Die Hoehle
flüsterte »Pete, was ist das für eine komische Sprache? Sie klingt wie eine Sprache, die ich schon von den Eingeborenen in Australien gehört habe. Aber ich bezweifle, dass es die gleiche ist.«
»Nyoongah? Nein, ich würde eher sagen, das ist eine M ischung aus allem. Die Sprache nennt sich Papiamento, und sie ist die Ursprache hier auf der Insel. Vor vielen Jahren war sie die einzige Sprache hier.«
»Ich glaube, von Technik wollen die hier nicht viel wissen. Die leben wirklich wie die Eingeborenen ohne auch nur die g eringste Spur von Zivilisation. Beinahe wie in der Steinzeit. Beneidenswert!«, staunte Tina. »So möchte ich auch leben!«
»Du würdest das eine Woche durchhalten, danach würdest du jeglichen Luxus vermissen, den du unbewusst gewohnt bist«, prophezeite Ben.
Bruce ging über den zentralen Dorfplatz, der nur von ein paar alten Menschen besucht war. Dort auf dem Platz stand ein alter Mann, der sich mit einigen anderen Bewohnern auf seiner Sprache unterhielt. Die beiden hatten scheinbar ein lustiges Gesprächsthema, denn sie lachten häufig und schlugen sich auf die Schenkel. Der Eine fuchtelte wie ein Wilder mit den Händen in der Luft herum, der Andere lachte heftig über die Erzählungen seines Gegenübers und hielt sich den Bauch fest. Vielleicht hatte er ihm gerade einen guten Witz erzählt.
Bruce ging zu den beiden Männern und fragte auf Englisch »Können sie mich verstehen? Sprechen sie Englisch?«
»Der eine der beiden Alten zog die Augenbrauen hoch und gab ihm anschließend Handzeichen, dass er ihn nicht verstehen konnte. Zeichensprache ist wohl doch eindeutig. Ein anderer Bewohner kam hinzu und merkte, dass Verständigungsschwierigkeiten zw ischen den Parteien bestanden.
Er sagte »Guten Tag, darf ich helfen? Ich spreche Englisch und habe gemerkt, dass Sie sich nicht verständigen können. Dieser alte Herr spricht nur unsere Ursprache Papiamento. Er beherrscht kein Englisch. Er kann Sie nicht verstehen, wenn Sie Englisch mit ihm sprechen.«
Das Eis war gebrochen, als Bruce ihm seine Verzweiflung schilderte und ihm erzählte, was ihnen alles in den letzten Stunden widerfahren war.
»Bitte helfen Sie uns. Sie sind die einzige Hoffnung, die wir noch haben. Wir haben erfahren, dass hier in Ihrem Dorf ein Schamane wohnt, der sich mit solch absonderlichen Dingen sehr gut auskennen soll. Sagen Sie uns bitte, wer dieser Mann ist, und helfen Sie uns, dass wir uns mit ihm unterhalten können. Sie beherrschen hier vermutlich als Einziger beide Sprachen. Sie müssen uns bitte jeweils übersetzen. Bitte, tun sie uns diesen Gefallen!«
Bruce legte die traurigste Miene auf, die er auf Lager hatte.
Der englischsprechende Alte war sehr hilfsbereit und sprach zu dem anderen alten Mann auf Papiamento ein paar erklärende Worte: »E homber mester auxilio. E homber ta buskando pa nan muchanan. nan ta den otro mundu.« Keiner der Suchmannschaft verstand auch nur ein einziges Wort. Der alte Mann nickte fortwährend mit dem Kopf und lächelte. »Ami komprende. kuantu por ami auxilio e?«
Der Englischsprechende zeigte mit der Hand auf Bruce und sagte » Bitte, sprechen Sie, ich werde übersetzen.«
Bruce bedankte sich für seine Freundlichkeit und erklärte ihm sein Anliegen.
Der Alte bekam große Augen und staunte, als er die Übersetzung aus dem Englischen zu hören bekam. Er sah sehr ängstlich und besorgt aus und begann zu jammern. Die Angst stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Als er sich wieder ein wenig beruhigt hatte, packte er Bruce´s Arm und redete wie ein Wasserfall auf ihn ein, aber Bruce verstand nichts von dem, was er ihm erzählte. Der Englischsprechende konnte gar nicht so schnell übersetzen, wie der andere erzählte. Dennoch wusste Bruce anschließend genau, was der alte Mann ihm erzählt hatte.
Nachdem sie die Übersetzung gehört hatten, wurden sich di e Väter schlagartig darüber bewusst, dass sich ihre Kinder in größter Lebensgefahr befanden.
»Es gibt einen Hexenmeister im Wald. Der Mann kann Ihnen bestimmt weiterhelfen. Sie nennen ihn den Schamanen, aber er ist nicht nur ein Schamane. Er ist unser Hexenmeister, denn er kann zaubern. Er ist viel mehr als nur ein Schamane, verstehen Sie?«, sagte der Alte. »E homber ta gusta un dios na nos.«
Die beiden alten Männer forderten die Väter und ihre Begleiter auf, ihnen zu folgen. Sie führten sie zu einer Holzhütte, die sich mitten auf dem Dorfplatz ihrer kleinen Siedlung befand. Ob dort in der Holzhütte
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