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Die Hölle von Tarot

Die Hölle von Tarot

Titel: Die Hölle von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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lag.
    „Kein Ding bin ich, wenn auch Ding ich einst war“, sagte Bruder Paul lächelnd. Er wurde wie der römische Dichter Vergil, der Autor der Aeneas, in eine Zukunft versetzt, um jemandem zu helfen, den er kannte. Kein Wunder, daß er so besorgt gewesen war um den Triumph der Zeit im Tarot. „Ich habe um etwa 2000 auf dem Planeten Erde gelebt, in der Zeit des verrückten Emigrationsprogramms, das unseren Planeten erschöpfte.“ Er erklärte seine Herkunft genauer, weil er wußte, dieses Wesen würde ihm nur schwer Glauben schenken.
    Bruder Paul von Tarot, unterbrach ihn das Wesen. Der Patriarch des Tempels!
    Nun, derartige Verwirrungen waren zu erwarten gewesen. „Nein, ich bin bloß Bruder Paul, eine bescheidene menschliche Kreatur. Weder Patriarch noch Tempel – der Heilige Orden der Vision ist nicht so. Aber ich werde dir soweit helfen, wie ich kann, weil du gerufen hast und in Not zu sein scheinst, und ich habe es gehört, und dies ist der Sinn meines Lebens – wie er es auch im Tod zu sein scheint. Aber ich werde dir besser helfen können, wenn ich mich erst einmal orientiert habe. Von welcher Gattung, Region und Zeit bist du, der mich angerufen hat?“
    Dein Ruf scheint für dich ein geringer zu sein, blitzte das Wesen zurück. Aber für mich, einen Schlitz von Andromeda, 2500 Sonnenjahre nach deiner Zeit, gibt es keinen größeren Namen als Bruder Paul. Du bist der Schöpfer des Tarotclusters, einer der großen Kräfte bei der Gestaltung der Gegenwart.
    Tarot-Cluster? Bruder Paul verstand dies nicht. Sicherlich handelte es sich um ein Mißverständnis. Im Augenblick schien ihm etwas anderes jedoch wichtiger: die Zeit. Zweitausendfünfhundert Jahre nach seiner Zeit? Das wäre etwa das Jahr 4500. Und dies war ein intelligentes Wesen aus einer anderen Galaxis, aus Andromeda! Welch einen Sprung hatte er unternommen! „Aber wer bist du, Freund? Ich kann dich nicht einfach Schlitz nennen, oder?“
    Ich bin Herald der Heiler – wenn ich auch selber dringend Heilung benötige.
    „Ah, Wappenkunde“, sagte Bruder Paul. „Ich habe oftmals die Heraldik bewundert, wenn ich auch annahm, dies würde in deinem Jahrhundert vergessen sein, wenn es überhaupt im Andromedanebel bekannt wäre.“
    Es überlebte, es blüht, blitzte Herald. Besonders in deinem Tarot-Cluster.
    Bruder Paul ging wiederum nicht auf den unverständlichen Bezug ein. „Spielt keine Rolle. Komm, Wesen der Zukunft, laß uns zusammen weiterforschen. Wo sind wir, und was willst du?“
    Und der Andromedaner erklärte es: Er war während einer Reise zum Planeten Mars im Sonnensystem im Segment Etamin auf der Milchstraße des Clusters verletzt worden – durch einen Laserstrahl von einem feindlichen Raumschiff. Man hatte ihn aus den Trümmern gegraben und an einen Ort namens Tarottempel gebracht, wo man Animationstherapie praktizierte, um Geisteskrankheiten zu heilen. Herald hatte Bruder Paul aus der fernen Vergangenheit hergezaubert, damit dieser ihm bei der Reorientierung helfen sollte.
    Bedeutete dies, daß dieser Herald von Andromeda eine wirkliche Person war, während Bruder Paul lediglich ein Teilchen der Phantasie eines noch unerschaffenen Wesens 2500 Jahre später darstellte? Das war eine zu schwierige Vorstellung, die er nicht ganz begriff. „Ich bin leicht verwirrt“, sagte Bruder Paul etwas benommen.
    Der Andromedaner blitzte ihn mit Laser an, und plötzlich fühlte sich Bruder Paul sicherer. Offensichtlich konnte er in diesem Bezugsrahmen existieren, solange sein Begleiter an ihn glaubte. Immerhin hatte er auch die menschliche Kolonie im Hyades in der Sphäre Nath dreihundert Jahre nach seiner Zeit besucht; dies war lediglich eine weitere Ausweitung des gleichen Mechanismus. Was willst du noch wissen, Bruder Patriarch?
    „Nenn mich bitte einfach Bruder, bitte.“ Bruder Paul überlegte nach einem günstigen Ausgangspunkt, um sich diesem fremden Wesen richtig verständlich zu machen. „Fangen wir damit an: Warum hast du ein menschliches Wesen anstatt einen Vertreter deines eigenen Typus gerufen?“ Was wollte er wirklich wissen? Alles – aber es war offensichtlich nicht der Zweck seines Hierseins, seine persönliche Neugier zu befriedigen. Jedenfalls nicht direkt. Er war auf der Suche nach der Zukunft des Tarot gewesen, doch das mußte nun warten; sein humanitäres Gewissen würde ihm nicht gestatten, ein Wesen in Bedrängnis zu lassen.
    Ich habe eine Frau deiner Spezies geliebt, gestand das Wesen.
    Dieser total Außerirdische

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