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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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gemacht.«
    »Hu-ma-no-i-de?« Toster konnte mit dem Begriff nicht viel anfangen und legte die Stirn in Falten. »Sie sprechen von Mutanten? X-Men?«
    »Ich spreche von alten Völkern, die lange vor dem Menschen auf der Erde gelebt haben. Die Heilige Kirche bezeichnet sie als Ausgeburten des Teufels. Ihre Existenz spiegelt sich in Märchen und Legenden, deren wahrer Kern uns nicht mehr bewusst ist. Mit wohligem Schauer sehen wir uns Gruselfilme über sie an, ohne zu ahnen, dass sie neben uns im Kino sitzen! Humanoide haben viele Gesichter, aber eines ist ihnen allen gemeinsam: der Hass, den sie gegenüber uns Menschen hegen! «
    »Das sind äußerst mutige Aussagen.«
    »Diese Aussagen beruhen auf Fakten, die ich in jahrelanger Kleinarbeit zusammengetragen habe«, tönte der Professor. »Früher hat man mich ausgelacht, aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, da man mir zuhören muss! Das Blutbad in der Schaukel hat ein Wandelwesen angerichtet!«
    »Ein Wandelwesen? Sie meinen ein Werwolf?«
    »Werwölfe sind Mischwesen aus Mensch und Wolf, die nur im Märchen existieren. Echte Wandelwesen haben mit dem Menschen nichts gemein. Sie verfügen über eine völlig anders strukturierte, äußerst komplizierte DNA, auf der ihre Wandlungsfähigkeit beruht. Das Tückische ist: Im normalen Leben unterscheiden sie sich nicht von uns Menschen. Dabei können sie sich jederzeit in grausame Bestien verwandeln. Die soeben ausgestrahlten Bilder haben das ja eindrucksvoll gezeigt.«
    »Das ist zweifellos starker Tobak«, gab Toster zu. »Doch nach Ansicht der Videoaufnahmen fällt es mir schwer, unserem Gast zu widersprechen.«
    »Die Ergebnisse meiner Recherchen werden Sie davon überzeugen, dass ich Recht habe«, verkündete Lew Moisejewitsch siegessicher. »Sehen wir uns doch einen kurzen Film an, den ich vor einiger Zeit im Nationalpark Lossiny Ostrow aufgenommen habe.«
    Das Studiobild verschwand und die Regie spielte ein laienhaft gefilmtes Video ab.
    »Früher habe ich hier als Förster gearbeitet«, berichtete ein stattlicher Mann, der eine Uniformjacke trug, und schaute nachdenklich in den rauschenden Wald. »Ich dachte, dass ich hier jeden Stein kenne.«
    »Haben Sie die Arbeit gern gemacht?« Im Bild erschien Serebrjanz in einem legeren Freizeitanzug.
    »Natürlich. Ich bin doch mit der Försterei aufgewachsen. Mein Vater auch, die ganze Familie.«
    »Stellen Sie sich doch bitte einmal vor.«
    »Fedortschuk Ilja Grigorjewitsch«, sagte der Mann schüchtern und schaute linkisch in die Kamera.
    »Erzählen Sie, was Ihnen hier widerfahren ist.«
    »Ich kam gerade von einem Rundgang zurück, hatte die Futterstellen fürs Rehwild kontrolliert.« Der Mann seufzte. »Plötzlich hörte ich Schritte, genau hier, an dieser Stelle. Besser gesagt, es waren keine Schritte, sondern eher so ein Rascheln. Und im Augenwinkel sah ich einen Schatten vorüberhuschen. Eine riesige Gestalt, die sich unglaublich schnell bewegte. Ich habe sie gar nicht richtig sehen können.«
    »Sind Sie erschrocken?«
    »Ja«, bekannte der Förster nach einigem Zögern. »Ich kenne den Wald wie meine Westentasche, habe Wildschweine und Bären gejagt, aber so etwas hatte ich noch nie gesehen. Ich nahm mein Gewehr …«
    »Sie haben geschossen?«
    »Ja. Inzwischen glaube ich, dass das ein Fehler war. Aber damals bin ich eben erschrocken und habe blind draufgehalten. Dann folgte Gebrüll und ich wollte weglaufen. Doch dann stand es plötzlich vor mir.«
    »Es?«
    »Das Monster. Es war riesig, solche Hörner, ein langer Schwanz … Ich habe geschrien und bin davongerannt. Plötzlich spürte ich einen Schlag und stürzte zu Boden. Dann sprang das Monster über mich hinweg und verschwand im Wald.«
    »Zeigen Sie doch mal Ihren Rücken.«
    Fedortschuk legte seine Jacke ab, drehte sich um und schob das Hemd hoch. Seinen Rücken zierten drei lange, vernarbte Risswunden, die durchaus von den Krallen eines Ungeheuers stammen konnten.
    »Was haben die Polizisten dazu gesagt?«
    »Was hätten sie schon groß sagen sollen? Sie haben behauptet, dass die Risswunden genauso gut von irgendeinem Tier stammen könnten.« Fedortschuk zog sich wieder an. »Aber ich weiß genau, dass es in diesem Wald keine Tiere mit dreikralligen Klauen gibt. Das wird Ihnen jeder bestätigen, der sich in diesem Wald auskennt.«
    Das Bild schaltete nun wieder ins NTW -Studio.
    »Ilja Fedortschuk arbeitet derzeit im Forstamt Podolsk«, berichtete Serebrjanz. »Es hat mich einige Mühe gekostet, ihn zu

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