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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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gelassen klang, dass sie den Rest seiner Persönlichkeit aufregte, »würde zumindest seine Feindseligkeit erklären.«
    Und ob! Corvis’ Hände zuckten, als wollten sie aus eigenem Antrieb dem Mann vor ihm an die Kehle gehen, aber dann wählte er doch lieber den Weg des geringsten Widerstandes und wurde ohnmächtig.
    *A UDRISS … O H A UDRISS … S TEHT AUF , MEIN F REUND , ES IST AN DER Z EIT , SICH ZU ERHEBEN . D IE B A RBAREN WARTEN VOR DEN T OREN ! S ELAKRIA N IST VON DEN T OTEN AUFERSTA NDEN UND MÖCHTE GERN MIT DIR ÜBER EIN B UCH PLAUDERN . D IE D RACHENKÖNIGE KLOPFEN AN DIE T ÜR . W ACH …*
    »Ich bin wach, du teuflische Nervensäge! Verdammt, ich bin ja wach!«
    *T EUFLISCHE … V ERSTEHE . D AS W AR EIN S CHERZ . F ÜRWAHR , AUSGESPROCHEN LUSTIG .*
    Audriss stöhnte, rollte sich auf die Seite und rieb sich müde den Schlaf aus den Augen. Gereizt warf er einen Blick aus dem Fenster und wurde noch wütender angesichts dessen, was er da sah.
    »Es ist noch mitten in der Nacht, du Schwachkopf!«
    *M EINE G ÜTE , BIST DU MISSMUTIG . K EIN W UNDER , DASS DU NOCH NICHT GEHEIRATET HAST .*
    »Pekatherosh …«
    *A C H , ENTSPANN DICH . J EMAND VERSU CHT K ONTAKT MIT DIR AUFZUNEHMEN .*
    »Wer? Valescienn? Ich habe ihm eindeutige Befehle gegeben …«
    *N ICHT V ALESCIENN . M ITHRAEM .*
    Mithraem? Das war allerdings eine Überraschung, und zudem eine, das spürte Audriss an dem Brennen in seinem Magen, die nichts Gutes verhieß. Er ließ sich noch einen Moment Zeit, um den letzten Rest Schlaf abzuschütteln, bevor er reagierte. Seine erste Handlung war, einen Schild aus Schweigen um den Raum zu errichten. Es durfte nicht geschehen, dass ein zufällig vorbeigehender Wachsoldat oder sonst jemand, der zu dieser frühen Stunde hier herumlief, einen Teil des Gesprächs mit anhörte. Dann konzentrierte er sich.
    »Was gibt es, Mithraem?«, fragte er, sobald er den Geist des anderen ertastet hatte. »Ich habe Valescienn strikten Befehl gegeben, mich nur zu stören, wenn es sich um einen absoluten …«
    »Notfall handelt?« Mithraems samtweiche Stimme schien aus der Luft zu antworten. »Ich bin sicher, dein General würde nur zu gerne jeden Verweis akzeptieren, den du ihm erteilen würdest. Soll ich ihn ausgraben, damit er mit dir plaudern kann?«
    »Ihn ausgraben?«, erkundigte sich Audriss leise.
    »Rebaines Armee hat uns von hinten angegriffen, als wir gerade gegen die Mauern von Pelapheron anstürmten«, erklärte Mithraem nachdrücklich. »Die Legion hat den Kampf innerhalb der Mauern aufgegeben und sie vertrieben, aber erst, nachdem sie bereits beträchtlichen Schaden angerichtet hatte.«
    Audriss schlug so fest mit der Faust auf den Nachttisch, dass das Holz einen Riss bekam. »Definiere beträchtlich, Mithraem!«
    »Dadurch, dass uns Rebaines Männer und die Verteidiger in die Zange genommen haben, belaufen sich unsere Verluste auf über viertausend Mann, einschließlich Valescienn. Ich bezweifle, dass Rebaines Armee mehr als drei- oder vierhundert verloren hat, und Pelapheron ist noch nicht gefallen.«
    Der Couchtisch flog durch den Raum und zerschmetterte ein Bücherregal, aus dem sich die Bände wie ein Wasserfall auf den Teppich ergossen. Hätte Audriss nicht vorher den Bann gewirkt, hätte der Lärm seines Wutanfalls zweifellos das ganze Stockwerk aufgeweckt. Noch bevor das Möbelstück zur Ruhe kam, rannte der Kriegsfürst wütend hin und her und fluchte in drei Sprachen.
    Es war nicht so sehr der Verlust von Valescienn, der ihn beunruhigte. Der Mann war ein fähiger General und ziemlich nützlich, aber er war für die Pläne der Schlange nicht wirklich von Bedeutung. Ebenso wenig wie der Verlust von Menschen, obwohl ihr Fehlen zweifellos zu spüren sein würde, wenn die Zeit reif war. Was ihn vor allem anderen störte und beunruhigte, waren zwei Tatsachen, die er schlucken musste, die ihm jedoch im Hals stecken zu bleiben schienen und einen grauenvollen Geschmack in seinem Mund hinterließen.
    Zum einen war Pelapheron die erste Stadt, die sich erfolgreich gegen die Armeen der Schlange zur Wehr gesetzt hatte. Sicherlich, er konnte es noch einmal versuchen und sie vermutlich mit Leichtigkeit einnehmen, aber sie hatte seinen ersten, echten Versuch abgeschmettert, und die Neuigkeit von diesem Sieg würde sich wie eine Pestepidemie in ganz Imphallion verbreiten. Diese Niederlage versetzte Audriss’ Ruf von Unbesiegbarkeit einen verheerenden Schlag.
    Zum anderen bereitete Corvis Rebaine ihm nach wie vor

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