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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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ein Wochenende auf dem Land mit einer Art Schatzsuche vor uns, Sir.«
     »Genau wie Morgan, Chief Inspector.«
     »Und wie verfahren wir jetzt?«
     »Keine Ahnung, ich lasse mir etwas einfallen. Kommen Sie zurück, Chief Inspector. Ich erwarte Sie hier im Büro.«
     Sie legte den Hörer auf, bereitete sich eine Tasse löslichen Kaffee und machte es sich bequem, um in einer Illustrierten zu lesen.

    Als sie ins Ministerium kam, lief Ferguson in seinem Büro nervös auf und ab. »Da sind Sie ja endlich, ich wurde schon unruhig«, sagte er ungehalten. »Den Mantel brauchen Sie gar nicht erst abzulegen. Wir dürfen den Premierminister nicht warten lassen.«
     Er schnappte sich seinen Mantel von der Garderobe, griff nach seinem Malakkastock und ging hinaus. Etwas verwirrt rannte Hannah hinter ihm her.
     »Aber was ist denn los, Sir?«
     »Ich habe vorhin mit dem Premierminister gesprochen, und er

    äußerte, er wolle uns sehen, sobald Sie zurück sind. Also beeilen wir uns lieber.«

    Der Daimler wurde an der Sperre am Ende der Downing Street unverzüglich durchgewunken. Die wahrscheinlich berühmteste Haustür der Welt wurde im gleichen Augenblick geöffnet, als sie vorfuhren. Ein Bediensteter nahm ihnen die Mäntel ab und führte sie die Treppe hinauf, vorbei an den Porträts aller früheren Premierminister. Dann ging es weiter durch einen Flur, wo der Bedienstete schließlich an die Tür des Arbeits­ zimmers klopfte, in dem der große Mann sie erwartete.
     Sie traten ein, die Tür wurde hinter ihnen geschlossen, und der Premierminister sah von seinem Schreibtisch hoch. »Brigadier?«
     »Darf ich Ihnen meine Assistentin, Detective Chief Inspector Hannah Bernstein, vorstellen, Premierminister?«
     »Chief Inspector.« Der Premierminister nickte. »Ihr Anruf heute morgen hat mich natürlich geradezu elektrisiert. Jetzt erzählen Sie mal, was Sie in dieser Angelegenheit bis jetzt herausgefunden haben.«
     Ferguson berichtete, ohne etwas auszulassen.
     Als er geendet hatte, wandte der Premierminister sich an Hannah. »Würden Sie mir verraten, was Ihr Besuch auf dem Schloß ergeben hat?«
     »Natürlich, Premierminister.«
     Nachdem auch sie alles geschildert hatte, sagte er: »Kein Zweifel, daß Lady Katherine sich irren könnte?«
     »Ganz bestimmt nicht, Premierminister. Sie erklärte mit Nachdruck, daß sie die Bibel seit Jahren nicht mehr gesehen hat.«
     Für einige Zeit trat Schweigen ein, während der Premiermini­ ster nachdachte. »Was sollen wir jetzt tun?« fragte Ferguson schließlich.
    »Treiben Sie das verdammte Ding auf, ehe die anderen es in
    die Finger bekommen, Ferguson. Wir hatten schon genug Ärger mit Hongkong. Es ist vorbei, wir ziehen uns zurück, und das war’s dann. Wenn also dieses Ding wirklich existiert, dann suchen und verbrennen Sie es. Und ich möchte nicht, daß die Chinesen davon Wind bekommen. Dann wäre nämlich die Hölle los. Und halten Sie auch unsere amerikanischen Freunde aus der Sache heraus.«
     Hannah war so verwegen einzuwerfen: »Glauben Sie wirk­ lich, daß die Geschichte zutrifft, Premierminister? Daß dieses Dokument tatsächlich existiert?«
     »Ich fürchte, schon. Nachdem der Brigadier mich heute morgen angerufen hat, unterhielt ich mich mit einem sehr angesehenen Gentleman, mittlerweile über neunzig, der während des Krieges einen hohen Posten im Kolonialministe­ rium bekleidete. Er erzählte mir, daß er sich daran erinnern kann, daß vor vielen Jahren Gerüchte über dieses TschungkingAbkommen kursierten. Offenbar wurde das Ganze als Phanta­ sterei abgetan.«
     »Also, was sollen wir Ihrer Meinung nach tun, Premiermini­ ster?«
     »Wir können Prinz Ali ben Yusuf kaum um Erlaubnis bitten, das Haus zu durchsuchen, und wir können wohl kaum ein paar Einbrecher hinschicken.«
     »Er geht in vier Wochen weg, und unmittelbar danach zieht Morgan ein«, sagte Hannah.
     »Selbstverständlich. Und sobald er drin ist, kann er sich Zeit lassen und tun und lassen, was er will.« Der Premierminister sah Ferguson beschwörend an. »Aber Sie werden dann in dieser Ardnamurchan Lodge wohnen und alles überwachen. Was haben Sie vor?«
     »Ich werde ein wenig improvisieren, Sir«, antwortete Fergu­ son lächelnd.
     Der Premierminister lächelte ebenfalls. »Darin sind Sie für gewöhnlich ziemlich gut. Nehmen Sie die Sache in die Hand, Ferguson; enttäuschen Sie mich nicht. Und jetzt muß ich mich entschuldigen.«
     Während sie wieder in den Daimler

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