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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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sich hatte. Sie jammerten und lagen blutüberströmt auf dem Boden in einer Vertiefung der Höhle. Sie lebten noch, konnten sich aber beide nicht mehr bewegen.
    Oh Gott! Was für ein grauenhafter Anblick! , dachte er. »Was ist Euch passiert? Carla, Franklyn, was habt Ihr gemacht? Wo seid Ihr? Sagt doch was!«, rief John verzweifelt und hatte fürchterliche Angst um seine Freunde.
    Leider konnte er nicht eingreifen und ihnen helfen, denn er sah die beiden nur in seiner Traumwelt. Sein Unterbewusstsein spielte ihm einen Streich und quälte ihn bis zur totalen Verzweiflung. Oder spielte hier noch jemand anderes mit?
    Da habe ich schon so dicke Muskeln und kann trotzdem nichts für meine Freunde tun. Verflucht ! Hey, Ihr Wesen in meinen Träumen, oder wo auch immer Ihr seid. Könnt Ihr mir nicht helfen? Meine Freunde haben sich verletzt. Sie erleiden Qualen, während ich hier sitze und nichts für sie tun kann. Ich kann nicht aufstehen und weggehen, weil ich nichts sehen kann. Sie haben die einzige Taschenlampe mitgenommen. Wie soll ich zu ihnen finden? Bitte helft mir! , flehte er die Stimmen mit seinen Gedanken an. Doch nichts passierte. John zog die Hände aus dem Wasser. Plötzlich wurde es stockfinster. Seine Panikattacken verschlimmerten sich weiter, denn jetzt fehlte ihm auch noch jeglicher optische Kontakt. Dazu gesellte sich ein Gewissenskonflikt: Seine Freunde brauchten jetzt und sofort seine Hilfe. Er hingegen saß am warmen Wasser und genoss herrliche Gedankenbilder. Dort glaubte er sich in Sicherheit. Wenn er jetzt losliefe, könnte ihm das gleiche wie seinen Freunden widerfahren. Er könnte ebenfalls in ein tiefes Loch stürzen und sich schwer verletzen, oder er könnte gegen eine Wand laufen und sich den Schädel einschlagen. Da saß er doch besser hier am Wasser und genoss die schönen Bilder in seinem Kopf. Auf der anderen Seite brauchten sie ihn. Was sollte er nur tun? Völlig ratlos raufte er sich die Haare.
    Vielleicht konnten ihm die Traumwesen doch helfen. Er neut versuchte er, mit ihnen in Kontakt zu treten.
    John schloss die Augen und steckte vorsichtig die Hände ins Wasser. Mithilfe seiner Gedanken sprach er zu den Wesen. Hallo, hört Ihr mich? Wie soll ich Euch ansprechen? , ging es ihm durch den Kopf. Sagt man guten Tag oder einfach nur hallo? Helft mir bitte. Ich muss meine Freunde retten und kann es nicht, weil ich nicht weiß, wo sie sind!
    Endlich kam eine Antwort. »Öffne deine Augen. Stell dich aufrecht hin, wir werden dir helfen .«
    John fiel ein Stein vom Herzen , und er tat bereitwillig, was die Wesen von ihm verlangten. Als er sich hinstellte, begann der ganze See in einem kräftigen Blau zu leuchten. Undefinierbare, unmelodiöse Geräusche drangen aus dem Wasser. Währenddessen formten sich mannsgroße Gestalten in Form von Menschen, die aus der Wasseroberfläche emporstiegen. Sie waren schemenhaft definiert mit Fingern und Gesichtskonturen, aber sie glichen von ihrer Form her den Menschen. Sie besaßen Arme und Beine, auch einen Kopf. Ansonsten waren sie aber völlig durchsichtig. Da schönste an ihnen aber war das prächtige, blaue Leuchten, genau wie das restliche Wasser um sie herum.
    Es sah unbeschreiblich faszinierend aus, diese Wesen aus dem Wasser emporsteigen zu sehen. Sie hatten beinahe etwas Göttl iches an sich, denn sie konnten über das Wasser laufen - so wie man es von Jesus behauptete. Jesus konnte nicht so schön blau leuchten. In diesem Punkt hatten sie ihm etwas voraus. Ihr Leuchten wurde immer intensiver, zudem wurde es von dem unmelodiösen Geräusch untermalt.
    Bald hatte John das Gefühl, dass sie aus einer Leucht-Chemikalie bestehen. Es war ziemlich respekteinflößend, diese wunderschönen Lebewesen sehen zu dürfen, die ganz sicher nicht von dieser Welt stammten.
    Die Wesen kamen lösten sich plötzlich von der Wasseroberfläche und erhoben sich. John konnte jedes Detail bedingt durch das immer heller werdende Leuchten erkennen. Er sah den künstlich erstellten Eingang des Höhlenraums und den glatten Fußboden, die Kristalle an den Wänden, die Diamanten glichen und auch die steinernen, massiven Möbel, die in der Nähe standen. Die blauen Wesen leuchteten so extrem hell, dass er keine Schwierigkeiten dabei hatte, jede Unebenheit an den Wänden im Detail zu erkennen.
    »Wozu braucht der Mensch Taschenlampen, wenn es derart faszinierende Lebewesen wie Euch gibt«, sagte er aus Unsicherheit zu den Gestalten.
    »Folge uns, wir werden dir den Weg zu deinen

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