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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Blick davon loszureißen.
    »Aber jetzt haben wir sie«, erklärte der Baron freudestrahlend. »Sobald diese Tatsache bekannt wird, sollte es Lorum erheblich leichter fallen, die Mistkerle zur Ordnung zu rufen.«
    »Vielleicht, Mylord«, gab Tyler zu bedenken. »Aber noch haben wir keinen Beweis, sondern nur das Wort eines schwer verwundeten Soldaten, der seit Monaten mit einer Kopfverletzung daniederliegt. Ich will weder dich noch deine Integrität infrage stellen, Hauptmann Garras, aber es gibt hier sehr viele, die dein Bericht alleine nicht überzeugen wird.«
    »Ich fühle mich ganz und gar nicht beleidigt, Mylord. Aber Ihr müsst die Männer überzeugen!«
    »Wir werden selbstverständlich tun, was wir können. Allerdings …«
    »Es spielt keine Rolle!«, fuhr Jassion dazwischen. »Es ist nicht wichtig, ob es stimmt. Ich bin selbst nicht richtig überzeugt, aber solange die Gildenmeister es für die Wahrheit halten, werden sie genau so reagieren, wie es für uns notwendig ist. Es sollte nicht allzu schwierig sein, ein paar Augenzeugen aus dem Hut zu zaubern, falls wir sie tatsächlich brauchen.«
    Tyler runzelte die Stirn. »Mylord, ich bin nicht sicher, dass dies …«
    »Während sie damit beschäftigt sind, ihre Armeen auszuheben«, fuhr der Baron fort, »werde ich nach Corvis suchen.« Seine Stimme war bei den letzten Worten eisig geworden.
    »Ihr werdet was?« Tyler schrie fast vor Verblüffung.
    »Ich werde selbst nach ihm suchen. Und wenn ich ihn finde, dann wird er sich wünschen, er wäre in jenem Krieg vor siebzehn Jahren gestorben. Ich habe fast mein ganzes Leben auf diese Gelegenheit gewartet, und ich werde sie mir ganz bestimmt nicht durch die Lappen gehen lassen.«
    »Wie willst du ihn finden?«, mischte sich eine neue Stimme ein.
    Der Baron und der Ritter des Herzogs griffen beide nach ihren Schwertern, während sie sich nach dem Eindringling umsahen. Rollie stand auf und trat zu dem Mann ans Bett, fest entschlossen, seinen Patienten zu beschützen.
    »Wer spricht da?«, verlangte Tyler gebieterisch zu wissen. In dem Raum befand sich nichts Bedrohlicheres als eine dicke Staubschicht auf dem Kleiderschrank und eine große Spinne, die über die Decke kroch. »Zeigt Euch!«
    »Aber, mein lieber Lord Tyler, selbstverständlich! Wie unhöflich von mir.«
    Die Spinne ließ sich fallen und baumelte an einem dünnen Faden von der Decke. Dann begann sie sich zu drehen. Das Netz wurde dicker und wob sich zu einem höchst komplexen, äußerst schmuckvollen Muster, das in weniger als einer Minute das lebensgroße Porträt einer attraktiven Frau in einem Lederwams zeigte und vollkommen gerade von der schwer arbeitenden Spinne herunterhing.
    Dann begann das Bildnis vor ihren ehrfürchtigen Blicken Form anzunehmen. Obwohl es keinerlei Tiefe besaß und nur so dick war wie ein Spinnenfaden, wand es sich, als würde sich eine Gestalt darin bewegen.
    Dann riss es auf, und aus dem zweidimensionalen Bildnis trat eine dunkelhaarige Frau. Sie war wunderschön, wenn auch etwas draller, als die augenblickliche Mode es bevorzugte; ihre Haltung jedoch war königlich. Sie trug ein dunkles Lederwams und eine Hose, darüber eine rote Tunika und einen roten Umhang mit Kapuze. Ein amüsiertes Lächeln spielte um ihre Lippen.
    »Ich bitte, meinen theatralischen Auftritt zu entschuldigen, edle Herren«, sagte sie mit kehliger Stimme. »Ich fürchte, mein Stilempfinden hat die Grenze zum Melodramatischen überschritten. Das ist eine der Gefahren meines Berufes.«
    »Wer …?« Tyler schüttelte den Kopf, als wollte er seine Verwirrung abschütteln. »Wer seid Ihr, Lady?«
    »Die da?«, spie Jassion finster hervor. »Das ist Rheah Vhoune. Müsst Ihr das wirklich fragen?«
    Der Ritter riss die Augen weit auf und sank auf ein Knie, wobei seine Rüstung schepperte wie ein Gong. »Mylady.«
    »Ach, steh auf, Tyler. Ich habe keinen Titel, also sind derlei Ehrerbietungen ziemlich unangemessen. Außerdem nutzt du nur den Boden ab.« Sie warf ein aufrichtiges Lächeln in Richtung des Bettes, wo Rollie neben seinem nervösen Patienten Wache hielt.
    »Entspann dich, braver Heiler. Wenn ich dir oder deinem Schutzbefohlenen etwas hätte antun wollen, glaubst du, du hättest dann überhaupt meine Anwesenheit bemerkt?«
    »Ich … das stimmt, Mylady«, räumte Rollie ein und ließ die Arme wieder an den Seiten herabhängen. Obwohl es eindeutig nicht seiner Stimmung entsprach, zwang er sich zu einem Grinsen. »Aber Ihr verübelt es einem

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