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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Zinnfassung, der als Zuhause für den Dämon dient, der ihm seine Macht gewährt. Diesen Ring habe ich in den Verliesen in der Burg Seiner Gnaden erneut gesehen. Es war Jassions Siegelring.«
    Ein leises Raunen ging durch die Versammelten. Rheah runzelte die Stirn, aber Corvis sprach weiter, bevor sie etwas sagen konnte.
    »Außerdem hegte Jassion nach wie vor einen persönlichen Groll gegen mich. Zugegeben, das erklärt sich durch, sagen wir, diverse Übergriffe aus der Vergangenheit. Aber wenn es so wäre, dass ich seine Pläne durchkreuzt hätte, Audriss’ Pläne, dann wäre seine Wut viel sinnvoller gewesen. Und dann ist da natürlich noch die Tatsache, dass Jassion vom Schlachtfeld in einer Nebelwolke verschwunden ist, sozusagen ein nachträglicher Schlenker in dem Bild. Audriss weiß so viele Dinge, die nur ein Mann in Jassions Position wissen sollte. Einschließlich der Tatsache«, er sah die Zauberin direkt an, »dass Ihr einen gewissen Gegenstand in Eurem Besitz habt, über den wir in der Vergangenheit bereits diskutiert haben.«
    Rheah wurde bleich.
    »Deshalb ist er heimlich hierhergekommen und hat die Stadt nicht mit seinen Soldaten und der Endlosen Legion angegriffen, wie er es normalerweise tut. Er will zuerst besagten Gegenstand in die Hände bekommen und nicht riskieren, dass er im Chaos verloren geht.«
    »Selbst wenn wir das alles glauben«, erwiderte Rheah, »deutet es dennoch darauf hin, dass Jassion tatsächlich Audriss ist. Wieso seid Ihr so sicher, dass er es nicht ist?«
    »Weil Audriss nicht dumm ist, Lady Rheah. Ich habe früher lange genug mit von Dämonen bewohnten Edelsteinen herumgespielt, um zu wissen, wie sie funktionieren. Sie sind durchaus in der Lage, ihre Form zu verändern. Ebenso ihre Farbe. Wenn Audriss und Jassion denselben Ring tragen, dann deshalb, weil Audriss will, dass sein Ring wie der des Barons aussieht.«
    Dinge verändern sich. Manchmal, wenn man es will …
    »Und dann wäre da noch dies hier.« Corvis zückte Spalter nicht, jedenfalls nicht ganz, weil es sinnlos war, das Konzil in Panik zu versetzen, wo sie ihm gerade wirklich zuhörten. Daher hob er die Streitaxt nur ein Stück in die Höhe. »Die meisten von euch haben bereits von den Kholben Shiar gehört. Ihr kennt die Legenden, die besagen, dass sie ihre Form verändern, um sich der Persönlichkeit oder der Seele, wenn euch das lieber ist, des Besitzers anzupassen. Man kann es sich nicht aussuchen. Jeder einzelne der Kholben Shiar, die ich berührt habe, wurde eine Streitaxt, selbst wenn ich zu der Zeit, sagen wir, einen Speer bevorzugt hätte.«
    Corvis ließ die Axt wieder in ihre Schlaufe zurückgleiten. Erneut musterte er die Anwesenden, einen nach dem anderen.
    »Als ich hier eingekerkert war, prahlte Jassion damit, dass er von Anfang an bei meiner Gefangennahme dabei gewesen sei. Er hat mich angeblich angegriffen, hierhergebracht und mir mit seinen eigenen Händen meine Ausrüstung und meine Waffen weggenommen und sie an einem ›sicheren Ort‹, wie er sagte, versteckt. Als ich mir während meiner Flucht Spalter zurückholte, war es keine Axt, sondern ein ziemlich großes Schwert. Aber ich habe gesehen, wie Audriss einen Kholben Shiar hochhob, und zwar einen Dolch. Wenn Jassion tatsächlich der Letzte war, der Spalter berührt hatte, konnte er nicht Audriss sein.«
    … und manchmal auch, wenn man es nicht will.
    »Das ist einfach lächerlich!«, blaffte Herzog Lorum und machte eine verächtliche Handbewegung. »Dieser Mann ist unser Feind und zudem ein altbekannter Lügner! Er versucht einfach nur, seine Verbündeten zu beschützen! Magische Gestaltwandlung von Juwelen und Waffen. Also wirklich, ich glaube kaum …«
    »Er könnte durchaus die Wahrheit sagen«, unterbrach Rheah ihn, eine Faust nachdenklich unter das Kinn gestemmt. »Jedenfalls ist es möglich. Was er über gebundene Dämonen und über die Kholben Shiar gesagt hat, ist zutreffend.«
    »Oh.« Lorum wirkte nicht sonderlich beeindruckt. Er fuhr sich mit der Hand durch den Bart. »Also gut, Lord Rebaine, da Ihr ja so verdammt überzeugt davon seid, dass Jassion nicht Audriss ist, wollt Ihr uns vielleicht endlich sagen, wer er denn ist?«
    Corvis’ Blick richtete sich auf den Regenten wie eine eiserne Falle. Die Intensität seines Blickes und seine eisige Miene genügten, um alle im Raum zum Schweigen zu bringen. Nichts bewegte sich, nichts war zu hören, gar nichts.
    »Wie überaus anmaßend, dass ausgerechnet Ihr mich das fragt«,

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