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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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noch in irgendeiner Weise tätig?«
     »Ach, er war jahrelang in der Armee, aber nun arbeitet er als Berater für eine Reihe weltweit tätiger Unternehmen.«
     »Und Sie?«
     »Ich helfe ihm dabei. Als eine Art Mittelsmann, könnte man sagen. Ich habe eine Begabung für Fremdsprachen, deshalb meint er, ich sei für ihn nützlich.«
     »Das sind Sie ganz bestimmt.«
     Murdoch schaltete herunter, lenkte den Wagen durch ein Tor und rollte dann über eine schmale Zufahrt zu einem Haus, dessen Fenster erleuchtet waren. Er bremste. »Ardnamurchan Lodge«, sagte er erklärend.
     Es regnete wieder, die Tropfen prasselten auf die Wind­ schutzscheibe. »So sieht es hier meistens aus«, stellte Morgan fest, »an sechs von sieben Tagen. Das Wetter kommt vom Atlantik.«
     »Stell dir nur mal vor«, warf Asta ein. »Wir könnten jetzt auf Barbados sein.«
     »Nun, das hat bestimmt einiges für sich«, sagte Dillon.
     Sie ergriff seine Hand. »Ich hoffe, ich bekomme Gelegenheit, mich angemessen bei Ihnen zu bedanken. Vielleicht morgen?«
     »Dazu ist noch genug Zeit«, bemerkte Morgan. »Ich bereite etwas vor. Sie sollten sich erst mal häuslich einrichten.«
     Während Dillon ausstieg, folgte Morgan ihm. »Ich bringe Sie noch zur Tür.«
     In diesem Moment erschien Ferguson. »Du liebe Güte, bist du das, Sean? Wir haben deine Nachricht in Arisaig erhalten, aber ich fing schon an, mir Sorgen zu machen. Was ist passiert?«
     »Eine lange Geschichte, ich erzähl’ sie dir später. Darf ich dir unseren Nachbarn, Carl Morgan, vorstellen?«
     »Sehr angenehm.« Ferguson schüttelte Morgan die Hand. »Ihr Ruf eilt Ihnen voraus. Möchten Sie einen Drink, ehe Sie weiterfahren?«
     »Nein, ich muß meine Tochter nach Hause bringen«, lehnte Morgan ab. »Ein anderes Mal.«
     »Ich glaube, wir teilen uns das Jagdrevier«, sagte Ferguson freundlich.
     »Ja, nur hat man mich nicht darüber informiert, als ich den Mietvertrag unterschrieb«, erklärte Morgan ihm.
     »Na, so was, aber ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus.«
     »Ich wüßte nicht, weshalb, solange wir nicht aufeinander schießen.« Morgan lächelte. »Gute Nacht.« Er stieg in den Shogun und fuhr davon.
     »Er weiß Bescheid«, sagte Dillon.
     »Natürlich tut er das«, pflichtete Ferguson ihm bei. »Und jetzt kommen Sie endlich aus diesem verdammten Regen und erzählen mir, was Sie erlebt haben.«

    Als der Shogun auf Loch Dhu Castle eintraf, half Morgan Asta beim Aussteigen und sagte zu Murdoch: »Kommen Sie auch mit, wir müssen etwas besprechen.«
     »Sehr wohl, Mr. Morgan.«
     Die massige, mit Eisenbeschlägen versehene Eichentür wurde von Marco Russo geöffnet. Er trug ein schwarzes Alpakajak­ kett und gestreifte Hosen. »Mein Gott, Marco«, sagte Asta staunend. »Ich kann es nicht glauben, jetzt als Butler?«
    Sie war vermutlich das einzige menschliche Wesen, für das er
    sich je zu einem Lächeln durchgerungen hatte, und er tat es wieder. »Nur ein kurzes Engagement, Miß Asta.«
     »Bitten Sie das Hausmädchen, ein Bad vorzubereiten«, sagte Morgan und wandte sich an Murdoch. »Warten Sie in der Bibliothek.«
     Er führte Asta durch die prachtvolle Halle zu einem wuchti­ gen Eichensessel am Feuer, das im offenen Kamin loderte.
     »Schön«, begann er. »Dillon. Er ist dir über den Berg gefolgt.
    Weshalb?«
     »Er hat es dir doch erzählt.«
     »Alles Blödsinn.«
     »Nun, er wußte, wer ich bin und wohin ich wollte, aber nicht
    von meinen Gepäckaufklebern.«
     »Erklär mal.«
     Sie erzählte von dem Ball in der brasilianischen Botschaft, von der Notiz in der Klatschkolumne der Daily Mail, eben alles.
     »Ich hätte es mir denken können«, sagte Morgan, als sie ihren Bericht beendet hatte.
     »Weshalb sagst du das?«
     »Sobald ich von dem neuen Mieter in Ardnamurchan Lodge
    erfuhr, habe ich ihn überprüfen lassen. Brigadier Charles Ferguson, liebe Asta, ist Chef einer Eliteabteilung des briti­ schen Geheimdienstes. Gewöhnlich beschäftigt er sich mit der Terrorismusabwehr und ist direkt dem Premierminister unterstellt.«
     »Aber ich verstehe immer noch nicht.«
     »Sie wissen Bescheid«, sagte er. »Über das Tschungking
    Abkommen.«
     »Mein Gott!« sagte sie erschrocken. »Und Dillon arbeitet für ihn.« Sie nickte. »Jetzt ergibt es auch einen Sinn.«
     »Was meinst du?«
     »Nun, ich hab’ dir erzählt, daß Dillon mich auf dem Ball vor diesem Tier Hamish Hunt beschützt hat. Was ich dir noch nicht erzählt habe,

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