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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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sind wir hier nicht im Caprice.«
     »Das wirklich nicht«, bestätigte Ferguson. »Das sind völlig verschiedene Welten.«
     »Genau.« Murdoch schenkte den Wein ein, und Morgan erhob sein Glas. »Auf was sollen wir anstoßen?«
     »Verwirrung für unsere Feinde«, sagte Dillon. »Ein guter irischer Trinkspruch.«
     »Er paßt perfekt.«
     Asta trank einen Schluck Wein und sagte: »Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Miß Bernstein. Seltsam, aber als wir zusammen waren, hat Dillon nie von Ihnen gesprochen. Jetzt, wo ich Sie sehe, verstehe ich natürlich, warum.«
     »Warum versuchen Sie nicht mal zur Abwechslung, sich anständig zu benehmen?« fragte Dillon.
     Ihre Augen weiteten sich vor Zorn, und Morgan machte ein finsteres Gesicht. Dann beugte Murdoch sich vor, flüsterte ihm etwas ins Ohr, und Morgan drehte sich zur Bar um. In diesem Moment huschte Fergus gerade zur Tür.
     Morgan gab dem Italiener ein Zeichen. »Halten Sie ihn fest, Marco. Das ist der Kerl, hinter dem ich her bin.«
     Marco legte Fergus eine Hand auf die Brust und schob ihn zurück. Hector Munro und Rory rückten gegen ihn vor. »Lassen Sie meinen Sohn in Ruhe, oder Sie bekommen es mit mir zu tun«, sagte der alte Mann.
     »Munro«, rief Morgan, »ich habe Sie heute früh nach Ihrem Sohn gefragt, und Sie haben behauptet, nicht zu wissen, wo er sei. Als Ihr Arbeitgeber hätte ich etwas mehr Loyalität von Ihnen erwartet.«
     »Mein Sohn ist meine Angelegenheit. Wer sich mit ihm anlegt, legt sich mit uns allen an.«
     »Bitte ersparen Sie mir diese lächerliche Bauernromantik. Er hat meine Tochter angegriffen, und dafür muß er bezahlen.«
     Fergus hatte jetzt Angst. Sein Gesicht war schneeweiß und verzweifelt. Er versuchte sich um Marco herumzuschlängeln, aber Marco hatte keine Mühe, ihn festzuhalten. Er packte ihn am Kragen, drehte ihn um und gab ihm einen Tritt, so daß er vor Morgan auf den Knien landete.
     In der Bar herrschte völlige Stille. »Nun denn, du Tier«, sagte Morgan.
     Rory stürmte vor. »Das ist für dich«, brüllte er und traf Marcos Wirbelsäule mit einem wütenden Schwinger. Der Sizilianer steckte ihn ohne sichtbare Reaktion ein, drehte sich lässig, blockte Rorys nächsten Schlag ab und konterte mit einer rechten Geraden, die auf Rorys linker Wange landete und ihn zurückwarf.
     Fergus, der vor Angst zitternd auf dem Boden kauerte, er­ kannte seine Chance, sprang auf und sprintete zur Tür. Marco drehte sich bereits nach ihm um und wollte ihn abfangen, als Hannah Bernstein ein Bein ausstreckte und ihn zu Fall brachte. Marco ging zu Boden, und Fergus flitzte wie ein Wiesel nach draußen.
     »Schlimm, nicht wahr?« sagte Ferguson zu Morgan. »Ich kann sie nirgend wohin mitnehmen.«
     Während Marco aufstand, löste Rory sich von der Bar, doch Dillon sprang auf und schob sich zwischen sie. »Dieser Hund gehört mir«, sagte er auf irisch zu Rory. »Jetzt trinken Sie Ihr Bier aus wie ein braver Junge und belassen Sie es dabei.«
     Rory starrte ihn an, die nackte Wut in den Augen, dann holte er tief Luft. »Wie Sie meinen, Irishman, aber wenn er sich noch einmal mit mir anlegt, dann mache ich ihn fertig.« Damit drehte er sich um und ging wieder an die Bar.
     »Merkwürdig«, sagte Ferguson zu Morgan, »aber seit ich Sie kennengelernt habe, hat das Leben für mich eine ganz neue Bedeutung gewonnen.«
     »Ist das Ihr Ernst?« fragte Morgan freundlich. In diesem Moment erschien Molly mit einem großen Tablett.
     »Also, das riecht wirklich köstlich.« Ferguson strahlte vor Vergnügen. »Langen wir ordentlich zu, ich bin sicher, wir werden unsere ganze Energie brauchen.«

    Als sie später draußen auf der Straße standen, sagte Morgan: »Ich hatte gedacht, wir könnten vielleicht morgen bei mir zu Abend essen. Es wäre doch sicher nett, zu dieser Gelegenheit auch Lady Katherine einzuladen.«
     »Eine glänzende Idee«, sagte Ferguson. »Ich nehme die Einladung gerne an.«
     »Können Sie reiten, Dillon?« fragte Asta.
     »Das denke ich doch.«
     »Vielleicht haben Sie Lust, uns morgen früh zu begleiten. Ein Pferd wäre für Sie vorhanden.«
     »Nun, da muß ich leider absagen«, entgegnete er. »Mein Onkel hat mir versprochen, mich morgen auf die Rehpirsch mitzunehmen. Haben Sie so etwas schon mal gemacht?«
     »Eine Rehpirsch? Das klingt richtig abenteuerlich.« Sie schaute über die Schulter. »Carl? Ich würde liebend gerne mitgehen.«
     »Das ist nichts für mich, und außerdem habe ich

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