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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Stunde nach dem Absprung.«
     »Alles klar.« Gagini nickte. »Ich komme sofort zurück und steige zu den anderen in den Lear. Ich denke, bis wir wieder in Valdini landen, ist eine halbe Stunde vorbei. Ich gehe mal raus und laß’ die Motoren warmlaufen.«
     Dillon nickte Lacey zu. »Ich lasse Ihnen die Beretta im Schulterhalfter hier, nur für alle Fälle.« Er hob seinen Fall­ schirm hoch. »Und jetzt zeigen Sie mir, wie man sich das Ding auf den Rücken schnallt.«
     Lacey starrte ihn geschockt an. »Heißt das, Sie wissen es nicht?«
     »Lassen Sie uns jetzt nicht darüber diskutieren, Flieger­ hauptmann, sondern zeigen Sie es mir einfach.«
     Lacey half ihm dabei, die Schnallen zu schließen und die Gurte strammzuziehen. »Sind Sie tatsächlich dazu ent­ schlossen?«
     »Erklären Sie mir nur, wo ich ziehen muß«, sagte Dillon.
     »Es ist dieser Ring dort, und versuchen Sie keine Experimen­
    te, jedenfalls nicht in dreihundert Meter Flughöhe. Die Navajo verfügt über eine Tür mit Sprungbrett. Treten Sie an die Kante, springen Sie und ziehen Sie sofort an diesem Ring.«
    »Wenn Sie es sagen.« Dillon nahm die Celeste
    Maschinenpistole und hängte sie sich vor die Brust. Dann legte er sich das Fernglas um den Hals. Er wandte sich an Hannah. »Nun, was ist? Wollen Sie mir keinen Abschiedskuß geben?«
     »Verschwinden Sie, Dillon«, sagte sie.
     »Jawohl, Ma’am.«
     Er salutierte spöttisch, machte kehrt und ging hinaus. Er überquerte den Asphalt zur Navajo, wo Gagini bereits im Cockpit saß, während die Propeller rotierten. Dillon stieg die Leiter hinauf und schaute noch einmal zurück. Hannah sah ihn ein letztes Mal deutlich, als er die Leiter hochzog und die Sprungtür schloß. Dann rollte die Navajo an und entfernte sich.

    15

    Der nächtliche Himmel war klar und mit Sternen übersät, und im Lichterschein des Halbmondes war die Landschaft unten deutlich zu erkennen. Sie flogen in siebenhundert Meter Höhe durch ein tiefes Tal. Auf beiden Seiten ragten hohe Berge auf, und wenn Dillon aus einem der Fenster blickte, konnte er die weiße Linie einer Straße erkennen, die sich den Talgrund entlangschlängelte.
     Es ging alles sehr schnell. Gagini stieg auf neunhundert Meter, um eine Art Buckel am Ende des Tals zu überwinden. Dahinter erstreckte sich ein weites, gewelltes Plateau, und er begann mit dem Sinkflug.
     Fünf Minuten später fing er die Maschine bei dreihundert Metern ab und rief über die Schulter: »Offnen Sie die Tür. Jeden Moment ist es soweit, und ich möchte nicht noch einmal anfliegen müssen, das könnte sie mißtrauisch machen. Sprin­ gen Sie, wenn ich Ihnen das Zeichen gebe, und dann viel Glück, mein Freund.«
     Dillon begab sich nach hinten zur Tür. Wegen des Fall­ schirms auf seinem Rücken konnte er sich nur unbeholfen bewegen. Er drehte den Türgriff, die Tür schwang nach außen, und die Stufen klappten auseinander. Die Luft knatterte ohrenbetäubend, und er klammerte sich an den Türrahmen und wurde vom Wind gebeutelt. Er blickte hinunter. Ein gutes Stück entfernt zu seiner Linken stand das Bauernhaus und sah genauso aus wie auf dem Foto.
     »Jetzt!« brüllte Gagini gegen den Fluglärm.
     Dillon stieg zwei Stufen nach unten und hielt sich am Hand­
    lauf fest. Dann ließ er sich einfach fallen, mit dem Kopf voran, und vollführte im Luftwirbel der Maschine einen Purzelbaum. Im gleichen Moment zog er den Ring der Reißleine. Er schaute hoch, sah das Flugzeug links von ihm steil in die Höhe steigen und hörte das Motorengebrumm bereits schwächer werden.

    Im Speisezimmer des Bauernhauses hatten sie soeben den ersten Gang beendet, und Marco, der wieder als Butler fungier­ te, räumte gerade den Tisch ab, als sie das Flugzeug hörten.
     »Was zum Teufel ist das denn?« fragte Morgan zornig, stand auf und eilte hinaus auf die Terrasse. Marco folgte ihm auf dem Fuße.
     Das Dröhnen des Flugzeugs erklang rechts von ihnen und verhallte in der Ferne. Im gleichen Moment erschien auch Asta auf der Terrasse. »Macht ihr euch wegen irgend etwas Sor­ gen?«
     »Das Flugzeug. Für einen kurzen Moment dachte ich, daß es so niedrig fliegt, als habe es die Absicht zu landen.«
     »Dillon?« Sie schüttelte den Kopf. »Selbst er wäre nicht verrückt genug, so etwas zu versuchen.«
     »Nein, natürlich nicht.« Morgan lächelte, und sie gingen wieder hinein. »Nur ein Flugzeug«, sagte er zu Luca und drehte sich achselzuckend zum Brigadier um. »Diesmal gibt es

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