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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Corvis gelassen an. »Ich bin der Beste«, erwiderte er. In seinen Worten schwang kein bisschen Prahlerei mit. »Ob du diese Tatsache einfach nur anerkennst oder sie zu deinem Vorteil nutzt, liegt ganz bei dir. Schließlich hast du hier das Sagen.«
    Davro, der jetzt direkt hinter Corvis stand, schnaubte. »Wie ich feststelle, gehört Bescheidenheit nicht gerade zu deinen Tugenden«, bemerkte der Oger.
    Der dunkelhäutige Krieger zuckte die Achseln. »Falsche Bescheidenheit ist nur eine andere Form der Lüge, oder etwa nicht?«
    Corvis versuchte, Seilloah einen Seitenblick zuzuwerfen, um ihre Reaktion mitzubekommen, musste jedoch feststellen, dass er nur einen dunklen Fleck sah, nämlich den vorderen Rand seines Helmes. Dieses verdammte Ding schränkte das Blickfeld erheblich ein. Er unterdrückte einen gereizten Seufzer. »Was würdest du tun«, fragte er stattdessen, »wenn ich dich zu meinem ersten Stellvertreter und General ernennen würde, Losalis?«
    »Ich würde deine Befehle an die Männer weitergeben wie ein abgerichteter Papagei. Ist es nicht das, was Stellvertreter normalerweise tun?« Seine Zähne blitzten weiß in seinem pechschwarzen Bart, als er grinste. »Allerdings hat in den meisten Armeen ein höherer Rang auch einen höheren Sold zur Folge.«
    Darüber musste Corvis laut lachen. »Ich glaube, mein Freund, das lässt sich machen.« Dann hob er langsam die Arme, setzte den furchtbar unbequemen Helm ab und streckte die rechte Hand aus. »Willkommen im Krieg, Losalis.«
    Sichtlich verblüfft umklammerte der hünenhafte Soldat den Unterarm des Kriegsfürsten. »Erstaunlich«, erklärte er nur trocken.
    »Wieso?« Corvis strich sich beiläufig ein paar Haarsträhnen aus den Augen. »Schockiert es dich, dass der Schrecken des Ostens ein menschliches Wesen ist?«
    »Mylord, wenn man den Legenden Glauben schenken würde, müsstest du eine Haut aus Eisen haben, wärst sieben Meter groß, hättest außerdem Klauen und Reißzähne, würdest Eisen fressen, Gift spucken und Säure bluten.«
    »Das alles ist wahr«, antwortete Corvis. »Ich habe mich nur verkleidet.«
    Losalis lachte glucksend.
    »Also gut, und jetzt sage ich dir, was wir als Nächstes tun werden …«
    »Na, mein Mädchen, was denkst du über unseren neuen Dienstherrn?«
    Ellowaines Augen glühten über den Rand ihres Kruges hinweg. Teagan hatte seinen Stuhl zurückgekippt und seine schmutzigen Stiefel auf den Tisch gelegt. In der Faust hielt er den größten Krug, den Ellowaine jemals gesehen hatte, außerdem streckte er ständig die Hand nach den gehetzten Serviermädchen aus, ganz gleich, wo er sie erwischte, damit sie ihm nachschenkten.
    »Ich denke, wenn du mich noch einmal ›Mädchen‹ nennst, scheißt du eine Woche lang Zähne.«
    »Hallo, Schätzchen, was ist denn das für eine Ausdrucksweise!«
    »Und was Rebaine angeht … Er wirkt beeindruckend. Er hat einen höllischen Ruf, und so wie er redet, scheint er auch kämpfen zu können. Allerdings behalte ich mir mein endgültiges Urteil vor, bis ich ihn auf dem Schlachtfeld gesehen habe.«
    »Du respektierst also niemanden, den du nicht im Kampf erlebt hast?«
    »Nein.« Ein Mundwinkel zuckte, als sich zum ersten Mal so etwas wie ein Lächeln auf ihrem Gesicht zeigte. »Selbstverständlich würde ich für die Menge an Gold, die ich in dem Raum gesehen habe, selbst einem Mann, den ich nicht respektiere, bis zu den Pforten der Hölle folgen.«
    »Ja, das kann man wohl sagen.« Teagan seufzte gierig. »Ich …«
    Eine kräftige Faust landete mit einem bemerkenswerten Donnerschlag auf dem Tisch. Der Stuhl des braunbärtigen Kriegers fiel krachend zu Boden, als der Mann mit einem erschreckten Fluch aufsprang. Ellowaine schoss ebenfalls hoch, geschmeidiger allerdings, und ihre Hände lagen bereits auf den Griffen ihrer beiden Faustäxte.
    »Was zum Teufel fällt dir ein, Losalis?«, brüllte Teagan, dessen Gesicht rot angelaufen war. »Ich bin fast gestorben vor Schreck!«
    »Ich wollte nur eure Aufmerksamkeit«, erwiderte der Hüne ruhig. »Habe ich sie?«
    »Ich hätte große Lust, dir mehr als das zu geben, du blöder …!«
    »Gut.« Losalis richtete seinen Blick von Teagan auf Ellowaine und sah dann wieder zu Teagan zurück. Schließlich erhob er die Stimme und verkündete in einer erschütternden Lautstärke, die spielend leicht den Tumult in dem Schankraum übertönte und bis in den letzten Winkel drang: »Lord Rebaine will, dass die Männer sich organisieren. Er will, dass jede

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