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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ganzen Weile mit mir herum.«
    Adam befahl Raj, sich zu setzen, und versuchte, Cassies Miene zu deuten. »Was ist denn los?«
    »Ich habe etwas gesehen«, antwortete Cassie mit kaum hörbarer Stimme. »An jenem Abend in Cape Cod. In deinen Armen. Da habe ich das Band gesehen, unser Band.«
    Cassie atmete tief durch.
    »Aber ich habe noch ein zweites Band gesehen. Zwischen dir und Scarlett.«
    »Ich verstehe nicht ganz, was du mir damit sagen willst«, erwiderte Adam, aber Cassie wusste, dass er es ganz genau verstanden hatte.
    »Es hat ebenso ausgesehen wie unseres«, erklärte Cassie. »Aber es führte von dir zu Scarlett. Was denkst du, hat das wohl zu bedeuten?«
    Adam schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts dergleichen bemerkt.«
    Cassie wollte nicht, dass ihr Gespräch in einen Streit ausartete. Aber sie konnten auch nicht einfach so tun, als gäbe es kein Problem. »Ich habe es gesehen «, beharrte sie. »Ich konnte es sogar beinahe berühren.«
    »Cassie.« Adam nahm Cassies Gesicht in beide Hände und zwang sie, ihm in die Augen zu schauen. »Was immer dein Verstand dir einreden will, hör nicht darauf. Du warst dem Tode nahe, als du dachtest, du hättest dieses Band gesehen. Es muss eine Halluzination gewesen sein.«
    »Adam…«, begann Cassie, aber er unterbrach sie.
    »Das silberne Band besteht nur zwischen uns. Das ist das Prinzip der Seelenverwandtschaft.«
    »Und wenn man mehr als einen Seelengefährten hat? Das ist doch die Frage.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass das möglich ist.« Adam schlang die Arme um Cassie. »Und abgesehen von irgendeinem Band, liebe ich dich, Cassie. Nur dich. Ganz und gar.«
    »Ich liebe dich auch, aber…«
    Adam verschloss Cassie den Mund mit einem Kuss, zuerst sanft, dann immer leidenschaftlicher. Die Küsse machten Cassie schwindelig und benommen, und plötzlich hatte sie das Bedürfnis, laut zu kichern. Und dann fühlte sie, wie sich sein Wesen mit ihrem verband.
    Da zog Adam sich abrupt zurück. »Hast du das gespürt?«
    »Natürlich habe ich das.«
    »Das ist doch Beweis genug, Band hin, Band her. Also, vergiss, was du glaubst, gesehen zu haben, als du halb bewusstlos warst.« Adam gab Cassie erneut einen Kuss, diesmal auf die Wange.
    Seine Lippen fühlten sich warm und liebevoll auf ihrer Haut an. Tatsächlich konnte sie das Gefühl ihrer innigen Verbindung nicht leugnen, das sich jedes Mal einstellte, wenn Adam sie küsste. In diesem Punkt hatte er recht.
    »Ich wünschte nur, du hättest mir das früher erzählt«, bemerkte er. »Es gefällt mir gar nicht, dass du dir darüber Sorgen gemacht hast.«
    »Du würdest es mir ehrlich sagen, wenn du es auch gesehen hättest, nicht wahr, Adam?« Cassie wusste selbst nicht, weshalb sie die Frage stellte. Sie hatte noch nie zuvor an Adams Worten gezweifelt. Sie hatte noch nie zuvor einen Grund dafür gehabt.
    Adam zögerte einen Moment. Einen Moment zu lange, sodass Cassie sich fragte, ob seine Antwort aufrichtig war.
    »Natürlich würde ich es dir sagen«, antwortete er schließlich gelassen. »Ich habe nichts gesehen. Und ich denke, du auch nicht.«
    In Cassies Ohren klang das nicht sehr überzeugend. Aber vielleicht war sie tatsächlich noch verwirrter und paranoider, als sie selbst gedacht hatte.
    Cassie wandte sich ab und blickte nachdenklich auf die lange, düstere Häuserreihe der Crowhaven Road.
    Ihre Beziehung zu Adam war– von dem Band zwischen ihnen einmal ganz abgesehen– etwas ganz Besonderes. Viel mehr als nur Liebe auf den ersten Blick.
    »Weißt du, was ich glaube?«, sagte Adam in sanftem Ton. »Ich glaube, es ist an der Zeit, dass du dir selbst ein bisschen Ruhe gönnst. Deine Mutter hat recht– du lädst dir zu viel auf.«
    »Das hat sie dir gesagt?«
    Adam nickte. »Auf der Versammlung, die du verschlafen hast. Aber sie hätte es gar nicht zu sagen brauchen. Es ist für uns alle offensichtlich, Cassie. Du bist nicht allein.«
    Gerade als Cassie zu einer Antwort ansetzen wollte, bemerkte sie einen eigentümlich verträumten Ausdruck auf Adams Gesicht.
    »Wirst du mir die Ehre geben, mich zum Frühlingsball zu begleiten? Zum Teufel mit den Jägern. Wir haben ein bisschen Spaß dringend nötig. Und ich wüsste nicht, wen ich lieber im Arm hielte als dich.«
    Cassie musste unwillkürlich kichern. Doch dann wanderte ihr Blick wieder nachdenklich zurück zur Crowhaven Road. »Klingt perfekt, aber ich weiß nicht, ob wir ausgerechnet in dieser Situation dem Vergnügen nachgeben sollten.«
    »Da

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