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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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überprüft.«
    Das erste von ihnen war offenbar eine weitere Kaserne, die allerdings weniger Platz bot als die andere. Mehrere Bettreihen verfaulten an den Wänden, und auf sechs von ihnen lagen Skelette. Katim durchsuchte kurz die Reste ihrer Kleidung und sah in den Nachtschränkchen neben den Betten nach.
    »Kannst du feststellen, was sie getötet hat?«, fragte der Kobold nervös. »An einer Seuche zu sterben steht derzeit auf meiner Wunschliste nicht unbedingt an erster Stelle.«
    »Nein, sie sind keiner Krankheit … zum Opfer gefallen«, sagte Katim und nahm sich das vierte Skelett vor. Konnten Knochen ansteckend sein? Das wusste sie nicht, und sie wollte ihre Unwissenheit nicht eingestehen. »Bei zweien habe ich … Kratzer an den Halsknochen … gefunden. Diesen Leuten … wurde die Kehle durchgeschnitten.«
    »Oh. Gut.« Gork zögerte. »Aber warum? In Jureb Nahl hat es doch keinen Krieg gegeben, oder?«
    »Ich vermute … dass diese Männer zurückblieben … und Plünderungen verhindern sollten. Das scheint ihnen … nicht gelungen zu sein.«
    »Nichts in den Nachtschränkchen?«, fragte Gork enttäuscht.
    Katim erreichte das fünfte Skelett. »Nichts, das der Rede wert … aaaah! «
    Der Kobold schreckte zurück und sprang über die nächste halb eingestürzte Mauer, auf der Flucht vor dem, was die Trollin zu ihrem Schrei veranlasst hatte. Katim hörte, wie er um Hilfe rief: »Belrotha! Cræosh! Jhurpess!« Und ein ganzes Stück leiser: »Fezeill …«
    Das Etwas hing an Katims Unterarm und arbeitete sich mit seinen Kiefern unerbittlich durch Fell, Haut und Fleisch. Es ähnelte einem Tausendfüßler, abgesehen von der Tatsache, dass es, soweit die Trollin feststellen konnte, etwa so lang war wie sie selbst groß. Offenbar hatte das Geschöpf zusammengerollt in dem Skelett gelegen, oder vielleicht in der Matratze darunter.
    Katim heulte voller Zorn, richtete sich auf und zog das Wesen aus seinem Versteck. Mit der freien Hand griff sie nach ihrer Axt. Sie hatte kaum Platz, richtig auszuholen, aber angesichts der scharfen Klinge und ihrer Kraft brauchte sie auch nicht viel Schwung. Sie drückte den Stahl auf den Chitinpanzer und begann zu sägen. Der Tausendfüßler zappelte und zuckte, und dann öffnete er sich. Gelber Schleim tropfte zu Boden. Das Wesen zappelte und zuckte noch heftiger, ohne zu begreifen, dass es bereits tot war, und schließlich erschlaffte es.
    Seine Kiefer ließen trotzdem nicht los.
    Der Schmerz war so stark, dass Katim eine Grimasse schnitt. Sie schob die Spitze ihrer Klinge über den Arm, mit der Absicht, sich von dem Geschöpf zu befreien … und sank zu Boden, als sie plötzlich das Gefühl in den Beinen verlor.
    So schlimm kann die Wunde nicht sein!, dachte sie überrascht. Ich bin mit Schlimmerem fertiggeworden – oh. Die Erkenntnis kam, als vor ihren Augen alles verschwamm. Oh, phantastisch.
    Sie sah noch, wie der Kobold von der nächsten Mauer sprang und mit hoch erhobenem Schwert auf sie zulief, dann wurde es dunkel um sie.
    Ihr Sehvermögen kehrte als Erstes zurück, was aber nicht bedeutete, dass sie viel erkennen konnte. Was sie zunächst für Ameisen oder Käfer hielt, die ihr über die Beine krochen, verwandelte sich in tausend heiße Nadeln, doch sie hieß sie willkommen, bedeutete es doch, dass sie ihren Körper wieder fühlte. Das Bild vor ihren Augen wurde klar, und Katims Freude ließ ein wenig nach, als sie all die Gesichter sah, die besorgt auf sie herabblickten. Sicher, schwächere Geschöpfe wären jetzt tot gewesen, aber es ging ihr trotzdem gegen den Strich, so hilflos vor dem Korps zu liegen.
    »Hallöchen«, sagte Cræosh zuckersüß, und Katim glaubte, die Verachtung in seiner Stimme zu riechen . Offenbar wollte er dies richtig auskosten. »Hattu Nickerchen gemacht? Und fühlen wir uns jetzt besser?«
    Katim beschloss, die Bewegungsfähigkeit ihrer immer noch prickelnden Beine zu testen, indem sie Cræosh zwischen die Beine trat. Das Ergebnis war ein Schrei, so schrill, dass die Korps-Soldaten mit weniger guten Ohren ihn vielleicht gar nicht hörten. Plötzlich lag der Ork mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, die Beine und den Hintern hoch in der Luft, die Hände so um sein bestes Stück geschlossen, als wollte es ihm jemand stehlen.
    »Ein bisschen grob«, räumte Katim ein und beantwortete damit die Frage in den verblüfften Gesichtern. »Ich bin derzeit … nicht gerade … in Hochform.«
    »Oh, ich weiß nicht«, sagte Gork und sah mit einem

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