Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hexenmeister

Die Hexenmeister

Titel: Die Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Direktion dennoch informieren.«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können«, sagte ich, ließ ihn stehen und fuhr wieder zurück in die Unterwelt.
    Dort stand Romano Testi wie der große Sieger. Er hatte die drei gefesselten Rauschgifthändler nebeneinander gelegt und nickte mir zu, als ich auf ihn zuging.
    »Fette Beute, Sinclair!«
    »Ja, ich weiß. Gratuliere.«
    »Danke.« Er grinste, als er meinen Blick sah. Dann dröhnte sein Lachen hervor. »Jetzt hast du tausend Fragen auf einmal, wie ich dich kenne. Sie stehen schon auf deinem Gesicht geschrieben.«
    »Ist das ein Wunder?«
    »Nein.«
    »Außerdem weißt du, womit ich mich beschäftige.« Ich blieb auch beim Du.
    »Klar, deshalb habe ich ja gewünscht, daß du an meiner Seite bist. Unsere Chefs haben das geregelt.«
    »Wie schön, daß ich davon auch schon erfahre.«
    Er schlug mir auf die Schulter. »Sei nicht sauer, Kollege. Ich habe dir einiges zu erzählen.«
    »Sogar sehr viel, schätze ich.«
    »Si.« Er schaute zu Boden und dachte über seine nächsten Worte nach.
    »Von einer Person namens Maria und einem verdammten Typ, der Valentin heißt und sich als Hexenmeister ausgibt…«
    ***
    Das Licht schien warm und brach sich im Kristall meines Weinglases, das ich zwischen den Händen balancierte.
    Testi saß mir gegenüber, tupfte mit einer Serviette die Lippen ab und sagte: »Jetzt weißt du alles, John!«
    »Nein, mein Freund.«
    »Wieso?«
    »Es kann doch nur ein Teil sein. Es ist der Knochen, der dem Hund zugeworfen wurde, damit er schon mal den Geruch in die Nase bekommt. Das Fleisch aber liegt woanders.«
    Romano Testi widersprach nicht. Er schlürfte seinen Grappa und sah sehr nachdenklich aus. Vielleicht dachte er auch an die vergangene Nacht, wo er auf so wundersame Weise gerettet worden war und diese Tatsache als Selbstverständlichkeit hingenommen hatte, was mich trotz seiner Erklärungen noch immer wunderte.
    Wir saßen uns bei einem Italiener gegenüber, den ich für gut hielt. Auch Testi zeigte sich zufrieden. Nach dem Fisch trank er einen Grappa.
    »Was willst du noch?«
    »Sagen wir so. Hinter meinem Rücken lief zwar kein Spiel ab, aber schon ein Spielchen. Unsere Chefs haben uns zusammengebracht. Ich habe dir mehr oder minder geholfen, den Gangster zu stellen, und dann passierte etwas, was keiner von uns voraussehen konnte. Plötzlich tauchte diese Gestalt auf. Sie fing die Kugeln ab, die dir zugedacht waren. Du hättest diese Garbe nicht lebend überstanden, sie hätte dich zerfetzt. Aber das gehört der Vergangenheit an. Im Prinzip geht es jetzt um deinen Vater.«
    »Si, damit begann es.«
    »Wann?«
    »Hab’ ich dir gesagt. Vor einigen Jahren. Er holte eine tote Frau aus dem Meer, eine gewisse Maria. Was dann passierte, weißt du. Diese Frau ist etwas Besonderes, und ich habe dir auch den Namen gesagt, wie mein Vater sie sieht.«
    »Sie ist der Schutzengel.«
    »Schon, aber du kannst es noch genauer sagen, John. Maria ist der Schutzengel unserer Familie. Sie ist wunderbar, sie ist etwas Besonderes. Sie muß einmal eine Nonne gewesen sein, glaube ich. Eine noch junge Nonne. Sie hat herrliches Blondhaar, sie ist überirdisch schön, aber irgendwie neutral, doch was rede ich da? Das alles hast du ja selbst gesehen.«
    »Dazu war die Zeit wohl zu kurz«, hielt ich dagegen. »Außerdem kam sie mir nicht menschlich vor, sondern ätherisch. Als hätte sich zwischen uns ein Geist geschoben.«
    Er nickte.
    Ich gönnte mir eine Verdauungszigarette und nahm einen Schluck von dem Roten. »Und trotzdem brauchst du noch einen Helfer? Trotz des Schutzengels?«
    »Das ist das Problem«, antwortete Romano.
    »Also ja.«
    »Stimmt und stimmt nicht. Ich brauche den Helfer eigentlich nicht. Es ist Maria, die ihn benötigt. Sie hat einen gewaltigen Feind, dessen Namen ich dir nannte.«
    »Valentin.«
    »Si.«
    »Du hast mir die Geschichte von deinem Vater erzählt«, sagte ich leise.
    »Er hat ja gesehen, wie Maria durch drei Messerstiche auf der Klippe stehend ums Leben kam. Können wir davon ausgehen, daß dieser, sagen wir mal Mörder, ein gewisser Valentin gewesen ist?«
    Testi grinste. »Nicht schlecht gedacht.«
    »Sie ist aber nicht tot, trotz der Messerstiche. Wenn ich das mal aus meiner Sicht interpretieren darf, dann kann sie nicht sterben. Dann braucht sie keine Angst vor diesem Valentin zu haben, den du ja auch als Hexenmeister bezeichnet hast.«
    »So scheint es zumindest«, gab Testi zu.
    »Und was ist dann falsch?«
    »Es geht nicht immer

Weitere Kostenlose Bücher