hast du ihm erzählt?«
    Ich konnte kaum noch denken. Der Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. »All … alles«, antwortete ich keuchend. »Ich … ich dachte, ich … ich könnte ihm vertrauen.«
    Mein Vater seufzte. »Das habe ich befürchtet«, sagte er. »Aber noch ist es nicht zu spät. Er weiß nichts davon, dass ich noch existiere.« Er lachte; leise, böse und so kalt, dass ich schauderte. »Komm mit mir, Robert«, sagte er. »Wir holen Priscylla und gehen an einen Ort, an dem er dir nicht mehr schaden kann.«
    Er streckte die Hand aus, trat einen weiteren Schritt auf mich zu und lächelte aufmunternd. Mein Arm zuckte. Instinktiv wollte ich nach seiner Hand greifen – aber irgendetwas hielt mich zurück.
    »Komm, Robert«, sagte er noch einmal.
    Der Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. Ich stöhnte, wankte einen Moment und machte einen halben Schritt zurück. Er kostete mich alle Kraft, die ich hatte. Der Schmerz in meinem Schädel steigerte sich zu einem mörderischen Hämmern.
    »Du … bist … nicht … nicht mein Vater«, würgte ich hervor.
    Andaras Blick wurde eisig. Sein Gesicht flackerte. Als versuche etwas Anderes, Finsteres durch seine Züge zu brechen.
    »Nicht dein Vater?«, wiederholte er lauernd.
    Mühsam schüttelte ich den Kopf. »Ich … weiß nicht, wer du bist«, keuchte ich. Ich hatte kaum noch die Kraft zu stehen. »Aber du bist … nicht mein Vater. Du bist nicht Roderick Andara.«
    Der Schmerz erlosch so abrupt, als wäre er abgeschaltet worden. Ich seufzte hörbar, taumelte einen Moment vor Erleichterung und fuhr mir mit dem Handrücken über die Augen.
    Andaras Gestalt flackerte. Für den Bruchteil eines Lidzuckens wurde sie vollends durchsichtig, sodass ich die wogenden Nebelschleier hinter ihr erkennen konnte, dann verdichteten sich die Schatten, aus denen sein Körper bestand, erneut.
    Aber nicht mehr zur Gestalt eines Menschen.
    Ein ungläubiger Schrei entrang sich meiner Kehle, als ich sah, was sich aus wirbelndem Nichts und Nebel vor mir zusammenballte.
    Das Ding sah aus wie ein Mensch, das heißt, es hatte einen Kopf, einen Körper, zwei Beine und zwei Arme – aber damit hörte die Ähnlichkeit auch schon auf. Es war groß wie ein Bär und womöglich noch massiger, und sein Körper schien zur Gänze aus einer grünlichen, schleimigen Masse zu bestehen, einer wabbelnden Gallerte, die in beständiger Bewegung war und immer wieder auseinanderzufließen und sich neu zu formen schien. Seine Hände waren glitschige Klumpen ohne sichtbare Finger oder Daumen.
    Entsetzt taumelte ich zurück. Das Ungeheuer stieß einen widerlichen, blubbernden Laut aus, hob in einer nur scheinbar schwerfälligen Bewegung einen Fuß vom Boden und torkelte auf mich zu. Seine gewaltigen Arme griffen gierig in meine Richtung.
    Mit einer verzweifelten Bewegung sprang ich zurück, riss den Stockdegen unter dem Mantel hervor und duckte mich. Irgend etwas sagte mir, dass es sinnlos sein würde zu fliehen; Das Ding sah schwerfällig und plump aus, aber es war es nicht. Der Gedanke, ihm den Rücken zuzudrehen, war mir unerträglich.
    Das Monstrum griff an. Sein ganzer Körper schien in eine einzige wabbelnde Bewegung zu geraten; es floss mehr auf mich zu, als es lief. Ich sprang zur Seite, schwang meine Waffe und stieß mit der nadelspitzen Klinge nach der Stelle, an der bei einem Menschen das Gesicht gewesen wäre.
    Der Stahl drang mit einem ekelhaften Patschen fast eine Handbreit in die grünschillernde Masse ein. Ich hatte das Gefühl, in einen zähen Sirup gestoßen zu haben. Ein mörderischer Ruck ging durch die Klinge und setzte sich als vibrierender Schmerz bis in meine Schulter hinauf fort. Nur mit Mühe konnte ich verhindern, dass mir die Waffe aus der Hand gerissen wurde. Gleichzeitig stürmte das Monster weiter vor und griff mit seinen schrecklichen Armen nach mir.
    Ich

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