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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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morgen einige geschäftliche Dinge zu erledigen.«
     Ferguson rieb sich zufrieden die Hände. »Wir würden uns freuen, wenn Sie uns begleiten, meine Liebe; das heißt, wenn Sie nichts dagegen haben, Morgan.«
     »Weshalb sollte ich? Eine gute Idee.«
     »Wir holen Sie ab«, sagte Ferguson. »Um halb zehn.« Er lüftete seinen Tweedhut. »Einstweilen auf Wiedersehen.« Dann ging er zurück zum Range Rover.
     »Okay, dann«, sagte Morgan, und Asta ging voraus zum Kombiwagen.
     »Einen Moment, Sir«, murmelte Murdoch. »Ich habe eine Idee, wo Fergus sich verkrochen haben könnte.«
     »Wirklich?« sagte Morgan. »Na schön, wir bringen Miß Asta nach Hause, und dann können Sie es mir zeigen.«

    In Ardnamurchan Lodge schlüpfte Ferguson aus seinem Mantel und stellte sich mit dem Rücken zum Feuer vor den Kamin. »Und was sollen wir jetzt von all dem halten?«
    »Der Bursche, der die Tür versperrt hat, Sir, ist sein derzeiti­
    ges Faktotum, ein gewisser Marco Russo«, antwortete Hannah Bernstein. »Ich habe mich bei der Paßkontrolle erkundigt. Er ist zusammen mit Morgan angekommen. Laut den Informatio­ nen, die von der italienischen Polizei kamen, ist er ein Voll­ strecker der Mafia und ein Mitglied der Luca-Familie.«
     »Ein ganz schwieriges Stück Arbeit liegt vor uns, wenn Sie mich fragen«, sagte Ferguson und wandte sich an Dillon. »Was sollte dieser Unsinn mit der Rehpirsch, ha?«
     »Sind Sie noch nie auf Rehpirsch gegangen, Brigadier?« Dillon schüttelte den Kopf. »Dann haben Sie noch nie richtig gelebt – und das bei einem Angehörigen der Oberklasse!«
     »Natürlich bin ich schon auf Rehpirsch gewesen«, korrigierte Ferguson ihn. »Ihre albernen Kommentare sollten Sie netter­ weise für sich behalten. Was ich wissen möchte, ist, weshalb wir morgen das Mädchen mitnehmen sollen. Es war offensicht­ lich Ihr Wunsch, nur deshalb habe ich sie gefragt.«
     »Ich kann es nicht genau sagen«, gestand Dillon. »Ich würde sie gerne etwas besser kennenlernen. Vielleicht bringt uns das ein wenig weiter.«
     Hannah Bernstein machte ein bedenkliches Gesicht. »Dillon, eines sollten Sie sich klarmachen: Sie haben es mit einer abgebrühten, fähigen und intelligenten jungen Dame zu tun. Wenn Sie glauben, daß sie keine Ahnung davon hat, wie Morgan sein Geld verdient, dann machen Sie sich etwas vor. Beobachten Sie die beiden aufmerksam, benutzen Sie Ihre Augen. Sie sind ein intimes, miteinander sehr vertrautes Paar. Ich möchte fast wetten, daß die Kleine genau weiß, weshalb sie hergekommen sind.«
     Dillon nickte. »Und eben deshalb möchte ich unsere Bekannt­ schaft pflegen.«
     »Ich gebe Ihnen recht«, sagte Ferguson. »Wir starten also wie geplant morgen vormittag. Kim kann als Gewehrträger fungieren, und Sie, Chief Inspector, bleiben hier und halten die Stellung.«
     »Wie Sie wünschen, Sir.«
     Ferguson wandte sich an Dillon. »Sonst noch etwas?«
     »Ja, ich habe mir vorgenommen, dem Schloß heute noch einen Besuch abzustatten. Ich möchte mich ein wenig umse­ hen, mich informieren, was dort vor sich geht. Irgendwelche Einwände?«
     »Überhaupt nicht. Genau betrachtet ist es sogar eine gute Idee.« Ferguson lächelte. »Seltsam, aber Morgan wirkt doch ganz zivilisiert, wenn man sich mit ihm unterhält. Finden Sie nicht?«
     »Nein, Sir«, erklärte Hannah Bernstein mit Nachdruck. »Wenn Sie mich fragen, dann ist er nichts anderes als ein ganz ordinärer Gauner in einem Maßanzug.«

    9

    Fergus hockte auf einem Rollbett in der alten Schutzhütte am westlichen Ende des Loch Dhu und trank aus einer Whiskyfla­ sche. Er hatte keine Angst mehr, nachdem er heil aus dem Pub herausgekommen war, aber er war wütend, vor allem wenn er an Asta dachte.
     »Du Biest«, murmelte er vor sich hin. »Alles deine Schuld.« Er setzte die Flasche wieder an. »Warte ab. Wenn ich dich jemals wieder in die Finger bekomme.«
     Plötzlich ertönte ein Knarren, die Tür schwang auf, und Murdoch schlüpfte herein. »Da ist er, Sir«, sagte er, und Morgan trat mit einer Reitgerte in der Hand hinter ihm über die Schwelle.
     »Also, du Stück Dreck«, sagte Morgan.
     Fergus geriet in Panik. Er stand auf, umklammerte die Whis­
    kyflasche. »Hören Sie, das ist doch nicht nötig, es war ein Irrtum. Ich wußte nicht, wer sie war.«
     »Irrtum?« wiederholte Morgan. »Ah ja, dein Irrtum, du armseliges Schwein.« Er wandte sich um. »Marco.«
     Marco streifte Lederhandschuhe über. Fergus zerschlug

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