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Die Hexe von Salem

Die Hexe von Salem

Titel: Die Hexe von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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haben.
    Verwirrt zog ich die Tür ins Schloss, ging ein paar Schritte auf sie zu und blieb stehen. »Priscylla«, sagte ich überrascht. »Du schläfst nicht?«
    Ich redete wohl ziemlichen Unsinn, aber Priscylla ging mit einem Lächeln über meine Worte hinweg, legte das Buch aus der Hand und kam auf mich zu.
    »Ich habe auf dich gewartet, Robert«, sagte sie, und die Art, wie sie es sagte, ließ mich aufhorchen. Ihre Stimme klang anders als gewohnt, nicht viel, aber hörbar. Es gibt Situationen, in denen die Stimme einer Frau mehr sagt als die Worte, die sie formt. Ganz bestimmte Situationen.
    Ganz dicht vor mir blieb sie stehen, sah mich einen Moment aus ihren großen, dunklen Augen an und schlang die Arme um meinen Hals. »Robert«, murmelte sie.
    Ich hob die Hand, wie um ihre Arme von mir zu lösen, führte die Bewegung aber nicht zu Ende, sondern schlang im Gegenteil die Arme um ihre Taille und drückte sie noch ein wenig fester an mich. Ein sonderbares Gefühl der Wärme durchströmte mich. Erregung, aber noch mehr. Ich hatte eine Menge Frauen gehabt, in New York, aber das waren flüchtige Beziehungen ohne echte Gefühle gewesen, etwas rein Körperliches. Mit Priscylla war es anders. In mir war ein Gefühl der Zuneigung und Zärtlichkeit, wenn ich mit Priscylla beisammen war, das mir vollkommen fremd war. Und gerade darum sträubte sich etwas in mir gegen ihre Umarmung, so absurd es mir selbst vorkam.
    »Du warst lange unten«, flüsterte sie. Ihre Stimme klang weich, verlockend, und ich spürte den sanften Duft, den ihr Haar verströmte. Es fiel mir schwer, noch klar zu denken.
    »Ich … habe mit Howard … gesprochen«, sagte ich mühsam. Priscyllas Hände kitzelten mich im Nacken. Sie schmiegte sich enger an mich, und ich konnte selbst durch den Stoff unserer Kleider hindurch spüren, wie ihr Körper glühte.
    »Wie lange bleiben wir hier?«, fragte sie.
    »Wie lange?«, wiederholte ich verwirrt. »Wir sind gerade erst angekommen, Priscylla.«
    »Ich will hier nicht bleiben«, sagte Priscylla. Ihr Atem war an meinem Ohr, und sie flüsterte jetzt nur noch. Ganz sanft berührten ihre Lippen meinen Hals. Ich schauderte. »Lass uns weggehen, Robert. Ich mag dieses Haus nicht. Und ich mag Howard nicht.«
    »Er ist ein netter Kerl«, widersprach ich. »Und er –«
    »Er hasst mich«, behauptete Priscylla. »Lass uns von hier weggehen. Jetzt gleich.«
    Es kostete mich unendliche Mühe, ihre Hände von meinem Hals zu lösen und sie ein Stück von mir wegzuschieben. »Das ist Unsinn, Liebling«, sagte ich. Irgend etwas war mit ihren Augen. Es war mir unmöglich, meinen Blick von ihnen zu lösen. Ich hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu stürzen. Meine Gedanken begannen sich immer mehr zu verwirren. Was geschah mit mir? »Howard ist nur besorgt, das ist alles«, fuhr ich fort. Meine Stimme klang schleppend. Ich musste mich zu jedem einzelnen Wort zwingen.
    Priscylla sah mich einen Moment lang an. Dann löste sie sich vollends aus meinen Armen und trat einen Schritt zurück, ließ aber meine Hand nicht los. Sanft, aber sehr bestimmt, zog sie mich mit sich und ging rückwärts auf das breite, frisch bezogene Bett zu.
    Ich war unfähig, mich zu wehren. Priscylla ließ sich rücklings auf das Bett sinken, zog mich mit sich und klammerte sich erneut an mich.
    Noch einmal versuchte ich, wenigstens eine Spur von Vernunft zu bewahren und sie von mir zu schieben. »Nicht …«, flüsterte ich. »Es … es geht nicht. Wir … dürfen … das nicht.«
    »Unsinn«, behauptete Priscylla. Ihr Körper schmiegte sich noch enger an mich. Meine Nerven schienen zu explodieren. »Ich liebe dich, und du liebst mich«, flüsterte sie. »Was soll Verbotenes daran sein? Und du willst es ebenso wie ich.«
    Ich wollte widersprechen, aber ich konnte nicht mehr. Mein klares Denken war ausgelöscht, untergegangen in einem wahren Taumel der Sinne, in dem so etwas wie Logik oder Vernunft nichts mehr zu suchen hatte. Priscylla löste sich abermals aus meinen Armen, griff mit einer geschickten Bewegung in ihren Nacken und öffnete ihr Kleid. Mit einem kräftigen Ruck streifte sie es über den Kopf und warf es achtlos hinter sich. Darunter trug sie nichts.
    Fast eine Minute lang starrte ich sie an, und Priscylla blieb reglos sitzen, als wolle sie mir Gelegenheit geben, sie ausgiebig zu mustern. Und ich tat es, völlig ohne Scheu oder Verlegenheit, unfähig, an irgendetwas anderes zu denken als daran, wie schön sie war.
    Ihre Gestalt war schlank

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