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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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ihm, noch bevor er die Hitze spürte, dass er die Haarspitzen bereits an das tosende Feuer hinter ihm verloren hatte.
    Er taumelte immer noch, schlug heftig mit den Armen um sich, um das Gleichgewicht wiederzufinden, was ihm nicht gelang. Die Flammen leckten an seinem Rücken, erhitzten die Teile der Rüstung, die ihm noch am Leib hingen, versengten ihm die Haut, die erst rot und dann schwarz wurde.
    Er würde nicht fallen! Er war Lorum, Herzog von Taberness, Regent von Imphallion! Er war Audriss, die Schlange, der gefürchtetste Mann seit … nein, einschließlich Corvis Rebaine! Und er hielt in den Händen das Zauberbuch von Selakrian und damit die Macht, ein Gott unter den Menschen zu werden! Er …
    … tobte immer noch im Stillen, während er sich bemühte, sich von den Flammen wegzubiegen, die freudig über seinen Rücken züngelten, als Corvis ihm einen Fuß auf die Brust setzte und zutrat.
    Audriss landete auf dem Rücken, umhüllt von den höllischen Flammen, die aus Maukras Schuppen troffen. Feuerzungen gruben sich in sein Fleisch, teilten die Haut, glitten zwischen dunkle, brechende Knochen, leckten durstig an den blubbernden und dampfenden Körperflüssigkeiten. Audriss lachte, selbst als seine Augen verkochten und als Rauch aus jeder Öffnung seines sich rasch auflösenden Körpers drang. Er lachte, bis er keine Luft mehr hatte, die das Geräusch hätte transportieren können, bis keine Lungen mehr in seinem Leib waren, die ihm Atem hätten spenden können, und auch kein Mund mehr da war, der die Laute hätte äußern können. Selbst als die Flammen unvermittelt erloschen, als die Schrecken namens Maukra und Mimgol verschwanden, als sie verbannt wurden in die Hölle, aus der sie gekommen waren, schwang sich das Lachen der Schlange auf den heißen Luftströmen empor. Es wehte über die zerstörte Stadt wie ein Vogel, kreiste einmal darüber, und dann war auch das Lachen verschwunden.
    In der plötzlichen Stille, unbemerkt zwischen den rußigen Trümmern, verbrannten die uralten Seiten von Selakrians Buch mit den Zaubersprüchen zu Glut und Asche. Hätte jemand genau hingesehen, dann hätte er möglicherweise erkannt, wie die wirbelnden Rauchfahnen sich umeinander drehten und eine fast konkrete Form annahmen, in der man, vom richtigen Blickwinkel aus, ein Gesicht hätte erkennen können. Weiterhin hätte dieser Jemand möglicherweise bemerkt, dass dieses Gesicht zufrieden nickte, als es den Aschehaufen sah, der einst seine größte Schöpfung gewesen war. Dann wäre dieser Jemand Zeuge gewesen, wie der Rauch sich auflöste und im Winde verwehte.
    Es sah aber keiner hin.

EPILOG
    Ein schwerer Stiefel landete auf dem aschebedeckten Schotter. Der Vorhang aus Rauch teilte sich, und Corvis Rebaine kniete sich neben das große Gebäude aus Stein. Sein Gesicht war von einer Schmutzschicht bedeckt, durch die der Schweiß schwarze Schlieren gezogen hatte. Sein Haar klebte ihm am Hals, und er humpelte merklich. Spalter hing wieder in der Schlaufe an seinem Gürtel. Die von Schmutz überzogene Rüstung bot ohne den Helm oder den Umhang einen wahrlich merkwürdigen Anblick, und der Schrecken des Ostens fühlte sich darin wie ein großes, durchnässtes Stachelschwein.
    Vorsichtig schob Corvis ein paar Steinbrocken und andere Trümmer beiseite und suchte etwas … Genauer gesagt suchte er zwei Dinge. Sie hatten es vorher abgesprochen und vereinbart, dass er zum Fuß des Gebäudes ging, das am nächsten am Schauplatz dieser Auseinandersetzung lag, trotzdem war das Gelände, das er absuchen musste, sehr groß.
    Doch nein, da lagen sie, der Ring und das Armband. Die Edelsteine waren von dem Ruß überzogen, der die ganze Stadt bedeckte. Corvis griff erst nach dem Armband.
    »Hallo, Khanda.«
    *C ORVIS . W ÜRDE ES DICH ÜBERRASCHEN , WENN IC H DIR MITTEILTE , DASS DU SCHON MAL BESSER AUSGESEHEN HAST ?*
    Der frühere Kriegsfürst brachte tatsächlich ein Grinsen zustande. »Ich wäre erstaunt, wenn es anders wäre.« Corvis schüttelte den Kopf, als wollte er einen unerfreulichen Gedanken loswerden. »Keine Schwierigkeiten mit Pekatherosh?«
    *S O WÜRDE ICH DAS NICHT SAGEN . A BER ICH HABE IHN ÜBERRUMPELT , GEN AU WIE WIR ES GEPLANT HATTEN . S EITDEM HOCKEN WIR HIER UND B ESCHIMPFEN UNS GEGENSEITIG , DA WIR OHNE JEMA NDEN , DER UNS BENUTZT , NICHT VIEL AUSRICHT EN KÖNNEN . I CH WÜNSCHTE MIR FAST , IC H WÄRE EIN A FFE . D ANN KÖNNTE ICH IHN WENIGSTENS MIT F ÄKALIEN BEW ERFEN , UM MIR DIE Z EIT ZU VERTREIBEN

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