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Die Hexe von Salem

Die Hexe von Salem

Titel: Die Hexe von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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fort. »Ich … kenne mich nicht annähernd so gut in Dingen der Hexerei und Zauberkunst aus wie dein Vater«, sagte er niedergeschlagen. »Siehst du, Robert – dein Vater und ich waren Freunde und Partner, aber ich habe meine Forschungen fast ausschließlich auf die GROSSEN ALTEN konzentriert, während dein Vater sein Leben lang versuchte, tiefer in die Geheimnisse der Macht einzudringen. Er hat mir vieles erzählt, so wie ich ihm, aber wirklich verstanden habe ich nur wenig davon. Ihr habt zwei der Magier von Goldspie getötet – Leyman und Donhill. Aber nach allem, was ich weiß« – er hob die linke Hand und ließ sie klatschend auf den schweinsledernen Einband des Buches zurückfallen – »und dem wenigen, was in meinen Aufzeichnungen steht, gehören mindestens drei Hexer zu einem wirklichen magischen Zirkel. Und eine Magie, die mächtig genug ist, ein Ungeheuer wie das von Loch Shin zu beherrschen, bedarf der Kraft des Zirkels.«
    »Aha«, machte ich.
    Howard lächelte. »Keine Sorge«, sagte er. »Du wirst es verstehen, später. Auch ich habe viele Jahre dazu gebraucht. Du musst Geduld haben. Aber nach allem, was ich weiß, fürchte ich zumindest, dass es einen dritten Magier in Goldspie gab.«
    »Und dieser Magier …«
    »Lebt noch«, führte Howard den Satz zu Ende. »Ja. Er muss deine verborgenen Kräfte erkannt haben, und er war schlauer als die beiden anderen. Er hat den offenen Kampf gescheut, aber das heißt nicht, dass er keine Gefahr mehr wäre.«
    »Und du glaubst, er wäre mir gefolgt, hierher nach London?«
    Howard nickte ernst. »Vielleicht nicht dir«, murmelte er. »Aber Priscylla. Sie hat lange genug in Goldspie gelebt. Du kannst das nicht wissen, Robert, aber ein Magier findet einen Menschen, der eine Weile in seiner Nähe war, immer wieder, desto leichter, je länger er mit ihm zusammen war. Für den überlebenden Hexer aus Goldspie muss dieses Mädchen wie ein Leuchtfeuer sein, das er immer und überall wieder findet.«
    Ein Anflug von irrationalem Zorn stieg in mir hoch und wischte den kärglichen Rest vernünftigen Denkens, der mir noch verblieben war, beiseite. »Du magst sie nicht«, behauptete ich.
    Howard seufzte. »Darum geht es doch gar nicht«, sagte er überraschend sanft. »Reicht dir denn das, was vorhin geschehen ist, noch immer nicht? Ich werde nicht immer im richtigen Moment auftauchen können, um dir zu helfen.«
    »Wenn du Angst hast«, schnappte ich, »dann musst du es nur sagen. Priscylla und ich können gehen.«
    Howard reagierte eher amüsiert auf meinen Zorn, und im nächsten Moment kam ich mir selbst albern – und auch unfair – vor. Howard hatte wahrlich bewiesen, dass er es gut mit mir meinte.
    »Ich habe keine Angst«, sagte er. »Es besteht kein Grund dazu. Nicht hier. Ich lebe nicht umsonst in dieser heruntergekommenen Bude, Robert. Dieses Haus ist eine Festung. Niemand, der mit Schwarzer Magie zu tun hat, kann sich ihm ohne meine Erlaubnis auch nur nähern. Nicht einmal Yog-Sothoth oder Chtulhu selbst könnten uns hier schaden.«
    »Entschuldige«, murmelte ich.
    »Es gibt nichts zu entschuldigen«, sagte Howard. »Ich verstehe dich, Junge. Und Priscylla ist auch ein nettes Mädchen, das muss ich zugeben. Habt ihr schon Pläne für die Zukunft?«
    Ich verneinte. Wir waren seit drei Wochen zusammen, aber irgendwie hatten wir es beide fast krampfhaft vermieden, über das zu reden, was kam, nachdem wir Howard gefunden hatten. Es war für uns beide klar gewesen, dass wir uns trennen mussten. »Bis jetzt – nein«, sagte ich. »Priscylla hatte vor, sich irgendwo in London eine Arbeit zu suchen. Aber jetzt –«
    »Ist das nicht mehr nötig«, sagte Howard. »Du bist reich genug, für euch beide sorgen zu können. Aber das ist nicht das Problem.«
    »Der Magier?«
    Howard nickte. »Er hat eure Spur. Deine oder Priscyllas, das bleibt sich gleich, wenn ihr wirklich zusammenbleiben wollt.«
    Ich beherrschte mich im letzten Moment. »Ich kann mich nicht von ihr trennen«, sagte ich. »Jetzt erst recht nicht. Wenn es diesen Magier wirklich gibt, dann würde er sie umbringen, wenn sie allein wäre. Sie ist vollkommen schutzlos.«
    »Ich fürchte, das stimmt«, murmelte Howard. »Und ich fürchte, nach allem, was bisher geschehen ist, bleibt uns keine andere Wahl, als den Kampf gegen ihn aufzunehmen. Ihr könnt euch nicht ewig hier verstecken, und ihr könnt auch nicht ewig vor ihm davonlaufen.«
    »Also müssen wir ihn vernichten.«
    »Das müssen wir wohl«,

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