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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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Morjanen in jüngster Zeit hatte mich auf den Gedanken gebracht, dass es irgendjemandem gelungen sein könnte, das verschollen geglaubte Artefakt wiederzufinden. Meine Vermutung hat sich nun bewahrheitet. «
    »Haben die Nachforschungen nach den Ereignissen in dem Humo-Club begonnen?«, erkundigte sich Milana.
    »Nein, schon wesentlich früher. Den Anstoß dazu gab eine Serie von Attacken Schwarzer Morjanen vor etwa drei Wochen.«
    »Komm zur Sache, Fate«, befahl die Königin.
    »Sehr wohl.« Krasawa errötete leicht. »Vor wenigen Stunden hat sich eine Schwarze Morjane namens Tapira im Grünen Hof eingefunden und um Schutz gebeten. Sie war die Geliebte des getöteten Bogdan le Sta.«
    »Ein Wandelwesen die Geliebte eines Kriegskommandeurs? «, wunderte sich die junge Sneshana mit ihrer piepsigen Stimme.
    »In der Tat«, bestätigte Krasawa. »Sie erwartet sogar ein Kind von ihm.«
    »Unglaublich!« Sneshana hatte ein Faible für skandalträchtige Affären.
    »Allerdings, und damit sind wir auch schon beim Thema. Tapira hat erzählt, dass der Kriegskommandeur le Sta sich nicht damit abfinden wollte, dass sein Kind eine Schwarze Morjane sein wird. Deshalb wandte er sich an den Großmagister mit der Bitte, ihm Zugang zum Traumarkan zu verschaffen. Auf diese Weise wollte er erreichen, dass sein Kind ein Tschud wird.«
    »Wie konnte er das nur tun? Das Traumarkan steht auf dem Index!«
    »Der Großmagister hat dem Wunsch des Kriegskommandeurs entsprochen«, setzte Krasawa ungerührt fort.
    »Das ist ein Verbrechen!«
    »Doch als Gegenleistung hat er den Armreif der Fate Mara verlangt. Bogdan ist es gelungen, das verschollene Artefakt wiederzufinden, und er hat es dem Orden zur Verfügung gestellt. Zur Belohnung verriet man ihm die Regeln des verbotenen Zaubers. Allerdings hatte er nicht viel Freude damit, denn kurz vor der Vollendung des Arkans wurde er von Santiago getötet. Der Großmagister nützte diese Situation, um die Schuld für die Verbreitung des verbotenen Zaubers auf den Kommissar abzuwälzen, indem er entsprechendes Beweismaterial beschaffte. Der Orden ist nun fein heraus: Er ist im Besitz des Armreifs und fordert darüber hinaus Santiagos Verhaftung.«
    Die Fate verstummte und über den Saal legte sich angespannte Stille. Die Priesterinnen mussten diese sensationellen Neuigkeiten erst einmal verdauen.
    »Wenn das alles wahr ist«, durchbrach Miroslawa das Schweigen, »dann hat sich der Orden der Verbreitung verbotener Zauber schuldig gemacht.«
    »Das können wir aber nicht beweisen«, gab die Königin zu bedenken. »Gehen wir doch von den Fakten aus: der Armreif.«
    »Der Armreif der Fate Mara gehört dem Grünen Hof«, stellte Sneshana trotzig fest. »Wenn er tatsächlich wiedergefunden wurde, dann steht er uns zu und niemandem sonst.«
    »Der Orden hat sein Wort gebrochen«, warf die energische Milana ein. »Als die Herrscherhäuser das Erbe der Fate Mara untereinander aufteilten, wurde vereinbart, dass im Falle neuer Erkenntnisse unverzüglich alle Beteiligten informiert werden.«
    »Oder die Ritter leiden an kollektivem Gedächtnisschwund«, mutmaßte Miroslawa ironisch. »Immerhin ist seither viel Zeit vergangen.«
    »Aber wie passt diese Geschichte mit den Vorkommnissen in der Verborgenen Stadt zusammen?«, fragte Metscheslaw.
    Die Augen der Damen richteten sich auf den Baron.
    »Was meint Ihr damit«, fragte die alte Priesterin unwirsch.
    »Das, wovon Ihr selbst gesprochen hattet«, erwiderte der breitschultrige Baron mit seinem charmantesten Lächeln. »Das Gemetzel im Nachtclub, den Banküberfall, die Enttarnung des Chwanen im Humo-Fernsehen.«
    »Das passt hervorragend zusammen«, polterte die Woiwode der Drushina der Kranichtöchter mit ihrer Kommandeursstimme. »Die unverhoffte Verstärkung durch den Armreif der Fate Mara hat offenbar den Kampfgeist der Tschuden geweckt und den Großmagister zum Zündeln veranlasst. Das Schüren von Angst unter den Humos ist in meinen Augen eine Maßnahme zur Vorbereitung eines großen Kriegs. Die Ritter setzen sicher darauf, dass wir den Schulterschluss mit ihnen suchen, um die Sicherheit der Verborgenen Stadt zu gewährleisten, während sie planen, uns das Messer in den Rücken zu stoßen!«
    Unter den Priesterinnen erhob sich zustimmendes Gemurmel.
    »Bis jetzt gibt es aber keinerlei Anzeichen dafür«, gab der Baron zu bedenken. »Im Gegenteil, sie nehmen den Dunklen Hof aufs Korn.«
    »Na und? Das eine schließt doch das andere nicht aus«, versetzte

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