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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Abteilung wäre entdeckt worden«, fuhr der Mann fort.
    Corvis konnte jetzt weitere Einzelheiten erkennen. Der Mann trug Schwarz, selbstverständlich, wenn er eine solche Operation durchführen musste. An seinem Gürtel hing ein kurzes Breitschwert, ansonsten schien er nicht bewaffnet zu sein. Er war, wie der Kriegsfürst jetzt erst bemerkte, ziemlich hellhäutig, und sein Haar war rabenschwarz. »Verschlagenheit und Schläue sind von größter Bedeutung, wenn wir diesen Ort verlassen wollen, bevor Euer Fehlen bemerkt wird. Meine Gefährten halten zurzeit Wache auf der geplanten Fluchtroute. Es gibt ein altes Ausfalltor, nicht weit von den Verliesen entfernt. Das bedeutet, dass wir kurz durch einen offenen Garten laufen müssen, aber ich glaube, wir können Euch so lange stützen, falls …«
    »Meine Waffen«, krächzte Corvis. »Spalter und Khanda.«
    Der Dunkelhaarige schüttelte den Kopf. »Zu riskant. Wir müssen …«
    »Das war keine Frage.« Er stieß sich mühsam von der Wand ab und blieb stehen. Staub und Spinnweben überzogen seine Arme, seinen Rücken und eine Hälfte seines Gesichtes, aber er lehnte sich wenigstens nicht mehr an. »All das wird weit schneller vor sich gehen«, sagte er und zwang sich dazu, möglichst deutlich zu sprechen, »wenn du es einfach nur akzeptierst. Weißt du, wo sie die konfiszierten Ausrüstungsgegenstände aufbewahren?«
    Der andere Mann sah ihn finster an und schüttelte dann seufzend den Kopf. »Ich glaube, wir wissen es ungefähr«, sagte er, nicht gerade ermutigend, »aber ich kenne den genauen Ort nicht. Wir können Euch höchstens in die richtige Halle bringen.« Er wirkte nachdenklich. »Seid Ihr in der Lage, aus dieser Entfernung Euren Dämon zu rufen?«
    »Das weiß ich nicht.« Ein seltsames, rätselhaftes Lächeln überzog Corvis’ rissige Lippen. Er zuckte zusammen, als die untere aufsprang und erneut blutete. »Ich kann zwar auch ohne direkten Kontakt mit ihm sprechen, aber es ist sehr schwierig. Und ich bin nicht sicher, ob ich ihn in meinem Zustand erreichen kann.« Er zuckte mit den Schultern und stöhnte vor Schmerz auf, als einige Knochen, die sich nicht an der Stelle befanden, wo sie hingehörten, in Bewegung gerieten. »Allerdings«, sagte er, »scheinen wir keine andere Möglichkeit zu haben.« Sein Gesicht war an jenen Stellen, an denen es nicht blauschwarz angelaufen war, kreideweiß.
    »Natürlich haben wir das. Wir können auch direkt zum Ausgang gehen, was wir längst hätten tun sollen, statt hier herumzustehen und zu streiten, und einfach verschwinden. Keine Waffe der Welt ist es wert …«
    »Erspare mir dieses Schauspiel«, knurrte Corvis. »Wenn ich ein Theaterstück hätte sehen wollen, dann hätte ich verdammt noch mal Eintritt bezahlt.«
    »Wie bitte? Mylord, Ihr redet im Delirium. Ich will …«
    »Aus welchem Grund will Audriss mich befreien?«
    Corvis musste dem Kerl zugestehen, dass ein kurzes Blinzeln das einzige Anzeichen für sein Entsetzen war.
    »Wie seid Ihr darauf gekommen?«, erkundigte der Mann sich schlicht.
    Keiner von meinen Leuten, außer Seilloah, Davro und Losalis, weiß von Khanda, hätte er sagen können. Er tat es aber nicht. »Wir beschäftigen deinesgleichen nicht«, erwiderte er stattdessen gelassen.
    »Meinesgleichen?«
    »Nun komm schon. Blasse Haut, schwarzes Haar … Gewiss, die Beschreibung passt auch auf einige Menschen. Aber sie genügt, um meine Zweifel zu schüren, außerdem gibt es mehrere Anzeichen, wenn man weiß, worauf man achten muss.« Corvis lächelte erneut, obwohl es weit schmerzhafter war, als er zugeben mochte. »Wenn du wirklich nicht wolltest, dass ich meine Sachen hole, hättest du mir die Möglichkeit gar nicht erst gegeben, sondern mich gleich über die Schulter geworfen und weggetragen. Demnach will Audriss nicht nur, dass ich von hier verschwinde, sondern auch, dass ich meine Waffen mitnehme. Da darf ich mich doch fragen, was er wohl vorhat?«
    Der andere runzelte finster die Stirn. »Du machst deine Sache ausgezeichnet«, sagte er ein wenig beleidigt, »warum verrätst du es mir nicht einfach?«
    »Weil ich sie bei einer echten Flucht«, erklärte Corvis ihm, »niemals zurücklassen würde.«
    »Ausgezeichnet, Lord Rebaine.«
    »Also, da wir unsere kleinen Spielchen jetzt hinter uns haben, wollen wir uns nicht in Bewegung setzen? Irgendwann wird jemand über uns stolpern, und ich bin im Moment nicht unbedingt der Schnellste.«
    »Du kooperierst?« Der Mann klang, gelinde gesagt,

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