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Die Hoehle des Grauens

Die Hoehle des Grauens

Titel: Die Hoehle des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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aufgeschlitzt und die Bleche verbeult?«
    Justus schüttelte den Kopf. »Nein. Um blinde Zerstörungswut handelt es sich nicht. Er hat ganz sorgfältig ein paar wichtige Teile aus den Motoren herausgeschraubt. Wir haben die Sabotage erst bemerkt, als wir die Wagen anlassen wollten. Ich befürchte, hier geht jemand genau nach Plan vor.«
    »Hast du eine Nachricht gefunden? Irgendein Zeichen? Einen Hinweis?«
    »Nein und vielleicht doch!« Justus blickte sich um und senkte die Stimme. »Der Vogel. Der schwarze Vogel war da.«
    »Blackeye?«
    »Genau. Etwas abseits der Wagen sprang er im Gras herum. Als Pat und Ken mit den Motoren beschäftigt waren, habe ich versucht, ihn zu fangen. Seine Flügel sind ja gestutzt. Leider ist er mir entwischt! Er kann nur wenige Meter fliegen, aber das hat gereicht.«
    »Pat und Ken haben davon nichts mitbekommen?«
    »Nein.«
    »Bist du sicher, dass es Blackeye war? Ich meine, solch einen Vogel kann man leicht verwechseln.«
    »Ich sah den Ring an seinem Fuß. Und ich habe ihn getestet«, sagte Justus nicht ohne Stolz. »Als wir außer Hörweite waren, habe ich ihn angesprochen: ›Angst.‹ Und er antwortete brav: ›Geh oder ich knall dich ab.‹ Du erinnerst dich doch! Das waren genau die Worte, die der Vogel bei unserer Ankunft im Hotel krächzte!«
    Sie mussten ihr Gespräch erneut unterbrechen, da die Gruppe die Kante des Berges erreicht hatte, von der man zur Erleichterung der Wanderer bereits einen Teil des Hotels erkennen konnte. Doch Mr Jones dämpfte die Aussicht auf eine schnelle Ankunft: »Wir können natürlich nicht die Felsen hinunterklettern«, erklärte er, »das wäre zu gefährlich. Wir müssen einen Umweg gehen. Aber Sie sehen, dass wir unserem Ziel näher gekommen sind.«
    Einige unter den Anwesenden murrten. Sie waren das Laufen nicht gewohnt und hatten schmerzende Füße. Vor allem wollten sie endlich in Sicherheit sein.
    Die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung. Nur die drei ??? blieben noch einen Moment stehen. Auf die Entfernung konnten sie die Person zwar nicht genau erkennen, aber es musste Mrs Jones sein, die plötzlich auf dem Vorplatz des Hotels erschien. In der Hand hielt sie einen länglichen Gegenstand, der wie ein Gewehr aussah. Nachdem sie sich ein paar Sekunden lang umgesehen hatte, drehte sie um und verschwand wieder im Haus.
    »Seltsam«, sagte Justus.
    Sie gingen weiter, und nachdem sie über die kleine Beobachtung noch eine Weile gerätselt hatten, wechselte Bob das Thema. »Justus, ich fürchte wir können deine Theorie vom Millionär, der zwei Detektivgruppen gegeneinander antreten lässt, inzwischen begraben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Robert Woodbridge, nur um zwei Detektivgruppen vor ein Rätsel zu stellen, das Leben der Gäste riskiert, so wie es heute bei der Bootsfahrt geschehen ist.«
    Justus nickte nachdenklich. »Außer es ist bei der Sache etwas aus dem Ruder gelaufen.« Doch ihm war klar, dass sie den Fall großflächiger angehen mussten. »Vielleicht kümmern wir uns erst einmal um das Rätsel. Ich meine den Text, den Althena vor der Tür zur Höhle gefunden hat und den der verkleidete nächtliche Besucher dort bewusst deponiert oder aus Versehen verloren hat.« Justus trug das Papier nach wie vor bei sich. Sie blieben kurz stehen und beugten sich über das Blatt. Obwohl es bei dem Bootsunfall durchnässt worden war, konnte man den Text noch entziffern.
    »Ich nehme an, die Zeilen beziehen sich auf die Höhle«, sagte Justus. »Jedenfalls passen sie zu der Geschichte, die uns die Waterstones aufgetischt haben: ›Drei Prüfungen des Adlers auf Leben oder Tod – Sieh die drei Felsen, auf die die Herrschaft baut – Du hast Kraft und Stärke – Du hast Klugheit und Mut – Doch besitzt du auch Weisheit? – Erst dann hast du den Schatz, der dich zum Häuptling macht‹. «
    Bob sah auf. »Von einem Rätsel muss man nicht unbedingt sprechen. Ich finde, der Sinn des Textes ist ziemlich klar. Es ist eine Handlungsanweisung. Von einer dreiteiligen Prüfung ist die Rede, die ein Indianer bestehen musste, um zum Häuptling zu werden. Ich vermute, dass diese Prüfung in der Höhle abgelegt werden musste. Vor Ort dürfte uns alles klar werden.«
    Justus nickte. »Aber vergiss nicht: Diese Prüfung geht auf Leben und Tod!«
    »Ich finde das ja auch alles ganz nett!«, warf Peter ironisch ein. »Ich wüsste nur nicht, was diese Indianergeschichte mit dem Anschlag auf unsere Reisegruppe zu tun hat. Hier draußen läuft irgendein

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