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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Buch zu schnappen und darin nach irgendetwas zu suchen, das dem Hexenjägerfluch ähnelte.
    Cassie nahm ihr Handy, um Adam eine SMS zu schicken: AKLA ? Kannst du asap kommen?
    Er schrieb sofort zurück: Geht nicht. Muss mit Grandma zum Arzt. CU to n8.
    Richtig. Jetzt erinnerte sie sich wieder, dass Adam heute zu tun hatte, sie aber für den Abend verabredet waren. Wo hatte sie nur ihren Kopf? Nach der unruhigen Nacht war sie völlig durcheinander.
    Ein Abend allein mit Adam war genau das, was Cassie jetzt brauchte. Denn neben dem Buch und dem Traum belastete Cassie auch der Gedanke an das Band, das sie zwischen ihm und Scarlett gesehen hatte, in der Nacht ihres Kampfes. Ob Adam es auch gesehen hatte? Oder würde es wie eine Bombe einschlagen, wenn sie es ansprach? So oder so, sie mussten heute Abend darüber reden. Es durfte nicht länger Geheimnisse zwischen ihnen geben.
    Cassie kroch aus dem Bett und ließ sich von dem leckeren Duft in die Küche locken. Sie sollte besser etwas essen. Später würde sie ihre Kraft sicher noch brauchen.
    An diesem Nachmittag standen Faye und Laurel samt Koffern vor Cassies Haustür. »Lass die Korken knallen«, sagte Faye sarkastisch, als sie eintrat. »Wir freuen uns auf eine ausgedehnte Pyjamaparty.«
    Laurel zischte an ihr vorbei und fragte, wo das geheime Zimmer sei. Offensichtlich wollte sie keine Zeit mit Smalltalk verschwenden.
    »Folgt mir«, sagte Cassie. Der Albtraum steckte ihr immer noch in den Knochen, und beim Klingeln hatte sie gehofft, es wäre Adam. Aber sie versuchte trotzdem, Faye und Laurel gegenüber gastfreundlich zu sein. Dabei hatte sie alle Mühe, ihre Brandwunden zu verdecken; die Ärmel ihrer Shirts leierten allmählich aus, weil sie sie ständig über ihre Hände zog.
    »Ich komme mir vor wie in einer Story von Edgar Allan Poe«, sagte Faye, als Cassie sie nach unten in den Keller führte. »Schrieb er nicht am liebsten darüber, wie Leute lebendig begraben wurden?«
    Laurel nickte. »In Katakomben. Unterirdischen Anlagen zur Beisetzung der Toten«, fügte sie erklärend hinzu.
    »Es wird euch sofort besser gehen, wenn ihr den Raum seht«, meinte Cassie.
    Als sie das Bücherregal erreichten, erklärte Cassie seine Funktion als Geheimtür. Dann schloss sie die Augen, konzentrierte ihre Energie auf das Regal und rezitierte die Worte, die ihre Mutter gesprochen hatte: »Verzauberte Schwelle, unbenannte Tür, offenbare mir, was sich hinter dir verbirgt.«
    Faye und Laurel staunten nicht schlecht, als das magische Portal in dem Bücherregal erschien.
    »Deine Großmutter war eine ziemlich raffinierte Dame«, bemerkte Faye. »Ganz nach meinem Geschmack.«
    Laurel betrat den Raum und nahm ein plüschiges Zierkissen vom Sofa. »Man kommt sich hier vor wie im viktorianischen Zeitalter.«
    »Freut mich, dass es euch gefällt.« Cassie lächelte. »Ich hoffe, dass ihr beide euch hier wohlfühlt.«
    »Es hat viel weniger von einem Luftschutzbunker, als ich erwartet habe«, befand Faye. Aus ihrem Mund war das praktisch ein Kompliment.
    Daraufhin begann Faye, ihre Sachen aus dem Koffer auszubreiten– Kerzen und Parfümflacons, ihr Schminktäschchen, ihren Lieblingsschmuck.
    »Wir sollten endlich etwas gegen Max und seinen Vater unternehmen«, sagte sie, während sie auf der Kommode ihre Nagellackfläschchen und Lippenstifte nach Farben sortierte. »Ich verstehe nicht, worauf wir noch warten.«
    »Wir unternehmen doch etwas.« Cassie versuchte, geduldig, aber energisch zu klingen. »Und dazu ist es wichtig, dass ihr zwei eine Weile von der Bildfläche verschwindet.«
    »Das ist nicht fair«, platzte Laurel heraus, die keine Anstalten machte, auszupacken. Ihr Koffer war immer noch geschlossen.
    »Ich weiß«, entgegnete Cassie so mitfühlend sie konnte. »Aber ich verspreche dir, Laurel, wir tun, was wir können. Und wenn ihr in der Nähe des Zirkels bleibt, können wir euch am besten beschützen.«
    »Aber morgen Abend werde ich zum Frühlingsball gehen«, sagte Faye, ohne von ihren Fläschchen und Stiften, deren Farben von unauffälligem Braun bis zu fiesem Purpur reichten, aufzublicken. »Der Rest des Zirkels wird ebenfalls dort sein. Also gibt es keinen Grund, warum Laurel und ich hierbleiben sollten.«
    »Es steht dir frei, zu dem Ball zu gehen, wenn du willst«, entgegnete Cassie, ohne mit der Wimper zu zucken. »Aber Mr Boylan und Max werden ebenfalls dort sein und in den unzähligen dunklen Fluren wird es nur eine Handvoll Aufsichtspersonen geben. Hast du

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