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Die Hoehle des Grauens

Die Hoehle des Grauens

Titel: Die Hoehle des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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schnell?«, fragte Justus. »Wir sind doch unter uns, wir haben Zeit. Lassen Sie uns ein wenig plaudern über das, was ich – wie Sie meinen – erraten habe. Man könnte auch sagen: aus Beobachtungen logisch zusammengesetzt! Niemand anderes als Sie waren es, der gestern Nacht in der Maske des schwarzen Henkers versucht hat, in die Höhle einzudringen, und dabei von Bob und Althena überrascht wurde!«
    Anderson nickte. »Bei der Gelegenheit habe ich leider mein Papier verloren, auf dem ich das Rätsel notiert hatte. Zu meinem Glück, wie sich jetzt herausstellt. Denn sonst hättet ihr es ja nicht für mich lösen können.« Er kicherte. »Im Computerraum hättet ihr mich fast erwischt. Ich war gerade dabei, im Computer die Vorrichtungen zur Höhle zu studieren. Ich bin ganz schön erschrocken, als plötzlich unerwarteter Besuch eintrat.«
    »Zumal Sie dachten, dass alle anderen tief und fest schlafen«, ergänzte Justus. »Wenn ich mich recht erinnere, waren Sie es, der sich beim Abendessen zuerst von der Suppe genommen hat. Dabei haben Sie das Schlafmittel in den Kessel geträufelt. Sie wollten freie Bahn haben.«
    Corona fasste sich an die Stirn. »Die einfachsten Erklärungen sind oft die besten.«
    »Wenn du so ein heller Kopf bist«, sagte der Professor, »dann solltest du auch begreifen, dass du mir langsam mal die Maske übergeben könntest!«
    Justus konnte es nicht leiden, wenn er nicht alle Punkte einer Geschichte ausleuchten konnte, und fuhr ungerührt fort: »Sie täuschten einen Einbruch vor, um die Spur nach draußen zu legen. Auf der Herfahrt war Ihnen der Wilderer aufgefallen.«
    »Mit den bösartigen Absichten des Wilderers hatte ich ja wohl nicht falsch gelegen, wie sich gezeigt hat. So, wir haben genug gequatscht. Gebt mir jetzt die Maske. Ihr bleibt da oben, bis ich die Höhle verlassen habe.«
    »Wie ist damals eigentlich Walt gestorben?«, fragte Justus unverblümt weiter. »Immerhin hat ja sein Vogel überlebt, Blackeye, der Sie zu Ihrem großen Schrecken wiedererkannt hat, als wir im Hotel eincheckten. Das hat Sie dermaßen in Angst versetzt, dass Sie ihn in der Nacht gleich als Erstes freigelassen haben!«
    Justus hatte ins Schwarze getroffen. Seine Frage brachte Anderson vollkommen aus der Fassung. »Jetzt halte bloß die Schnauze!«, brüllte er. »Ich knall dich ab, Dicker!«
    »Also mir reicht es«, flüsterte Peter Justus mit zittriger Stimme zu. »Ich gebe zu: Ich habe Angst! Gib ihm das Ding, und er soll verschwinden.«
    Justus nickte. Er hatte einen Schuss ins Blaue riskiert und gewonnen. Jetzt war ihm alles klar. »Okay, Mr Anderson«, sagte er laut. »Die Maske können Sie sich selbst abholen! Ich bin nicht Ihr Diener! Runter, Leute.« Zusammen kletterten sie zurück auf den Boden der Höhle. Dann traten sie einen Schritt zur Seite und ließen Anderson passieren.
    Da er seine Pistole nicht aus der Hand legte und sich immer wieder nach den Detektiven umdrehte, dauerte es eine Weile, bis Anderson die kleine Plattform erreicht hatte. Dort richtete er sich auf und starrte fasziniert in das Loch. So groß hatte er sich die Maske wohl nicht vorgestellt.
    Justus warf einen abschätzenden Blick zur Tür. Doch bis sie hinübergelaufen wären und die Riegel zurückgezogen hätten, hätte Anderson längst auf sie geschossen, so fanatisch, wie er war. Er sah, wie der Professor vorsichtig seine zitternde Hand in die Öffnung steckte, und überlegte fieberhaft, wie er Anderson aufhalten konnte.
    Neben ihm wurde Bob plötzlich unruhig. »Professor! Halt!«, rief der dritte Detektiv so laut, dass es von den Wänden der Höhle widerhallte.
    Andersons Hand zuckte zurück.
    »Warten Sie!« Bob trat ein Schritt vor. Althena hatte vorhin etwas gesagt, das ihn auf einen Gedanken gebracht hatte. Ein Zusammenhang, der nicht nur dazu dienen konnte, Anderson aufzuhalten, sondern der etwas Größeres bedeutete, etwas, das sie alle betreffen konnte. Betreffen und vor allem auch: bestrafen. Wie hieß es in dem Rätsel? Drei Prüfungen auf Leben und Tod !
    Bob sah, dass Anderson wartete, und er sprach weiter: »Der kleine Felsen in der Öffnung weist auf die dritte Prüfung des Indianers hin, Professor. Weisheit – wenn ich mich richtig erinnere.« Bob machte eine kleine Pause. »Ich denke nicht, dass der angehende Häuptling die Maske einfach an sich nehmen sollte. Reichtum ist nicht alles.«
    »Du magst schon recht haben«, sagte Anderson leise, aber seine Stimme nahm gleich neuen Anlauf, »nur bin ich

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