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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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verletzten Freunden zeigen !«, sagten sie zu ihm mit ruhiger, unheimlich tiefer und beruhigender Stimme und deuteten mit ihren Armen in die von ihnen gewünschte Richtung.
    Jetzt sprachen sie mit einer richtig menschlich klingenden Stimme. Er konnte sie hören, anstatt ihre Stimmen über seine Gedanken wahrnehmen zu müssen.
    Zwei von ihnen gingen voran und zeigten John den Weg. Man musste der Korrektheit halber eigentlich schweben sagen. Sie berührten kaum den Boden. Ihre Beine bewegten sie nur minimal. Ihre Füße glichen Schneckenfüßen, die ebenfalls ohne sich sichtlich zu bewegen über alle Gegenstände hinweg glitten, allerdings mit dem Unterschied, dass sich diese Wesen wesentlich schneller als Schnecken fortbewegen konnten.
    Sie wussten genau, wohin sie gehen mussten. Kreuz und quer schwebten sie durch die Höhle entlang auf Wegen, an die sich John gar nicht erinnern konnte. Wie hatten Carla und Franklyn bloß diese Wege gefunden? Sie mussten ja völlig orientierungslos durch die Gegend geirrt sein.
    Am Abgrund zu der Vertiefung, in die die beiden gefallen w aren, blieben die leuchtenden Gestalten stehen.
    »Wir werden dich jetzt nach unten zu deinen Freunden bringen. Stell dich an den Abgrund und bewege dich nicht«, sagten sie zu John, der sichtlich entsetzt seine Freunde unten auf dem Boden liegen sah.
    John befolgte ihre Anweisungen und stellte sich an den Rand der Vertiefung. Links und rechts von ihm positionierte sich jeweils ein leuchtendes Wesen und legte seine gelartigen Hände um seine Oberarme. Sofort überkam ihn ein schwereloses Gefühl, das dem Schweben im Weltraum ähnlich kam. John merkte, dass er plötzlich den Kontakt zum Boden verlor und von den beiden Wesen völlig mühelos hochgehoben wurde.
    Gemeinsam schwebten sie nach unten auf den Grund der Ve rtiefung. John fand keine Erklärung, wie die Wesen ihn so leichtfertig nach unten schweben ließen, doch sie schienen auch an senkrechten Wänden den gleichen Kontakt zum Untergrund zu haben, wie unsereins auf waagerechten Flächen. Sie bewegten sich ähnlich den Amöben. Vermutlich konnten sie wie eine gallertartige Masse mit dem Untergrund eine Verbindung eingehen.
    Franklyn und Carla hatten sichtliche Angst vor den Wasserwesen. Sie wichen sofort zurück und hielten ihre Arme schützend vor ihr Gesicht. Es sah tatsächlich so aus, als wollten sie die fremdartigen Wesen abwehren.
    »John, bist du das? Was haben die mit dir gemacht? Was geht hier vor? Tut uns nichts, wir haben nichts verbrochen !« jammerte Franklyn mit zittriger Stimme und in Abwehrhaltung.
    I n der Hoffnung, er könnte damit die Wesen beeindrucken und von ihm wegscheuchen fuchtelte er verzweifelt mit den Händen vor sich herum. Es sah bald so aus, als wollte er einen Schwarm Fliegen verscheuchen. Dabei wich er immer weiter zurück.
    John versuchte, die beiden Freunde, die aussahen, als stünde ihnen die Panik ins Gesicht geschrieben, zu beruhigen.
    »Sie tun Euch nichts. Habt keine Angst. Wehrt Euch nicht, sie werden auch Euch helfen. Vertraut mir.«
    »Wie können wir dir vertrauen, du bist doch selbst einer von denen !«
    »Nun dreht mal nicht gleich durch, ich bin es, Euer Freund, John. Kennt Ihr mich denn nicht mehr? Seid Ihr so misstrauisch? Sie haben mir geholfen, sie werden auch Euch helfen. Also reißt Euch zusammen, sie sind uns gegenüber friedlich eingestellt.« Doch was auch immer John versuchte, um seine Freunde zu beruhigen, konnte Carla und Franklyn nicht davon überzeugen, dass der, der dort vor ihnen stand, tatsächlich ihr Freund John war.
    Die Wasserwesen berührten jetzt Carla und Franklyn. Allein durch die Berührung der menschlichen Körper konnten die Wesen feststellen, welche Verletzungen sie sich beim Sturz in die Tiefe zugezogen hatten.
    Direkt nahmen sie ihre Arbeit auf und umhüllten sie wie ein dicker, gallertartiger Film aus Salbe. Carla und Franklyn begannen am gesamten Körper genau wie zuvor die Wesen intensiv zu leuchten. Jetzt sahen sie ebenso wunderschön aus, wie die Helfer in blau. Allerdings konnte man ihre Details durch die leuchtende Oberfläche noch eindeutig erkennen.
    An den Stellen, an denen sich Verletzungen befanden, war die Schicht aus leuchtendem Wasser besonders dick. Zudem begann die Schicht zu pulsieren und sich rhythmisch zu bewegen. Das Licht strahlte an den verletzten Stellen besonders hell. Vermutlich war die Aktivität der Wasserwesen hier am stärksten.
    »Entspannt Euch, wir werden Euch heilen. Wir merken, dass ihr

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