Die Hoehle des Grauens
Sie zeigen. Ich denke, es ist sicherer, wenn wir alle zusammenbleiben. Mrs Jones kann ihre beiden Angestellten zum Zug schicken. Sie holen die Polizei, und erst dann verlassen wir das Hotel. Vorräte dürften wir doch reichlich besitzen, Mrs Jones?«
»Aber natürlich. Daran soll es nicht liegen.«
»Dann würde ich das vorschlagen.«
Es erhob sich ein Gemurmel, das Mrs Jones als Zustimmung betrachtete. Die Leiterin des Hotels gewann ihre Sicherheit zurück und nickte Ken und Pat zu.
»Ihr werdet morgen früh zum Bahnhof aufbrechen. Vorerst sichert ihr alle Türen.« Sie wandte sich an die Gäste. »Ich bitte Sie darum, dass wir uns in einer Stunde im Speisesaal treffen, um die Lage noch einmal in Ruhe zu besprechen. Bitte überlegen Sie sich bis dahin, ob wir mit unserem Abendprogramm wie geplant fortfahren sollen. Wir wollen die ›Höhle des Grauens‹ besuchen. Wahrscheinlich ist es für uns alle besser, wenn Sie sich von unserem Programm unterhalten lassen, anstatt herumzusitzen und uns gegenseitig in Angst und Schrecken zu versetzen.«
Murmelnd verzogen sich die Gäste auf ihre Zimmer. Die drei ??? blieben mit den Waterstones noch einen Moment stehen. Elisabeth machte nicht den Eindruck, dass sie von den Neuigkeiten überrascht war. Erwartungsfroh stieß sie ihrer Schwester in die Seite. »Sobald etwas Unvorhergesehenes geschieht, erklären es sich die Menschen immer mit einem Verrückten …«
»… dabei ist es der Geist von Walt, der hinter allem steckt«, fuhr Lythia fort, »man muss nur eins und eins zusammenzählen.«
Justus schüttelte den Kopf über so viel unverwüstlichen Aberglauben. »Denken Sie wirklich, dass ein Geist am helllichten Tag Stauseen ablassen, Autos präparieren und Funkgeräte zerstören kann?«
»Geister, die pünktlich um Mitternacht in Erscheinung treten, gibt es nur in alten Gespenstergeschichten«, klärte ihn Elisabeth auf. Sie senkte ihre Stimme. »Die Geister, von denen wir sprechen, sind viel gefährlicher. Es sind unsichtbare Spannungen, Zustände – du musst bedenken, dass Walt nach unserer festen Vermutung in einer alten Indianerhöhle gestorben ist. Solche Orte sind Zentren von übersinnlichen Kräften. Wenn wir die Ruhe der Kultstätte stören, stellt sich die ganze Natur gegen uns. Merke dir, junger Mann: Flüche und Hexereien machen vor dem Tageslicht keinesfalls halt!«
Lythia unterbrach sie. »Nun jage den jungen Herren doch nicht solch einen Schreck ein! Peter ist schon wieder ganz bleich geworden!«
»Mir geht es bestens«, beeilte sich der Zweite Detektiv zu sagen, doch es klang wenig überzeugend. War die Theorie der beiden Damen wirklich von der Hand zu weisen? Auf Justus’ Wettkampfgedanken setzte er jedenfalls keinen Cent mehr, da ging es ihm wie Bob.
Peter wagte die Flucht nach vorne: »Vielleicht schauen wir uns jetzt die Zeitungsausschnitte an, von denen Sie gesprochen haben?«
»Gerne. Folgt uns bitte aufs Zimmer.«
Die Waterstone-Schwestern bewohnten das Zimmer Mrs Marple , das, passend zu seiner Namensträgerin, in altenglischem düsterem Stil eingerichtet war. Elisabeth Waterstone ging auf einen voluminösen Wandspiegel zu, klappte ihn nach vorne und zog einen braunen Umschlag hervor, der im Rahmen gesteckt hatte. »Setzt euch doch bitte, junge Herren.«
Die drei ??? nahmen auf den schweren Stühlen Platz. Es waren bestimmt über dreißig Zeitungsartikel, welche die Waterstones vor ihnen ausbreiteten. Von der kleinsten Meldung bis hin zu großen Berichten hatten sie alles sorgfältig ausgeschnitten. Die meisten Artikel stammten aus der Zeit, als Walt Walker, wie der junge Mann mit vollständigem Namen hieß, verschwunden war.
Mit Interesse studierte Justus ein Foto von der Studentengruppe, das im Zeltlager in den Bergen aufgenommen worden war. Den Vermissten hatte man durch einen dicken weißen Kreis gekennzeichnet, an dessen Rand sich ein undefinierbarer dunkler Fleck befand.
Insgesamt gesehen ergab die Durchsicht der Artikel wenig neue Aspekte. Von einem Indianerschatz war interessanterweise an keiner Stelle die Rede, nur von der mythischen Höhle, auf die die Gruppe unter Anleitung ihres Professors Frederic Anderson allerdings nicht gestoßen war. Anlass der Suche war der Fund eines alten Dokuments eines Medizinmannes gewesen. Walt Walker wurde an mehreren Stellen als einzelgängerischer Mitstudent beschrieben, der sich mehr um seine Haustiere kümmerte als um seine Kollegen. Aber er war der Beste unter den Studenten. Sofort
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