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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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schrecklich kalt …
    Dennoch durchzuckte den Schamanen ein heißer Schrecken, als er das sah, was hinter dem Baum aufragte: ein riesiger, grauschwarzer Stein, von Menschenhand behauen und vollkommen schneefrei. Er ragte aufrecht in den Himmel.
    Und er war nicht der einzige, der dies tat, wie er mit einem raschen Blick in die Runde feststellte. Sie waren von Monolithen geradezu umzingelt, von so riesigen Steinen, dass sie wie die Zähne eines unvorstellbar großen Riesen aussahen.
    Er befand sich in einem riesigen Steinkreis.
    »Urutark«, murmelte er. »Das muss Urutark sein – die Heimat meiner Väter!«
    »Kannst du erkennen, wer da am Steg steht?«, fragte Taru vom Wasser aus. Er war hinabgestiegen, um den Einbaum loszubinden, der hier in einer abgelegenen Ecke so einladend angebunden war, als warte er nur auf sie. Arri hoffte nur, dass er ein Loch hatte und absaufen würde, sobald sich die beiden Dummköpfe dort hineingesetzt hatten. Dann würde ihnen nichts anderes übrig bleiben, als ihren lächerlichen Fluchtplan aufzugeben.
    Das Schlimme war allerdings, dass sie zur Untätigkeit verurteilt war. Der Schmiedegehilfe hatte sie unsanft an der Hüttenwand abgesetzt, und sie hatte eine ganze Weile gebraucht, bevor sie auch nur eine halbwegs bequeme Position hatte einnehmen können, bei der sie nicht das Gefühl hatte, sich selbst die Rippen in die Lungen zu bohren. Jetzt bekam sie endlich wieder einigermaßen Luft. Aber als sie den Mund geöffnet hatte, um nach Hilfe zu schreien, hatte Taru sie nur angesehen, ganz knapp mit dem Kopf geschüttelt und gesagt: »Tu das besser nicht. Mit durchschnittener Kehle schreit es sich schlecht.«
    Da hatte er leider recht. Mit ihrem eigenen Leben hatte Arri längst abgeschlossen. Aber nicht mit dem ihres Sohnes.
    Taru hatte einen Fehler gemacht, als er so abfällig über Kyrill gesprochen hatte. Einen sehr großen Fehler. Wenn Arri ein Messer in die Hand bekam, dann sollte sich Taru besser um seine eigene Kehle Sorgen machen.
    Mit durchschnittener Kehle würde es ihm schwerfallen, Dragosz’ Nachfolge anzutreten.
    Im Augenblick war es aber geradezu lächerlich, sich in solche Phantasien hineinzusteigern. Alles, was sie tun konnte, war, auf eine Gelegenheit zur Flucht zu warten. Und sich in der Zwischenzeit so weit zurückzunehmen, dass ihr der Einfaltspinsel Rar nicht noch jeden einzelnen Zahn lockerschlug – oder sogar Schlimmeres.
    Rar drückte sich so eng an ihr vorbei, dass sein Gewand sie berührte. Ganz, ganz kurz war sie versucht, vorzuschnellen und ihm ins Bein zu beißen. Aber das würde ihre Chance auf eine Flucht wohl kaum verbessern.
    Ein Stück hinter der lehmverputzten Hütte, in deren Schatten er sich gedrückt hatte, steckte Rar die Nase hervor … und zuckte sofort wieder zurück.
    »Bei Moron«, stöhnte er auf. »Das darf doch wohl nicht wahr sein!«
    »Was darf denn nicht wahr sein?«, entfuhr es Arri. »Hast du dir aus lauter Blödheit die Zunge abgebissen, oder warum antwortest du nicht«, setzte sie nach, als Rar lediglich ein unterdrücktes Stöhnen hervorbrachte.
    Sie verfluchte sich dafür, dass sie nicht einfach den Mund hatte halten können, und erwartete, dafür einen Fußtritt zu kassieren. Aber Rar reagierte auf ihre vorlaute Bemerkung überhaupt nicht.
    »Was macht der denn bloß hier?«, murmelte er nach einer Weile. »Ich dachte, der verhandelt mit den Leuten von Goseg!«
    Taru ließ von dem Einbaum ab und sah auf. »Wer verhandelt mit den Leuten von Goseg?«
    »Na, Kenan, Isanas Vater«, antwortete Rar unglücklich. »Er will Erz kaufen – und alles andere, was nötig ist, um die Schmiede wieder in Betrieb zu nehmen.«
    »Kenan?«, wunderte sich Taru. Er richtete sich auf, darauf bedacht, den Sichtschutz der Hütte nicht zu verlassen. »Bist du sicher, dass da Kenan aufgetaucht ist? Und dass es nicht zufällig Kaarg ist, oder Abdurezak oder sonst jemand vom Ältestenrat?«
    Unglücklich schüttelte Rar den Kopf. »Nein. Leider bin ich mir sicher.«
    Arri sah zu dem Schmiedegehilfen hoch, und sie konnte sich ein schadenfrohes Lächeln nicht verkneifen, als sie sah, wie die schiere Panik in Rars Augen aufflackerte. Kenan war ein hochgeachteter Mann, der zu gelegentlichen Wutanfällen neigte, bei denen dann die Schmiedehämmer tief flogen.
    »Kenan sucht mich«, stieß Rar hervor. Er drehte sich wie wild zu Taru herum. »Oder dich.« Dann machte er wieder eine Drehung in die andere Richtung. »Oder Abdurezak. Oder wen auch immer.«
    »Ganz

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