Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
Vom Netzwerk:
halten, muss Rheah Vhoune sich gegen uns stellen. Wenn sie es mit der vereinigten Macht der Schlange und des Schreckens des Ostens zu tun bekommt, wird sie begreifen, dass sie das Buch selbst benötigt, um uns aufzuhalten. Die Art und Weise, wie sie reagieren wird, wird mir sagen, ob sie wirklich den Schlüssel hat und wo er sich befindet.« Er lachte wieder, wenn auch etwas leiser als zuvor.
    »Sag mir, Pekatherosh, hast du jemals einem Gott gedient?«
    »Was? Wer …?«
    »Still, Lord Rebaine! Wir wollen Euch helfen.«
    Corvis öffnete mühsam sein unverletztes Auge, während die ganze Welt unter einer Decke von Qualen und Erschöpfung zu ersticken schien, und betrachtete die verschwommene Gestalt vor ihm. Sie war, so viel der zerschundene Kriegsfürst erkennen konnte, eindeutig menschlich. Wahrscheinlich jedenfalls. Das nicht zugeschwollene Auge weigerte sich nämlich, seine Umgebung klar zu erkennen, und so war es fast ein Wunder, dass er überhaupt etwas sehen konnte.
    Seine gebrochenen Rippen protestierten lautstark und gruben sich boshaft in sein Fleisch, als Corvis sich an der Wand aufrecht hinsetzte. Die Lumpen an seinem Körper hinterließen einen dunklen Fleck auf den Steinen.
    »Immer ruhig, Mylord, ganz ruhig«, ermahnte ihn die Stimme. »Euer Zustand ist nicht besonders gut, und wir haben eine lange Strecke vor uns.«
    »Was für eine lange Strecke?« Es ging alles viel zu schnell, was auch immer dieses »es« sein mochte. Corvis wurde schwindelig, und seine Gedanken kreischten wie eine Krähe, die von einem Wirbelsturm durchgeschüttelt wurde.
    Er beugte sich vor und versuchte sich aufzurichten, sank jedoch mit einem erstickten, schmerzerfüllten Gurgeln in sich zusammen, als die gebrochenen Knochen seines linken Arms aneinanderrieben und sich weigerten, ihn zu tragen. Sein Gesicht war aufgedunsen und zerschlagen und registrierte kaum den Schmerz, als es auf dem Boden landete.
    Er spürte Druck auf den Schultern und den Oberarmen, und die blutverschmierten Steine verschwanden aus seinem trüben Blick. Er brauchte einen Augenblick, bis ihm klar wurde, dass er hochgehoben wurde, kraftvoll, aber sanft, bis er auf den Füßen stand. Er taumelte, weil seine Beine ihn nicht tragen wollten, und sackte im Griff seines Retters erneut zusammen. Dann zwang er seine Knie voller Trotz, mit dem Zittern aufzuhören, verlangte von seinen missbrauchten, schmerzenden Muskeln, endlich ihre Auszeit zu beenden und wieder zu funktionieren. All das dauerte einen Moment, und hätte jemand die Seite eines Buches zu schnell umgeschlagen, hätte der Luftzug genügt, um ihn umzuwerfen. Aber schließlich stand er aus eigener Kraft aufrecht da.
    »Wo …?«, keuchte er und fing sofort erstickt an zu würgen. Sein Befreier wartete, bis der Anfall vorüberging, und reagierte nur mit einem kurzen Seitenblick, als Corvis halb geronnenes Blut auf den Boden spuckte.
    »Jetzt aber hinaus«, sagte der andere leise und warf einen misstrauischen Blick in den Gang hinter der Tür.
    Corvis konnte trotz seiner unzureichenden Sehkraft erkennen, dass das Schloss nicht mit einem Schlüssel, sondern mit bloßer Kraft geöffnet worden war. Selbst zu seinen besten Zeiten und kerngesund hätte es ihn einige Mühe gekostet, so etwas nachzumachen.
    »Wie viele?«, fragte der Kriegsfürst keuchend. Seine Sehkraft verbesserte sich ein wenig, obwohl sein Kopf im selben Rhythmus pochte wie sein Herz. Sein ganzer Körper schien sich in einer Welle reinster Qual aufzulösen und unter ihm hinwegzuströmen.
    »Im Augenblick kann ich niemanden sehen. Diese Verliese werden nicht besonders gut bewacht, weil sie für ziemlich sicher gehalten werden.«
    »Nein.« Wieder hustete Corvis. »Ich meinte, wie viele …« Er atmete pfeifend ein und keuchte.
    »Ihr meint, wie viele Männer ich habe?«, fragte der andere, als er verstand.
    »Ja.«
    »Ich selbst und zwei andere, Lord Rebaine.«
    Der Schrecken des Ostens starrte ihn entsetzt an. »Drei? Drei von euch sind in diesen Kerker hier eingedrungen?« Im selben Moment gaben seine Beine nach. Sie fühlten sich so weich an wie zu lange gekochte Nudeln. Nur die erstaunlichen Reflexe seines Retters bewahrten ihn davor, erneut zu Boden zu stürzen.
    »Wir sind genug, Lord Rebaine.«
    Sorgfältig stützte er den Kriegsfürst, bis dieser wieder alleine stehen konnte, und lehnte ihn dann an die nächste Wand. Corvis nickte dankbar und stützte sich mit seinem guten, genauer gesagt, weniger versehrten Arm ab.
    »Eine größere

Weitere Kostenlose Bücher