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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Zweigen entlang, aber selbst er konnte dem Schlamm nicht auf Dauer entgehen.
    Nur Fezeill in seiner schuppigen Gestalt blieb größtenteils unversehrt. Der Pseudo-Troglodyt schlüpfte in die Rolle des Spähers, und schließlich – endlich – kehrte er mit der Nachricht zurück, auf die sie alle gewartet hatten:
    »Eine Meile von hier entfernt neigt sssich dasss Gelände nach oben«, sagte er, wobei sein Kopf nur wenige Zentimeter aus dem Wasser ragte. »Ich habe Teile von etwasss gesssehen, dasss eine Mauer zu sssein ssscheint. Vielleicht sssind dasss die Ruinen, nach denen wir sssuchen.«
    Cræosh wäre am liebsten auf die Knie gesunken, um den Vorfahren zu danken, entschied aber, dass ein solcher Akt der Ehrerbietung warten konnte, bis sie ganz aus dem Wasser waren.
    Die Mauer war tatsächlich Teil einer größeren Ruine. Und noch besser: Jemand hatte sie auf einem Stück Land erbaut, das so hoch lag, dass es ganz aus dem Wasser ragte. Zugegeben, die Luft blieb so feucht, dass man beim Atmen auch zu trinken schien, aber trotzdem, es war immerhin etwas. Cræosh erlaubte sich eine kurze Rast, lehnte sich an moosbedeckte Steine und versuchte, Schlamm von seinem Brustharnisch zu wischen. »Ich freue mich nicht auf den Rückweg«, verkündete er.
    Katim sah sich mit zusammengekniffenen Augen um und nickte geistesabwesend. »Vielleicht können wir … ein altes Boot finden, oder Material … für den Bau eines Floßes. Aber erst … sollten wir uns mit dem befassen … was wir hier haben.«
    Cræosh richtete sich auf und wankte zu Katim. »Oh«, sagte er, als er an ihrer pelzigen Schulter vorbeisah. »Ja, ich schätze, das sollten wir besser.«
    Teile der verfallenen Mauer, die dem Ork kaum bis zum Ellenbogen reichte, erstreckten sich rechts und links in den Dunst. An einigen Stellen hatte der weiche Boden unter dem Gewicht der alten Befestigungen nachgegeben und sie verschluckt – dort klafften nun große Lücken. Grasbüschel ragten aus einst fest zugemörtelten Fugen. Moos und Pilze bedeckten die Steine wie eine besondere Form von Schnee.
    Cræosh und Katim betrachteten die Reste einer einst stolzen Festung, die das Zentrum der Siedlung gewesen war. Vier Wachtürme hatten gen Himmel geragt und Wächtern einen weiten Blick über etwas gegeben, das zu jener Zeit Grasland gewesen war. Einige Gebäude schienen noch in einem halbwegs guten Zustand zu sein, doch von zwei Türmen waren nur noch Schutthaufen übrig, und die Unbilden der vergangenen Jahrhunderte hatten einen dritten auf eine Größe von etwa drei Metern schrumpfen lassen. Der nordwestliche Turm stand noch, aber es gab zahlreiche Löcher in seinem Mauerwerk, und ein kleiner Windstoß genügte, um Mörtelstaub nach unten rieseln zu lassen. Er neigte sich dem Sonnenuntergang entgegen, und für Cræosh sah es aus, als hätte er nicht einmal das Gewicht einer korpulenten Eule ausgehalten.
    »Wenn der Turm des toten Zauberers in einem ähnlich guten Zustand ist, müssen wir vielleicht mit leeren Händen zur Königin zurückkehren«, sagte er.
    »Mir liegt viel daran … meinen Kopf zu behalten«, erwiderte Katim. » Ich möchte der Königin … nicht mitteilen müssen … dass wir versagt haben. Wenn sie sagt … dass die Knochen hier sind … sollten wir wenigstens nach ihnen suchen, ja?«
    »Na schön, in Ordnung. Also, wo im Namen meines grünen Hintern sollen wir mit der Suche beginnen?«
    Die Trollin sah zum Wachturm. »Wenn er stabiler wäre …«, sagte sie, »… gäbe er einen guten Aussichtspunkt ab.«
    »Prima. Und wenn Opa ein Oger wäre, wäre Oma hohl. Glaubst du, dein ›Wenn‹ trägt dein Gewicht?«
    »Ganz und gar nicht«, entgegnete Katim. »Aber vielleicht das … eines Kobolds.«
    Cræosh begann zu lächeln.
    Es war vielleicht nicht sonderlich überraschend, dass Gork die Idee weniger toll fand.
    »Himmel, nein«, lautete seine Antwort.
    »Hör mal, Kurzer«, sagte Cræosh, »du bist der Einzige von uns, der es schaffen könnte.«
    »Von wegen. Kommt nicht infrage!«
    »Gork«, sagte Katim, »versuch doch … vernünftig zu sein.«
    »Oh, ich bin vernünftig. Du und das Große Schwein, ihr wollt, dass ich an der … Todesfalle dort hochklettere. Wen von uns hat hier die Vernunft verlassen? Ich fürchte, das Krakending hat dich zu lange unter Wasser gehalten, Katim. Ich habe was dagegen, zusammen mit dem Turm in die Tiefe zu stürzen. Ist das vielleicht unvernünftig?«
    »Aber …«
    »Fragt den Gestaltwandler. Soll er sich in einen Kobold

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