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Die Höhle in den Schwarzen Bergen

Die Höhle in den Schwarzen Bergen

Titel: Die Höhle in den Schwarzen Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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meinem Stamm heimkehren, und ich bin bereit, dem Stamme der Siksikau jene drei Krieger zurückzugeben, die unsere Gefangenen wurden. Sie waren keine Feiglinge; sie hatten sich zu weit vorgewagt und waren schwerverletzt, als wir sie ergriffen. Einer von ihnen ist schon gestorben. Wir werden euch zwei Krieger als Lebende, einen Krieger aber als Toten zurückgeben, wenn ihr jetzt so besonnen seid, wie auch wir es sind. Seid ihr bereit, die Friedenspfeife mit uns zu rauchen? Für Männer, die einander als tapfer kennengelernt haben, ist es keine Schande, das Kriegsbeil aus der Hand zu legen und es zu begraben! Ich habe gesprochen, hau.«
    Nach diesen Worten trat ein Schweigen ernster Überlegung ein. Brennendes Wasser gab dann zur Antwort: »Tashunka-witko! Wo befinden sich unsere drei Krieger, von denen du sprichst?«
    »Du hast sie bereits gesehen, und ich erlaube dir, mit ihnen zu sprechen.«
    Was der Dakota sagte, entsprach der Wahrheit. Ein Toter und zwei Gefesselte lagen unten am Hügelhang. Brennendes Wasser ging allein mit Tashunka-witko zu ihnen hinunter, während die Begleiter der Häuptlinge oben auf dem Hügel warteten. Sie schauten jetzt alle aufmerksam hinab. Die beiden noch Lebenden schienen sehr schwer verletzt zu sein, und wenn sie gerettet werden sollten, durfte keine Zeit verloren werden. Ihre Wunden waren notdürftig verbunden.
    Nachdem der Schwarzfußhäuptling kurz mit ihnen gesprochen hatte, kamen er und Tashunka-witko wieder herauf.
    »Und die Geheimniswaffe?« fragte Brennendes Wasser.
    Jetzt lächelte der Dakotahäuptling. »Nein«, erwiderte er. »Die Geheimniswaffe nicht. Die behalte ich.«
    Jeder der Begleiter von Brennendem Wasser rechnete bei sich im stillen: vier Dakota waren gefallen, zwei von ihnen hatte der Schwarzfußhäuptling, zwei hatte Mattotaupa besiegt. Ein Schwarzfußkrieger war im Kampfe getötet worden, einer war in Gefangenschaft gestorben. Wenn die Siksikau jetzt die beiden noch lebenden Gefangenen zurückerhielten, hatten sie sie nur mit der doppelläufigen Büchse ihres Gastes Harka bezahlt, und sie konnten darauf hinweisen, daß ihre Verluste an Kriegern halb so groß waren wie die der Dakota.
    Brennendes Wasser wechselte einen Blick des Einverständnisses mit Kluge Schlange und entschied dann:
    »Deine Worte waren die eines aufrichtigen Mannes, Tashunka-witko! Ich werde der Ratsversammlung mitteilen, daß wir das Kriegsbeil begraben und die Friedenspfeife mit euch rauchen wollen.«
    »Dazu bin ich bereit, wie ich dir gesagt habe«, erwiderte der Dakotahäuptling. »Aber damit alles klar und deutlich zwischen uns besprochen sei und ohne Hinterhalt, so will ich dir mitteilen, daß wir mit den Kriegern der Schwarzfüße Frieden schließen, nicht aber mit Verrätern, die aus den Zelten der Dakota ausgeschlossen sind. Jeder Siksikau wird unsere Zelte und unsere Wälder und Prärien betreten können, wann immer er es in friedlicher Absicht tut und nicht unser Wild schießt. Mattotaupa aber, der Verräter, stirbt, sobald wir ihn in unseren Jagdgründen finden!«
    Mattotaupa hörte diese Reden mit an. Als das Wort »Verräter« fiel, wurde sein Antlitz grau wie Asche, und nur seine Augen glühten.
    Brennendes Wasser runzelte die Stirn und zog die Mundwinkel herab. »Du sprichst von einem Gast unserer Zelte«, sagte er herb und zurückweisend. »Vergiß das nicht! Du sprichst von einem kühnen Krieger, der mit seinem Sohne bei uns bleiben wird. Was eure Zaubermänner und Häuptlinge immer beschlossen haben, eure Beschlüsse gelten nur bei euren Zelten, in euren Wäldern und in euren Prärien. Solange Mattotaupa und sein Sohn Harka Wolfstöter aber bei uns weilen, wird jede Hand, die sich gegen sie erhebt, auch von uns abgeschlagen werden, und jedes schmähende Wort gegen unseren Gast werden wir als eine Schmähung gegen uns betrachten, die wir zu rächen entschlossen sind. Ich habe gesprochen!«
    »So sei es denn, wie du sagst!« gestand Tashunka-witko zu.
    Die Häuptlinge ließen sich nieder, um zu einer ersten Bekräftigung ihrer Worte ihre kurzen Pfeifen zu rauchen. Mattotaupa und Kluge Schlange brachten die beiden Schwerverletzten und den Toten herbei. Sie nahmen denjenigen Schwarzfußkrieger, dessen Leben am meisten gefährdet schien, mit sich, um ihn sogleich ins Zeltdorf zu schaffen und dort Pferde und Decken zu holen, mit denen der zweite Verwundete und der Tote zu den Zelten gebracht werden konnten.
    Als Mattotaupa zu den Zelten kam, um den Schwerverletzten zu dem

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