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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Egan, einen ehemaligen SAS-Angehörigen. Er stand vor einem ähnlichen Problem und mußte sehr schnell an einen bestimm­ ten Punkt gelangen, zufälligerweise ebenfalls auf Sizilien.«
     »Und wie hat er es gelöst?«
     »Er sprang mit einem Fallschirm in dreihundert Meter Höhe aus einem kleinen Flugzeug ab. Bei einem solchen Sprung ist man bereits nach dreißig Sekunden unten.«
     In ihrem Gesicht spiegelte sich blankes Entsetzen wider. »Sie müssen verrückt sein.«
     »Überhaupt nicht. Für die andere Seite wird es so aussehen, als flöge ein Flugzeug vorüber. Zwar ein bißchen niedrig, aber sie rechnen sicher nicht mit dem, was ich vorhabe; und außerdem wird es bis dahin längst dunkel sein.«
     »Und Major Gagini ist damit einverstanden?«
     »Aber ja, natürlich. Er stellt ein geeignetes Flugzeug, Ausrü­
    stung, Waffen und so weiter bereit. Ich brauche nichts anderes zu tun, als aus der Kiste abzuspringen. Sie können ja mit dem Lear hinterherkommen und landen, sagen wir, eine halbe Stunde später.«
     Sie trank einen Schluck und betrachtete Dillon nachdenklich. Plötzlich erschien ein seltsamer Ausdruck auf ihrem Gesicht. »Als Sie sich mit Gagini unterhielten, hörte ich, wie Sie erklärten, Sie seien schon früher mit dem Fallschirm abge­ sprungen. Ich habe mich gefragt, wovon Sie redeten. Jetzt begreife ich es endlich.«
     »Macht doch Sinn, oder?«
     »Außer daß ich glaube, Sie haben ihn angelogen. Sie sind noch niemals in Ihrem Leben mit einem Fallschirm abgesprun­ gen, Dillon.«
     Er schenkte ihr sein freundlichstes Lächeln und zündete sich eine Zigarette an. »Das stimmt, aber alles macht man irgend­ wann zum ersten Mal. Und jetzt seien Sie lieb und lassen darüber zu Gagini kein Sterbenswörtchen verlauten. Ich möchte nicht, daß er es sich vielleicht doch noch anders überlegt.«
     »Es ist der nackte Wahnsinn, Dillon. Sie können sich Ihren verdammten Hals brechen.«
     »Hören Sie sich mal an, wie Sie reden! Und Sie wollen ein anständiges Mädchen sein?« Er schüttelte den Kopf. »Fällt Ihnen vielleicht eine andere Lösung ein? Sie kennen schließlich alle Details.«
     Sie saß einen Moment lang schweigend da, dann seufzte sie. »Wenn ich es recht überlege, nein.«
     »Es ist ganz einfach, meine Liebe. Vergessen Sie mal dieses Tschungking-Abkommen und denken Sie nur an Ferguson. Verraten Sie es ihm niemals, aber ich mag diesen alten Knak­ ker. Ich stehe nicht tatenlos da und sehe zu, wie er zur Hölle fährt, wenn ich es irgendwie verhindern kann.« Er lehnte sich zu ihr hinüber, ergriff ihre Hand und lächelte. Es war dieses spezielle Lächeln, das voller Wärme und von einem unendli­ chen Charme war. »Was meinen Sie, haben Sie nicht Appetit auf eine zweite Tasse Tee?«

    Sie schwebten über das Meer ein mit Palermo an Backbord. Der Abend brach schon früh an, und in der Stadt funkelten die ersten Lichter. Am Himmel, der ansonsten klar war, standen ein paar Kumuluswolken und ein Halbmond. Ein paar Minuten später landeten sie in Puma Raisa. Lacey lenkte die Maschine nach Anweisungen der Flugkontrolle auf einen abgelegenen Bereich des Flughafens, wo einige Privatflugzeuge abgestellt waren.
     Das Lotsenfahrzeug, das ihnen den Weg gezeigt hatte, fuhr davon, und Lacey schaltete die Turbinen aus. Ein kleiner Mann mit einer Leinenkappe und in einer alten Fliegerjacke stand vor dem Hangar. Während Dillon und Hannah die Treppe herun­ terkamen, ging er auf sie zu.
     »Chief Inspector Bernstein?« erkundigte er sich. »Ich bin Paolo Gagini.« Er streckte seine Hand aus. »Mr. Dillon, es ist mir ein großes Vergnügen, Sie kennenzulernen. Kommen Sie hier entlang. Wir nehmen übrigens an, daß Morgan vor zwei Stunden in Valdini gelandet ist. Seine Citation ist vor einer Weile hier angekommen. Sie steht da drüben und wird gerade aufgetankt, aber heute startet sie nicht mehr. Ich habe gesehen, wie die Piloten den Flughafen verlassen haben.«
     Dillon wandte sich um, während Lacey und der Kopilot die Leiter herunterkletterten. »Sie sollten lieber auch mitkommen.«
     Sie begaben sich in den Hangar, und Gagini geleitete sie zu einem rundum verglasten Büro. »Das sind die Sachen, mein Freund. Alles, was mir eingefallen ist.« Da lagen ein Fall­ schirm, eine schallgedämpfte Celeste-Maschinenpistole, eine Beretta in einem Schulterhalfter, eine Walther und eine kugelsichere Weste in Dunkelblau sowie ein Nachtfernglas mit Infrarotoptik.
     »Der halbe Hausrat«, stellte

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