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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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in den Maschen verfangen können. Denn im Grunde sind das ja nur Fischfallen. Aber hier im See wird das schwerlich gelingen … ich glaube, ihr solltet es lieber weiter mit Angeln versuchen.«
    Der Fischer hörte auf, sich am Kopf zu kratzen. »Aber Dragosz hat doch gesagt, wir könnten mit Reusen und Netzen viel mehr Fische fangen.«
    »Ja«, sagte Kaarg. »Das hat er. Aber wie wollt ihr denn haltbare Netze fertigen, wenn ihr noch nicht einmal eine Reuse herstellen könnt, die einem übermütigen Hund standhält?«
    Die Augen des Fischers verengten sich, dann starrte er Isana so böse an, dass sie unwillkürlich einen Schritt zurückwich. »Du hast den Hund auf uns gehetzt. Du musst so oder so den Schaden ersetzen.«
    Isana öffnete den Mund, um zu widersprechen. Aber Kaarg legte beruhigend die Hand auf ihren Arm und schüttelte ganz leicht den Kopf, bevor er sich an den Fischer wandte. »Ich will dir deine Frechheit noch einmal durchgehen lassen, da du es nicht besser wissen kannst.«
    »Meine Frechheit?« Ungläubig schüttelte der Mann den Kopf. »Warum sagst du das? Nicht ich bin es doch, der sich etwas herausgenommen hat, sondern«, und er deutete mit dem Zeigefinger anklagend auf Isana, »diese Göre da!«
    Kaarg der Schwätzer schüttelte ganz langsam den Kopf. »Nein, mein Freund. Das ist keine Göre. Das ist die neue Heilerin.«
    Dem Fischer verschlug es die Sprache, sein Blick irrte zwischen Kaarg und Isana hin und her. »Die neue Heilerin«, krächzte er schließlich.
    Isana nickte. »Hast du was dagegen?«
    »Aber nein, natürlich nicht«, überschlug sich der Mann. »Ich dachte nur …«
    »Dass es länger dauert, bis sich der Ältestenrat dafür entscheidet, wer demnächst die wichtige Aufgabe der Heilerin unserer Gemeinschaft übernimmt.« Kaarg nickte. »Du hast ja recht, mein Freund. Sonst würden wir uns dafür auch mehr Zeit lassen. Aber nicht jetzt, da so viele von uns der Hilfe einer Heilerin bedürfen.«
    Er wartete gar nicht erst die Reaktion der Fischer ab, sondern wandte sich weg, um weiter in Richtung des Hauptfeuers zu gehen. Isana dagegen genoss den Anblick der drei Fischer, die sie allesamt anstarrten, als sähen sie sie zum ersten Mal.
    So ist das also, wenn man die Heilerin ist, dachte sie. Trotz aller widrigen Umstände durchfuhr sie ein heißes Triumphgefühl.
    Das aber nur ein paar Augenblicke anhielt. Dann fiel ihr Blick auf die Hunde, die nach wie vor wild im Wasser umhertobten, und wanderte ein Stück weiter zu den Frauen, die die zerschlissenen Wickelröcke, Gewänder und Mäntel wuschen, die noch auf dem Webstuhl in ihrer alten Heimat gewebt worden waren, bis er schließlich an der unübersichtlichen Ecke des Pfahldorfs hängen blieb, wo sich zwei Stege kreuzten …
    Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Da schleppten zwei Männer – im Schatten der Hütten nur schemenhaft zu erkennen – ein zusammengeschnürtes, heftig hin und her zappelndes Bündel in ihrer Mitte.
    »Arri«, hauchte sie. »Bist du das?«
    Sie schüttelte den Kopf. Das kann doch nicht sein, dachte sie, als die Männer anhielten und das Bündel absetzen, das nun gänzlich mit den Schatten zu verschmelzen schien. Und trotzdem … Wen sollten sie da sonst mit sich schleppen? Es konnte einfach niemand anderes als Arri sein!
    »Arri«, flüsterte sie. »Was … was tun sie denn mit dir?«

Kapitel 7
    Ohne Zweifel war ein Einbaum nicht dazu gedacht, drei Personen aufzunehmen. Das hatten auch Taru und sein einfältiger Gehilfe Rar einsehen müssen. Zuerst hatte Taru Rar ins Wasser gestoßen, dann Arri so ungestüm in den Einbaum gezerrt, dass das Boot erst tief ins Wasser eingesunken war, um sich schließlich auf die Seite zu legen und kräftig Wasser aufzunehmen, bevor es den beiden Jungs gelungen war, das Gefährt wieder auszubalancieren. Eigentlich hatte Taru mitfahren wollen, es dann aber doch gelassen, weil er nicht mehr an Bord gekommen wäre, ohne das Boot erneut in eine gefährliche Schräglage zu bringen.
    »Schneller!«, rief Rar, der beim Schwimmen ein erstaunliches Tempo vorlegte. »Wir müssen …«, er tauchte ins Wasser ein und kam prustend wieder hoch, »unbedingt … vor Kenan … in der Schmiede sein.«
    »Dann lass mich doch nicht allein mit dem Einbaum«, schimpfte Taru. »Der schwimmt ja nicht von selbst.«
    Arri starrte zum Ufer hinüber. Sie glaubte, dort irgendetwas gehört zu haben, was das Prusten der beiden Jungen und die platschenden Geräusche übertönte, mit denen sie das Wasser

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