Die Hexenjagd von Salem Falls
Schaubildes zu schreiben.
»Miss Martine«, sagte Jordan, »woran erinnert Sie die letzte Zeile?«
»An das Spermaprofil.«
»Wäre es also möglich, daß die Person, von der diese hypothetische Blutprobe stammt, an der Spermamischung beteiligt ist?«
»Ja, diese Person könnte ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.«
»Dann ist es also möglich, daß noch jemand anders als Jack St. Bride … jemand mit diesem bestimmten DNA -Profil beispielsweise … als Verdächtiger in Frage käme?«
Frankie blickte ihm in die Augen. »Alles ist möglich, Mr. McAfee, aber mein Labor testet nur konkrete Beweismittel. Ich hatte diese hypothetische Blutprobe nicht vorliegen, und ich kenne diesen hypothetischen Verdächtigen nicht. Aber wenn Sie ihn finden, rufen Sie mich an … und ich mache die Tests.«
Während Charlie versuchte, sich auf die Fragen des Staatsanwalts zu konzentrieren, schweifte sein Blick immer wieder zu Addie Peabody.
Sie saß hinter der Verteidigung, fast in einer direkten Linie mit Jack St. Bride, und ihre Augen bohrten dem Mann ein Loch in den Nacken. Ihr Haar rutschte langsam aus dem Knoten, und ihr Kostüm – das einzige, das sie hatte, wie er wetten würde – war bereits ganz zerknittert.
Er wollte nicht hier sein. Er wollte zu Hause sein, um das Rätsel zu entwirren, das seine Tochter war. Er wollte Addie packen und schütteln, bis sie mit der ganzen Wahrheit herausrückte, die Meg ihr gestanden hatte.
»Welchen Eindruck hat sie auf Sie gemacht?« fragte Matt jetzt, und seine Worte trieben aus einem langen Tunnel auf Charlie zu.
Verängstigt. In sich gekehrt. Benommen .
Nach Chelseas Aussage wäre er am liebsten nach Hause geeilt, um Meg zu packen und sie zu fragen, ob sie auch eine Hexe war. Aber er hatte sie schon einmal beschuldigt, und was hatte es ihm gebracht? Was, wenn er sie ein zweites Mal beschuldigte? Wieviel Schaden vertrug das enge Verhältnis zwischen einem Vater und seiner Tochter, bevor es unwiderruflich zerstört war?
Zerstört .
Erst als Matt eine weitere Frage stellte, merkte er, daß er laut gesprochen hatte. »Was haben Sie getan, nachdem Sie ihre Aussage aufgenommen hatten?«
»Ich bin zum Revier gefahren und habe einen Antrag auf einen Haftbefehl getippt«, sagte Charlie.
»Haben Sie den Haftbefehl erhalten?«
»Ja.«
»Wo haben Sie die Verhaftung vorgenommen?«
»Bei Addie Peabody zu Hause«, antwortete Charlie, und obwohl er nicht in ihre Richtung blickte, spürte er, wie sie sich auf ihrem Platz gerader hinsetzte. »Ich habe gefragt, ob Mr. St. Bride da sei, und als er an die Tür kam, habe ich ihm mitgeteilt, daß er verhaftet sei wegen des Verdachts, in der Nacht zuvor ein schweres Sexualdelikt an Gillian Duncan begangen zu haben.«
»Was ist dann passiert?«
»Er hat gesagt, er sei zu der fraglichen Zeit nicht in ihrer Nähe gewesen.«
»Sind Sie selbst je auf der Lichtung hinter dem Friedhof gewesen, um nach Spuren zu suchen?«
»Ja, am nächsten Morgen.«
»Was haben Sie gefunden?«
»Die Reste eines Lagerfeuers«, sagte Charlie. »Ein paar Stellen, an denen Laub aufgewirbelt worden war. Einen Schuhabdruck.«
»Haben Sie eine Kondomverpackung gefunden?«
»Nein.«
»Haben Sie Gillian am nächsten Tag wiedergesehen?«
»Ja«, murmelte Charlie. »Ich bin bei ihr zu Hause vorbeigefahren, um nach ihr zu sehen.«
»Welchen Eindruck machte sie da auf Sie?«
Den gleichen wie Meg jetzt , wurde Charlie klar, und als er in die dunklen, leeren Augen von Jack St. Bride blickte, spürte er, wie er ertrank.
Jordan ging schon auf den Zeugen zu, noch ehe der Staatsanwalt wieder Platz genommen hatte. »Die Suche, die Sie auf der Lichtung vorgenommen haben, war nicht die einzige, die Sie in Verbindung mit diesem Fall durchgeführt haben, nicht wahr?«
»Nein.«
»Detective, Sie haben das Zimmer Ihrer Tochter durchsucht und Beweismittel gefunden, die Ihrer Ansicht nach mit dem Fall zu tun hatten, richtig?«
Eine Erinnerung blitzte zwischen ihnen auf: Jordan, wie er auf Charlies geblümter Couch saß und dem Polizisten verlegen seinen Verdacht gestand. »Ja.«
Jordan nahm etwas vom Tisch des Staatsanwaltes. »Erkennen Sie das hier wieder?«
»Ja. Es ist ein Stück Band, das ich gefunden habe.«
»Wo?«
»Im Kleiderschrank meiner Tochter.«
»Was haben Sie außer diesem Band noch dort gefunden?« fragte Jordan.
»Ein paar Plastikbecher und eine Thermosflasche.«
»Waren Rückstände in den Bechern und der Thermosflasche?«
»Ja.«
»Und Sie
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