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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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kleinen Kahn ein Stück aus dem Weg«, sagte er.
     Sie schaffte es ohne Schwierigkeiten, und während er Fergu­ son die erste Preßluftflasche nach unten reichte, war deutlich das Dröhnen eines startenden Flugzeugs zu hören. »Da fliegen sie«, sagte Ferguson.
     »Stimmt«, sagte Dillon. »Ich denke, ich komme mit den vier Flaschen aus. Wenn ich Glück habe, brauche ich nicht einmal alle davon. Ich hole eben den Rest meiner Ausrüstung.«
     Er schob die Schubkarre zur Jagdhütte zurück, lud die übri­
    gen Teile und die Maschinenpistolen ein. Während er zum Steg
    zurückkehrte, tauchte Kim im Laufschritt zwischen den Bäumen auf. Er holte Dillon ein, ehe dieser den Walfänger erreichte.
     »Du hast gesehen, wie sie gestartet sind?« fragte Ferguson.
     »Ja, Sahib. Sie sind mit dem Shogun gekommen. Ich habe gesehen, wie Morgan und die junge Lady anschließend ins Flugzeug stiegen. Der andere Mann, Marco, war auch dort. Er hat den Shogun in den Hangar gefahren. Kurz danach rollte die Maschine heraus und startete.«
     »Das heißt, sie sind im Hangar eingestiegen?« fragte Dillon.
     »Ja, Sahib.«
     Dillon runzelte die Stirn. Er hielt für einen Moment beim Entladen der Schubkarre inne. Ferguson sah ihn fragend an. »Sie machen sich Sorgen.«
     »Aus verschiedenen Gründen, ja.«
     »Ich wüßte nicht, weshalb. Er hat uns selbst erzählt, daß er abreisen wollte. Wir haben erwartet, daß er uns auszutricksen versucht, und Asta hat uns genau geschildert, was er vorhatte. Und Kim hat ihren Abflug beobachtet.«
     »Er hat gesehen, wie das Flugzeug gestartet ist«, korrigierte Dillon ihn. »Aber was soll’s, beeilen wir uns lieber.«
     Kim sprang in den Walfänger, und Dillon reichte ihm die restlichen Ausrüstungsgegenstände. Ferguson legte die beiden Maschinenpistolen auf die hintere Sitzbank. »Eines ist sicher, mein Lieber: Jeder, der sich mit uns anlegen will, muß total den Verstand verloren haben.«
     »Hoffen wir, daß es so ist.« Dillon reichte Hannah die Hand. »Passen Sie auf sich auf.«
     Sie holte eine Pistole aus der Tasche. »Keine Sorge. Ich habe dies hier.«
     »Nun, ich mache mir aber Sorgen. Nur so habe ich es ge­ schafft, noch am Leben zu sein.«
     Er sprang ins Boot, ging zum Heck und ließ den Außenbord­ motor an. Hannah löste die Leine und warf sie ins Boot. »Viel Glück!« rief sie, während der Walfänger langsam vom Steg wegglitt.
     »Wie ich gesagt habe, passen Sie gut auf sich auf. Zuviel Vorsicht hat noch niemandem geschadet«, rief Dillon ihr zum Abschied zu und lenkte dann das Boot in einer weiten Kurve auf den See hinaus.

    Hannah schaute ihnen nach, dann wandte sie sich um und ging zur Jagdhütte zurück. Sie trat durch die vordere Tür ein, zog den Regenmantel aus und nahm den alten Filzhut ab. Ihr war kalt, und sie hatte nasse Füße. Sie fröstelte, entschied, daß ihr jetzt eine Tasse Kaffee guttun würde, und begab sich in die Küche. Sie füllte den Wasserkessel an der Spüle. Ein leises, unheimliches Knarren erklang hinter ihr. Die Tür der Speise­ kammer schwang auf, und Hector Munro kam heraus. Er hielt eine Schrotflinte mit abgesägtem Lauf im Anschlag.
      Und ihre Walther steckte im Regenmantel. O Gott, Dillon, dachte sie, Sie haben recht, ich bin so dumm, man kann wirklich nicht vorsichtig genug sein. Sie wirbelte herum und rannte zur offenen Küchentür – und Rory Munro in die Arme. Wie sein Vater hatte auch er eine abgesägte Schrotflinte in der Hand.
     Sein Gesicht sah schrecklich aus, blutig und verschwollen, aber er lächelte trotzdem. »Wo möchten Sie denn so eilig hin, Schätzchen?«
     Er hielt Hannah fest im Griff und schob sie langsam in den Raum zurück, wo Hector es sich auf der Tischkante bequem gemacht hatte und seine Pfeife stopfte. »Seien Sie ein braves Mädchen, dann passiert Ihnen nichts. Da unten wartet ein gemütlicher trockener Keller auf Sie. Wir haben bereits nachgesehen.«
     »Dort gibt es keine Fenster, die man einschlagen kann«, sagte Rory, »nur eine massive Eichentür mit zwei Riegeln. Dafür brauchten Sie eine Axt.«
     »Genau«, sagte Hector Munro. »Dort haben Sie es richtig gemütlich, wir müssen Sie nicht einmal fesseln.«
     »Begreifen Sie jetzt, was für ein Glückskind Sie sind?« sagte Rory.
     Sie machte sich von ihm los und zog sich zur anderen Seite der Küche zurück. Sie betrachtete die Männer ohne ein Zeichen von Furcht. »Sie arbeiten für Morgan, nicht wahr? Aber weshalb?« Sie deutete auf

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