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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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In der
    Hand hielt sie einen Regenschirm.
    »Was hast du vor?« wollte Morgan wissen.
    »Mit dem Hund spazierenzugehen. Du kannst gerne mit­
    kommen, Carl.«
     »Bei diesem Regen? Du bist wohl ein wenig verrückt. Bleib nicht zu lange weg«, bat er sie und kehrte wieder ins Haus zurück.
     Sie spannte den Regenschirm auf und kam die Terrassentrep­ pe hinunter. »Komm, mein Junge«, rief sie, und der Dober­ mann schoß wie ein Blitz aus der Bibliothek heraus und rannte über den Rasen.
     Ein Stück entfernt stand ein kleines Sommerhaus. Dillon huschte dorthin und postierte sich in seinem Schatten. Der Hund blieb abrupt stehen und winselte. Dillon stieß seinen seltsamen leisen Pfiff aus, und der Hund kam zu ihm herüber­ getrabt und leckte zärtlich seine Hand.
     »Wo bist du?« rief Asta nach dem Hund.
     »Hier drüben«, antwortete Dillon leise.
     »Sie sind es, Dillon.« Sie beschleunigte ihre Schritte und stand vor ihm. Sie hielt krampfhaft den Regenschirm fest. »Was haben Sie denn diesmal vor?«
     »Ach, ich wollte Sie nicht ohne Abschied von hier weglas­ sen«, sagte er. »Sie reisen doch morgen ab, nicht wahr?« Er streifte seine Skimütze ab.
     »Um acht Uhr«, bestätigte sie.
     »Ja, das hat uns Morgan auf dem Flugplatz gesagt. Er machte auch als Verlierer eine tolle Figur. So toll, daß wir ihm kein Wort geglaubt haben. Er kommt zurück, nicht wahr, Asta?«
     Sie nickte. »Er hat gar nicht erwartet, daß Sie ihm glauben, meinte er. Er sagte, Sie würden mit seiner Rückkehr rechnen, daher käme es nur auf das Timing an.«
     »Na schön, dann erzählen Sie mal.«
     »Wir starten um acht mit der Citation. Carl sagte, er rechne
    damit, daß Sie in dem Moment tauchen, in dem wir starten.«
    »Was dann?«
    »Wissen Sie, wie weit Arisaig entfernt ist?«
    »Etwa zwanzig Meilen.«
    »Genau. Dort gibt es ein ähnliches Rollfeld wie in Ardnamur­
    chan. Er und Marco haben den Kombiwagen dorthin gebracht und sind mit dem Shogun zurückgefahren. Die Citation wird dort kurz nach dem Start in Ardnamurchan landen. Wir kommen danach mit dem Kombiwagen hierher zurück. Die Piloten geben uns eine Stunde Zeit, danach fliegen sie zurück nach Ardnamurchan.«
     »Wo wir sozusagen mit heruntergelassener Hose erwischt werden?« fragte Dillon.
     »Genau.«
     »Na schön, dann müssen wir uns überlegen, was wir dem entgegensetzen können.« Er legte eine Hand auf ihre Schulter. »Schaffen Sie es durchzuhalten?«
     »Ja«, sagte sie. »Ich komme ganz gut zurecht.«
     »Schön für Sie.« Er zog sich wieder die Skimütze über den Kopf. »Halten Sie die Ohren steif«, sagte er und verschwand in der Dunkelheit.
     Carl Morgan trat auf die Terrasse. »Bist du da, Asta?«
     »Ja, Carl, ich komme«, meldete sie sich und schlenderte über den Rasen. In der einen Hand hatte sie den Regenschirm, während die andere den Hund am Halsband festhielt.

    Kim war um halb acht auf dem Rollfeld. Er hatte den Wagen nicht genommen, für den Fall, daß er gesehen wurde, und lag mit einem Feldstecher am Rand eines kleinen Wäldchens, um die Citation im Hangar zu beobachten. Er konnte die beiden Piloten sehen, wie sie die Maschine überprüften. Nach einer Weile erschien der Shogun. Er stoppte vor dem Hangar, und Morgan und Asta stiegen aus. Die beiden Piloten kamen heraus, eine kurze Unterhaltung entspann sich, und sie luden das Gepäck aus. Während Morgan und Asta in den Hangar gingen, lenkte Marco den Shogun hinein.
     Kim wartete. Nach einer Weile wurden die Triebwerke angelassen, und die Citation schob sich hinaus ins Freie, rollte zum Ende der Startbahn und drehte sich in den Wind. Er verfolgte, wie das Flugzeug über die Startbahn jagte, am Ende abhob und in den grauen Himmel aufstieg. Dann sprang er auf und rannte zum Jagdhaus zurück.

    Dillon war bereits in seinen Tauchanzug geschlüpft und schob eine Schubkarre, die mit vier Preßluftflaschen beladen war, zum schmalen Steg hinunter, wo Hannah und Ferguson im Walfänger warteten. Es regnete gnadenlos, und trotzdem hing eine drei bis vier Meter dicke Nebelbank über dem Wasser und schränkte die Sicht erheblich ein. Ferguson trug einen Anorak und einen Regenhut. Hannah hatte sich einen alten Regenman­ tel und eine Kapuze übergezogen. Beides hatte sie an der Garderobe gefunden. Neben dem Steg lag auch noch ein kleineres Ruderboot, in dem das Wasser einige Zentimeter hoch stand.
     Während Hannah aus dem Walfänger kletterte, kam Dillon auf den Steg. »Schieben Sie den

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